Lasset charts sprechen!!!

  • Das ist im UK genauso wie in NL. Da zieht man auch gern mal ein paar Straßen weiter, damit die Kinder auf eine andere Schule gehen können.

    "The only function of economic forecasting is to make astrology look respectable." - John Kenneth Galbraith

  • Das bezieht sich nur auf die Unternehmen, nicht auf Bewertungen von Aktien.

    Geschäfte die (relativ) wenig reinvestieren müssen (hohe Renditen auf das "tangible Capital), sind von der Inflation weniger betroffen. Die Preisinflation beim Capex (Wiederbeschaffungswert) ist wenig relevant, da es gering im Verhältnis zum Gewinn (oder Cash Flow) ist.

  • Das bezieht sich nur auf die Unternehmen, nicht auf Bewertungen von Aktien.

    Geschäfte die (relativ) wenig reinvestieren müssen (hohe Renditen auf das "tangible Capital), sind von der Inflation weniger betroffen. Die Preisinflation beim Capex (Wiederbeschaffungswert) ist wenig relevant, da es gering im Verhältnis zum Gewinn (oder Cash Flow) ist.

    Ah ok, aber dann geht es eigentlich um Inflationserwartung nicht wahr?

    Also wenn ich annehme die Zukunft hat hohe Inflation dann klar ist das blöd viel investieren zu müssen, da bin ich voll dabei.

    Aber momentan ist es doch andersrum. Also ich zumindest gehe davon aus die Zinsen bleiben extrem niedrig, also Firmen die viel investieren müssen werden profitieren. Sie werden u.a. ihre laufenden Kredite viel günstiger ablösen können und haben somit Potential den FCF zu erhöhen. Und es gibt weniger Unsicherheit bezüglich der zukünftigen Kosten der Reinvestitionen.
    Oder habe ich da einen Denkfehler?

    "Nicht Völker führen Kriege gegeneinander, sondern Regierungen führen Kriege gegeneinander"

    "If you act out of fear, anger, despair or suspicion - this will ruin everything." - Thich Nhat Hanh


  • Zitat von Yps


    Tja, wo soll denn das ganze Geld langfristig einmal hin, wenn es auf Tagesgeldkonten nix mehr gibt ?


    Es kann nur auf Konten bleiben, yps, bzw. es kann nur "Geld" bleiben (Lando, ja, ja, ich weiss, gibt verschiedene Geld-equivalente, aber ich will es nicht unnotig verkomplizieren).

    Wenn Du Aktien verkaufst, dann kommt das ganze Geld auf Dein konto. Wenn Du Aktien kaufst, dann kommt das ganze Geld auf das Konto von jemand anderem. Aber es bleibt auf Konten.


    Lando hat darauf hingewiesen, dass sogar das nicht der Fall sein muss. Wer einen Wertpapierkredit hat, der stellt seinen Wertpapierkredit glatt nachdem er das Geld fuer die Aktien erhalten hat. Was bedeutet - mit fallenden Kursen loest sich der Teil des Geldes in Luft auf, der mit steigenden Kursen entstanden ist (kauf per Wertpapierkredit).


    Das ganze Geld, falls es sich nicht aufloest, kann nirgendwo hin fliessen. Die Kurse von Aktien werden durch Angebot und Nachfrage gemacht, und es muss beispielsweise nur eine einzige Tesla-Aktie gehandelt werden um den Wert aller Tesla-Aktien zu bestimmen.


    Diesen "Zufluss/Abfluss" von Geld "in Aktien" kann man immer wieder lesen, es soll angeblich an der Seitenlinie stehen "und will rein" und es gibt auch Charts dazu. Aber es ist ein Irrtum. Geld fliesst nirgendwohin, Geld und Aktien wechseln den Besitzer. Nicht umsonst heisst es Stock-exchange.


    Zitat von Goethe

    … Man muß das Wahre immer wiederholen, weil auch der Irrtum um uns her immer wieder gepredigt wird, und zwar nicht von einzelnen, sondern von der Masse. In Zeitungen und Enzyklopädien, auf Schulen und Universitäten, überall ist der Irrtum oben auf, und es ist ihm wohl und behaglich, im Gefühl der Majorität, die auf seiner Seite ist.


    Johann Wolfgang von Goethe

    (1749 - 1832), gilt als einer der bedeutendsten Repräsentanten deutschsprachiger Dichtung

    Quelle: Goethe, J. W., Gespräche. Mit Peter Eckermann, 16. Dezember 1828

    “It’s the little things that matter. It’s one thing to tell someone they look like the first day of spring. It’s another thing to tell them they look like the last day of a long, hard winter.” - Zig Ziglar

  • Diesen "Zufluss/Abfluss" von Geld "in Aktien" kann man immer wieder lesen, es soll angeblich an der Seitenlinie stehen "und will rein" und es gibt auch Charts dazu. Aber es ist ein Irrtum. Geld fliesst nirgendwohin, Geld und Aktien wechseln den Besitzer.

    Ja, richtig. Aber langsam nervt es, dass du es ständig wiederholst, wenn jemand diese Metapher benutzt.

    Für den einzelnen ist nämlich die Feststellung richtig:

    Tja, wo soll denn das ganze Geld langfristig einmal hin, wenn es auf Tagesgeldkonten nix mehr gibt ?

    Daher steigt für den einzelnen die Bereitschaft Aktien zu kaufen bzw einen höheren Preis zu bezahlen. Genauso, wie für die Aktienbesitzer der Preis steigt, zu dem sie bereit sind, Aktien zu verkaufen und Cash unproduktiv rumliegen zu haben.

  • P.S. die ganzen QE-Massnahmen "fluten" eher nicht den "Markt". Die Banken horten zum Bespiel jede Menge Geldscheine in Tresoren, um den negativ Zinsen zu entgehen (und haben dafuer entsprechend Tresorkosten). Dieses Geld bleibt im Tresor, ich glaube nicht dass es fuer Aktienhandel eingesetzt wird.


    Wenn "mehr Geld" den Aktien gegenuebersteht, dann kommt dieses "mehr Geld" eher von der Regierung. Dank QE sind die Znsen niedriger, und die Regierungen koennen leichter Schulden aufnehmen und es an die Buerger verteilen ("Helikopterschecks", herrlicher Ausdurck den ich von Herakles habe).

    Diese Buerger wissen mit dem neuen Geld evtl. nichts besseres anzufangen und wollen dafuer Aktien kaufen (und jemanden finden, der das Geld will und seine Aktien hergibt - eine Verhandlungssache: Angebot und Nachfrage bestimmen den Kurs).

    So kann es durch QE indirekt einen Auftrieb an der Boerse geben (aber es muss die Bereitschaft vorhanden sein, das zu zahlen was der Aktienbesitzer moechte), aber selbst hier ist kein Geld in den Aktienmarkt "geflossen", sondern es kam zu neuen Marktteilnehmern und dadurch verstaerkte Nachfrage. Nachhaltig ist das nicht unbedingt.


    Wenn die Leute Angst bekommen (wegen fallender Kurse) dann verkaufen sie, egal ob es Null Zinsen auf dem Konto gibt, ploetzlich ist Geld ein attraktives Asset. Hauptsache keine Kursverluste. So geschehen im Februar-Maerz 2020. Es gab ja schon vor dem Crash dauernd QE Massnahmen - und trotzdem konnten die Kurse um ein Drittel fallen.


    Man konnte es auch gut an Klo-Papier-Preisen merken (wir erinnern uns am Anfang der Corona-Krise): Geld ist nicht in Klopapier verwandelt worden (in Zimbabwe allerdings schon) und es ist auch nicht in Klopapier hineingeflossen. Tatsaechlich hat Geld und Klopapier den Besitzer gewechselt.

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    2 Mal editiert, zuletzt von Joe ()

  • Die Sturm- und Feuersaison mit zu erwartenden Notfällungen steht wohl erst an.
    Zumindest hier in Brandenburg, drittes heißes Dürrejahr in Folge, wundert mich die bislang geringe Waldbrandintensität.

  • Deutsche Post und Hornbach Baumarkt: Man muß sich das mal vergegenwärtigen, erst runter, bevor der Markt bemerkte, daß es Krisengewinner sind. Bei beiden konnte ich mich nicht zum Kauf durchringen. Verdopplung und Verdreifachung.


    .

    „Wir haben die gesamte Führung fast aller Berliner Sicherheitsbehörden ausgetauscht und dort ziemlich gute Leute reingebracht." – Benedikt Lux, Grüne Berlin

  • Also wenn ich mir die Kennzahlen so ansehen, definitiv weniger Hype als bei allem was mit Tech zu tun hat.

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  • Bei Baumärkten tue ich mir aktuell eher schwer zu sehen, dass die Nachfrage dauerhaft viel stärker ist als in der Vor-Corona-Zeit prognostiziert ist. Plausibel ist, dass viele durch den Lockdown, das bessere Wetter von Frühjahr Richtung Sommer und oftmals mehr Budget (weniger Ausgaben durch weniger Restaurantbesuche, Urlaube, Konzerte, usw.) Inspiration, Zeit, Lust und Mittel hatten DIY-Projekte anzugehen. Aber irgendwann ist halt die Terrasse gemacht, das Gartenhaus aufgestellt und das eine oder andere Zimmer tapeziert und der neue Boden verlegt, etc.

    Abseits der Unternehmensentwicklung kann natürlich die Aktie dauerhaft ein höheres Multiple bekommen - aber das ist halt die Kunst...

  • Der Chart der Oesterreichische Post sieht ganz anders aus als der von der Deutschen Post.



    Ich bin mir nicht sicher, ob die deutsche Post den Hype verdient hat, oder ob die Oesterreichische Post verdient hat am Boden zu bleiben.

    Die beiden Charts (Deutsche Post vs Oesterreichische Post) sind eigentlich widerspruechlich. Ja, ich habe Argumente gelesen, warum die deutsche Post besser sein soll, aber irgendwie habe ich Zweifel, dass man das an der Boerse wirklich so genau beurteilen kann.

    Ich koennte mir gut vorstellen, das die Unterschiede zwischen den beiden gar nicht so gross sind.

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