Citigroup - Zugreifen?

  • hallo


    ich hatte sie irgendwo schon mal erwähnt und jeder kennt sie wahrscheinlich...aufgrund der allgemeinen Bakenschwäche und durch verwicklung in die worldcom-pleite ist die citigroup m.E. extrem deutlich abgestraft worden...


    immerhin waren auch die letzten quartalszahlen hervorragend, daher verwundert die abstrafung schon ein wenig...


    bei kursen von nunmehr knapp über 30 USD überlege ich einzusteigen, auch wenn mir das Umfeld derzeit nicht sonderlich behagt! in dem berecih liegt auch die einzige wirkliche unterstützung auf dem weg nach unten, man sollte hier vielleicht mit einem SL arbeiten.


    Die aktuelle bewertung zeigt ein KGV von ca. 10,58 KBV von 1,84, KUV 4,32 und KCV 5,61...


    somit erfüllt die aktie natürlich nicht die antizyklischen bedingungen, ist im historischen vergleich aber recht günstig zu haben...


    charttechnisch befindet sich die aktie allerdings noch in einem abwärtstrend, an deren untere begrezung sie nun stößt...dieser trendkanal ist aber sehr breit gefasst, so dass die obere begrenzung erst bei ca. 47 USD verläuft.


    der chart:



    Aufrgund des stetigen Wachstums und der hervorragenden internationalen Aufstellung erscheint mir Citigroup ein recht interessantes Niveau erreicht zu haben, was denkt Ihr? Lohnt sich hier ein Einstieg? Hat sich jemand mit C auseinandergesetzt? Wachstum zu einem vernünftigen Preis?


    gruß upwind

  • Hallo upwind,


    ich denke mal, dass worldcom noch zu einigen Nachbeben im Finanzbereich führen wird - ich weiss aber nicht, inwieweit Citigroup da direkt betroffen ist.


    Was mich auf jeden Fall stört: du kannst dir bei www.chartline.net den langfristigen Chart (seit 1986) im Sektor Länderauswahl / USA ansehen. 1990 war die Aktie noch für 1,70 USD zu haben, d.h. sie hat einen irrsinnig steilen Kursanstieg über mehrere Jahre hinter sich. Dieser langfristige Aufwärtstrend wurde bei den Tiefs von 1998 und 2001 bestätigt - seit ein paar Wochen ist er aber eindeutig nach unten durchbrochen.


    Fazit: die Aktie hängt charttechnisch völlig in der Luft, hat womöglich einige Kredit-Risiken und ist (noch) nicht ultra-billig. Für mich wäre das nix.


    Gruss, witchdream


    PS: Bernecker ist heute in dem Zusammenhang lesenswert. Er befürchtet eine "Derivate-Blase" gigantischen Ausmasses, die speziell den Bankensektor tangiert.

  • Moin, moin,
    @witch: Wieso befürchtet er eine Derivatblase. M.E. besteht die de facto. Allerdings sehe ich dort Citygroup nicht ganz so schön exponiert wie meine Favoriten. Die Deutsche Bank hat ein Derivatvolumen, das das BIP unseres wunderschön blühenden Landes (neinnein, nicht die Kohl'schen blühenden Regionen des Ostens) bei weitem übersteigt. Scheint mir nicht seriös. JPM ist auch nett, aber ich wiederhole mich. Sagt Bescheid, wenn die Leier zu langweilig wird.


    Heute früh gab's Ostfriesenmischung, aber das muss man sich nicht jeden Tag antun ;-)
    Gut Spekulatius, oder besser Gut Abwarten
    Nic

  • daher weht wohl eher der wind der aktuellen schwäche:



    Unter Druck dürften erneut die Papiere der Citigroup geraten. Die Aktie gab im europäischen Handel nach. Investoren befürchten, dass die Bank in den vergangenen Jahren Milliarden Dollar in den mittlerweile Pleite gegangenen Enron-Konzern gepumpt hat. Mit deren Hilfe wollte der Energiehändler seinen Schuldenberg kaschieren./ne/so



    ...gebe zu, dass hört sich nicht allzu gut an, also lieber abwarten, bevor wieder geld vernichtet wird ;-)...


    @ witchdream


    mag sein, dass die aktie einen steilen anstieg hatte, im gegensatz zu vielen anderen firmen ersche4int er aufgrund des gewinnwachstums aber auch einigermaßen gerechtfertigt zu sein...allerdings gebe ich zu, solche charts auch nicht gerade zu lieben!


    upwind

  • Meldung von http://www.godmode-trader.de von 16:00 Uhr:
    "Die Aktien von Citigroup fallen um 2.53 Dollar oder 7.9 Prozent auf 29.51 Dollar und sind zur Zeit der größte Kursverlierer im Dow Jones Industrials. Zuvor markierten die Aktien ein 40-Monatstief bei 29.20 Dollar. Grund: Berichte im Wall Street Journal und in der New York Times, die das Unternehmen in Verbindung mit gesetzeswidrigen Transaktionen im Falle Enron und weiteren 14 Fällen bringen.
    Ferner wird die Aktie durch die Ermittlungen der NASD und des New Yorker Generalstaatsanwaltes belastet."


    Für mich klingt das ebenfalls nach "Abwarten".

    "The only function of economic forecasting is to make astrology look respectable." - John Kenneth Galbraith

    Einmal editiert, zuletzt von cktest ()

  • ...alleine heute hat sich das Abwarten bereits gelohnt - lässige 21% Verlust - WAHNSINN!


    Ich muss ehrlich gestehen, mit so etwas habe ich dann doch nicht gerechnet...hab gerade eine chartanalyse gesehen, die meinten das gap von 99 könnte vollständig geschlossen werden (ca. 21 USD) - wie seht Ihr die langfristigen Auswirkungen der Enron-Verflechtungen? Man wird ja doch vorsichtiger, nach den Gegebenheiten der Vergangenheit...was wenn es auch hier Unregelmäßigkeiten gegeben hat??


    Hat eigentlich jemand die Gewichtung der einzelnen DOW-Titel bzw. eine Website zum nachschauen gerade parat?


    gruß upwind

  • "If it sounds too good to be true, it probably is."


    "Theoretisch gibt es keinen Unterschied zwischen der Theorie und der Praxis. Praktisch stimmt das aber nicht."


    "Erfahrung ist das was man bekommt, wenn man nicht bekommt was man möchte."

  • Obwohl ich hier im Forum schon über Jahre hinweg lese, stoße ich immer noch auf noch nicht von mir gelesene Threads.
    Heute warens sogar drei.
    UMS, Sto Vz und Citigroup.


    Beim Lesen des Citigroup Threads dachte ich: Gehe zurück zur Badstraße, gehe nicht über LOS, ziehe keine 4000 ein.


    Gruß Kohle

  • Kaum einschätzbar. Wie auch Versicherungen und Immo-Werte. Vielleicht eine 50-100 %-Chance aber auch event. ein Pleite-Kandidat.


    Natürlich reizvoll. Vorallem auch wegen schwachen Dollar und für US-Werte inzwischen Bomben-Dividende.

  • Hallo,


    reines Glueckspiel, finde ich. Wenn sie jetzt 11 Mrd USD abschreiben und dann war das alles, waere es ein klasse Einstieg. Andererseits kann es auch sein, dass die Citi die Dividende streichen und das Kapital erhoehen muss (oder sogar schlimmer).


    Gibt es eigentlich Kaeufe oder Verkauefe von Insidern?


    Naja, das Problem bei der Sache ist wohl, dass auch die Insider nicht wissen, wie es weitergeht...


    Balkenchart

  • Ich denke, die bessere Alternative zur Citigroup sollte die holländische ING sein, außerdem liegt da die Div.rendite bei aktuell 5 %. Auch eine Allianz hat vor kurzem gute Zahlen im Versicherungsgeschäft bekanntgegeben, die einen Abschreibungsbedarf bei der EX-Dresdener Bankabteiligung ausgleichen konnte....möglicherweise (nein: ganz sicher) kommt aber noch mehr.


    Ich werde weiterhin abwarten bis die Kurse ein stabiles niedrigeres Niveau erreicht haben (kann noch ein Weilchen dauern), mein Favorit ist dann die ING.

  • Balkenchart : Ich würde einen Antizykliker nicht als jemanden definieren der kauft wenn ein bestimmter Kursverlust in Prozent eingetreten ist, sondern ich würde sagen ein Antizykliker ist einer der kauft, wenn die Mehrheit schreit: "verkaufen!".


    isnogood :
    Ich vermute das es bei denn eingebrochenen Finanzaktien, keine längerfristige Bodenbildung geben wird, sondern daß die Charts eine Art V ausbilden werden.


    Falls du eine längerfristige in Allianz planst würde ich dir die Allianz-Genussscheine empfehlen, die beim aktuellen Kursniveau renditestärker sind als die Aktie.


    Gruß tt

  • Also, ich war wie immer ungeduldig und habe Freitag nochmals ein paar Citigroups gekauft und hoffe natürlich auf einen nur noch gering nachgebenden Kurs. Allianz habe ich auch im Blick, denke das Kurse um 130 Euro noch möglich sind.


    Gruß Paul


    PS: Staune übrigens wie der DAX in der Brandung steht...

    Wer selbst nichts weiß, muss alles glauben...Wikipedia.

    Einmal editiert, zuletzt von Paul8 ()

  • Citi läutet subprime Ende ein
    14.12.2007 09:40


    Liebe Anleger,
    die frohe und überraschende Botschaft des Jahres ist soeben über den Ticker gelaufen. Die Citigroup holt sieben SIV (Structured Investment Vehicles) im Wert von 49 Mrd. Dollar zurück in die Mutterbilanz. Was auf den ersten Blick nichts wirklich Sensationelles zu beinhalten scheint, birgt bei näherer Betrachtung eine Botschaft, die die Börsianer weltweit aufhorchen lassen sollte. Und zwar diesmal im positiven Sinne. Die Nachricht, die quasi nebenbei mit einhergeht, ist nämlich die weitaus Spannendere und Aussagekräftigere.


    Die Citigroup Inc. verzichtet auf die staatliche Hilfe eines von der Regierung eingesetzten Auffangfonds! Und sagt damit gleichzeitig, dass sie stark genug und in der Lage ist, die Belastungen aus der Hypothekenkrise selbst zu tragen.


    Neue Besen kehren gut, sagt der Volksmund. Und der neue CEO der Citigroup Pandit scheint dies zu bestätigen. Endlich ein CEO und Banker, der seine Verantwortung sieht und diese auch wahrzunehmen scheint. Und nicht das Fehlverhalten seiner Bank und seiner Vorgänger auf die Allgemeinheit abwälzen will. Wenngleich er gleichzeitig ein massives Kostensenkungsprogramm, dass mit Massenentlassungen einher gehen wird, auf den Weg bringt. Was aber unausweichlich ist. Dass Pandit in einem vor Kurzem geführten Interview gereizt und unduldsam erschien, macht ihn im Gegensatz zu den aalglatten und grundlos dauerlächelnden Ackermännern schon fast sympathisch.


    Schon werden an der Wallstreet Stimmen laut, die das ganze für unnötig bzw. unsinnig halten. Das ist ein Akt der Glaubwürdigkeit, den die gar nicht nötig gehabt hätten, sagt z.B. Jeffery Harte, Analyst von Sandler ONeill & Partners. Und weiter: Das lässt einen fragen, inwieweit er die Auswirkungen auf die Bilanz überhaupt eingeschätzt hat.


    Für mich, der ich jahrelang für eine internationale Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Jahresabschlüsse geprüft habe, ist das ein sehr sinnvolles und respektables vorgehen. Denn unter dem Gesichtspunkt von Systemen und Kontrollen ist es ein großer Unterschied, ob ich da mal ein paar Milliarden jenseits der Bilanzen im freien Orbit dahin gleiten lasse oder das Top Management direkt und ohne Filter die Auswirkungen zu spüren bekommt.


    Auch, wenn unsere Kollegen in Frankfurt, wie man an den gestrigen Kursverlusten sieht, schon wieder die Hosen voll haben, kann ich Ihnen nur raten, diesem unwürdigen Hin- und Hergezittere nicht zu folgen. Machen Sie sich endlich frei, von den Launen diese scheinbar so rational handelnden Investment- und Fondsmanager.


    Erst gestern wurde uns wieder eindrucksvoll bestätigt, dass der amerikanische Konsum ungebrochen ist. Der vor ein paar Tagen veröffentlichte Arbeitsmarktreport war ebenfalls überraschend positiv. Und diejenigen, die glauben, dass die von den Zentralbanken weltweit in den Geldkreislauf zu schießenden 100 Mrd. Dollar keine Wirkung zeigen, haben offensichtlich gar nichts verstanden. Was muss eigentlich noch passieren, dass die Marktteilnehmer wieder Vertrauen in den Markt fassen?


    Mir kommt das manchmal so vor, wie wenn ein Kleinkind gerade seine Trotzphase hat. Da wird jedes Spielzeug, das vorher noch heiß begehrt und nachgefragt war, bei Darreichung sofort mit großem Karacho in die Ecke geschmissen. Um es aber sogleich, wenn keiner mehr hinschaut, sofort an sich zu nehmen und damit zu spielen. Dabei hatte ich gehofft, dass wir mit zunehmendem Alter dieses Verhalten langsam ablegen.


    Kann es sein, dass von diesem Kleinkindgehabe am Ende noch mehr in uns steckt, als wir uns alle zugestehen wollen?


    Einen schönen Tag und hohe Renditen wünscht Ihnen
    Ihr Norbert Lohrke


    http://www.be24.at/blog/entry/…laeutet-subprime-ende-ein

  • Ein neuer Mann darf aufräumen, nein, muß aufräumen.


    Warten wir mal, bis er fertig ist.


    Für mich persönlich ist eine Bank zZt eine black box.


    Es könnte auch ein Zeichen dafür sein, daß die ganze Verbrieferei und Vehikelisierung den Bänkstern selber zu viel wird, sie steigen da selbst nicht mehr durch und wollen erst mal wieder zur alten (Bilanz)Tugend zurückkehren.

    Auch unsere Gedanken sind wircksame Factoren des Universums. Novalis


    Everything will be allright!


  • Soll daß also heißen es gibt Zeiten in denen eine Bank, für dich keine Black Box ist?


    Die Aktion der Citi könnte auch ein Zeichen dafür sein, das die Posten die sich die Citi in die Bilanz nimmt, unterbewertet sind!


    Gruß tt