• Habt Ihr Euch mal gefragt, was Geopolitik eigentlich bedeutet?


    Geopolitik bedeutet, dass das ganze billige Öl in Russland, am persischen Golf und in Nordafrika liegt, dass die Amerikaner aber nur teures Öl (im Sinne von "teuer zu fördern") haben.


    Wenn Saudis und Russen für EUR 25/bbl pumpen, was das Zeug hält, wogegen das amerikanische unkonventionelle Öl USD 50/bbl und mehr zu fördern kostet, dann haben entweder die amerikanischen Produzenten ein Problem oder der USD hat eines. Mal aus amerikanischer Sicht gedacht, wie lindere in dann den Schmerz? Klar, ich zündele am Golf und versuche, die Gegend zu destabilisieren.


    Und wenn das nicht mehr geht (weil Saudis und Russen und Iran immer enger zusammenrücken)?


    Dann hilft jeder Cent CO2-Steuer, den die Europäer erheben (die USA jedoch nicht).


    Eben. Genau deshalb.


    Balkenchart

  • Dann hilft jeder Cent CO2-Steuer, den die Europäer erheben (die USA jedoch nicht).


    Eben. Genau deshalb.

    Was soll das denn dem amerikanischen Fracker bringen, wenn die Europäer mehr Steuern auf ihren Sprit und Heizöl zahlen? Der produziert doch immer noch zu teuer. Schlimmer noch, die Nachfrage geht zurück und somit auch der Ölpreis.

  • "Daten sind das neue Öl: Ein Konzern, dessen Wurzeln in das 19. Jahrhundert zurückreichen, verlässt den amerikanischen Börsenindex Dow Jones. Anlass dafür ist eine Maßnahme von Apple."*


    *Durch die Aufspaltung sinkt das Gewicht von Apple und damit das der gesamten Technologie-Branche im Dow Jones. Zum Ausgleich soll ein weiterer Vertreter der Tech-Branche quasi zur Verstärkung aufrücken.


    https://www.faz.net/aktuell/fi…m-dow-jones-16920535.html


    Wahrscheinlich blöd für den, der die Dogs of the Dow Strategie verfolgt.

  • Ganz interessantes interview mit dem Indien CEO von BP:


    https://blogs.platts.com/2020/…ia-energy-transition-gas/


    Zitat

    With its many investments in energy businesses, BP is one of the largest international energy companies in India. As you may be aware, earlier in August we set out a new strategy that will see BP transform from an international oil company to an integrated energy company. The world’s energy problems are getting more complex. They increasingly require complex, multi-energy solutions. This plays to our strengths. We will diversify our company into different forms of energy – renewables, bio[energy] and hydrogen.


    und


    Zitat

    What is the role of natural gas in this plan?

    Gas will remain absolutely key to BP and be a part of the transition to net zero emissions. At BP we believe that the world will need decarbonized gas as a fuel to achieve net zero by 2050 or sooner. Gas will be decarbonized as hydrogen with carbon capture, use and storage to get to net zero.


    Irgendwie habe ich das Gefühl, dass bei den jetzigen Kursen es da schon eine Wahrscheinlichkeit für ein gutes Langfristinvestment gibt, wenn die Transformation klappt.

  • Wenn die Transformation klappt, vielleicht.


    Aber das ist doch alles andere als sicher, nicht wahr?

    Nehmen wir den Umbau der Stromwirtschaft in Deutschland, EON zB hat sich da auch immer auf die Fahnen geschrieben den Umbau mitzugehen, ist aber dann doch unter der Last seiner eigenen, langsamen Komplexität böse unter Wasser geraten.


    Was bringt dich zur Annahme, BP sollte es anders ergehen?

    Die schleppen auch nicht grade wenig "Altlasten" mit rum....


    wp

    "Nicht Völker führen Kriege gegeneinander, sondern Regierungen führen Kriege gegeneinander"

    "If you act out of fear, anger, despair or suspicion - this will ruin everything." - Thich Nhat Hanh


  • Wie gesagt, aktuell ist es eher ein "Gefühl".


    Generell glaube ich dass die großen Ölkonzerne schon für solche langfristigen Projekte gut aufgestellt sind.


    EIn schönes Beispiel ist m.E: auch Orstedt (die ehemalige Dong Energy aus Dänemark) die schon ziemlich weit gekommen ist.


    https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%98rsted_(Unternehmen)


    Das macht dann auch den Aktionären Spass:


    https://www.ariva.de/chart/ima…~b131~H0~w940x420~Uall~W1



    Wie gesagt, keine AHnung ob BP das chafft, aber ich fand das Announcement vom August schon mutig.

  • Bei Carbon capture denke ich immer an den alten Plan, verflüssigtes CO2 ins Erdreich zu pumpen.

    Da ist ja Platz , da ist ja sonst nix...

    Wenn schon die volumenmäßig eher kleinen Frackingfluid-Einpumpungen zu regelmäßigen kleinen bis mittleren Erdbeben führt, wie soll das dann erst bei den volumenmäßig deutlich größeren Mengen CO2 laufen? Warum sollte es nicht Grundwasserleiter etc zerlegen oder gar früher oder später wieder ausgasen?

    Ich vermisse da noch ein überzeugendes Konzept...

  • auch unter der Haube Zahlungsdienstleistungen für Energie läuft einiges. Ohne in die Tiefe gehen zu wollen, Firmen- und Dienstwagen tanken heutzutage ja nicht nur Benzin sondern auch anderes, was möglichst auf einheitlichem Weg bezahlt sein will. Da hat eine Mineralölgesellschaft mehr Marktdurchdringung als eine Stadtwerke xy.

  • wenn ich mich richtig erinnere hatte BP (oder war es Shell?) in den 90er schon einmal mit Solarenergie angefangen. Seiner Zeit waren sie dem Solartrend weit voraus. Doch dann haben sie den Solar-Energie Anteil kurz vor dem Boom der Nuller Jahre verkauft. Jetzt haben sie wohl endlich endgültig verstanden, dass sie sich auf "Energie" und nicht nur auf "Öl" fokussieren müssen. Aus ökologischer Sicht wünsche ich ihnen viel Erfolg. Ich bin aber bei wp: Eine Firma, die Renewable Energie und nicht Öl in ihrer DNA hat sehe ich im Vorteil.

    Heisst aber nicht, dass BP und andere es mit ihrem Kapital nicht trotzdem schaffen.

  • Das ist schon richtig bäs, BP Solar war das und die waren gar nicht so klein. BP wurde dann ja auch mal von British Petroleum in beyond petroleum umbenannt, eigentlich eine witzige Idee. Aber das hat sich glaub ich auch schon lang erledigt, inzwischen einfach BP.


    Shell hatte auch Aktivitäten, z.B. Shell Solar, ebenfalls Module, oder auch waren sie z.B. bei einem Dünnschicht-Modul-Produzenten beteiligt, Solar Frontier (gehört auch heute noch zu Showa Shell Sekiyu soweit ich weiß, nur hat Shell fast keine Anteile mehr an der ehemals japanischen Tochter).


    Egal, will sagen, m.E. nach haben die sich auf die völlig falschen Sachen verortet. Nämlich Komponenten, ein mieses Commodity-Geschäft, insbesondere vielleicht am Anfang einer Industrie mit den ganzen "boom and bust"-Phasen. Was sie machen hätten sollen, finde ich, ist Projektentwicklung und Betrieb. Dafür sollten sie die Erfahrung, Bekanntheit (im Sinne auch von Vernetzung) und das Kapital haben und nutzen können. Es ist ja auch nur schwer zu verstehen, Shell oder BP produzieren doch auch keine Komponenten für Öl-Quellen etc., schätze ich. So wie eben auch die von mmi genannten Dong Energy.. Oder Encavis, die ich ein paar mal genannt hatte. Ich würde sagen dass ganz klar in Projektentwicklung und Betrieb (betreiben oder verkaufen ist eigentlich egal, aber wenn eine Partei sehr viel Kapazität betreibt, sollte es Skaleneffekte geben) das große Geld verdient wird.


    Interessant finde ich in diesem Zusammenhang eher Equinor und Offshore-Wind. Die Erfahrung für Plattformen in der See sollten sie haben, ebenfalls in Bau, Betrieb und der Entwicklung von solchen Anlagen. Und dann halt wieder das Kapital, etc. Und vor allem den Namen und die Vernetzung. Ich glaube schon dass manche da Vorteile gehabt hätten bzw. noch haben, wenn sie da reingehen, denn eine große, bekannte Firma dürfte da vielleicht deutlich einfacher große Projekte genehmigt bekommen, etc.


    Also, Projektentwicklung ist m.M. nach ein gutes Geschäft und sollte auch am ehesten dem angestammten Geschäft dieser Firmen entsprechen. Dafür brauche ich ein paar gute Leute die einen Markt abdecken und langfristig Projekte entwickeln. Die kann ich dann bauen und schön meine Lieferanten im Commodity-Bereich drücken.. Aber natürlich kommt es immer noch sehr auf die Regulierung im jeweiligen Markt (Einspeisevergütungen, tax credits, etc.) an. Und natürlich ist es insgesamt deutlich einfacher eine Solaranlage zu entwickeln als eine Öl-Plattform, d.h. man muss wohl schneller und besser sein als andere und das macht es vielleicht schwieriger. Insgesamt, habe ich also da noch nichts gesehen was mich überzeugt hätte. Bei Equinor, wie erwähnt, könnte ich mir aber vorstellen dass es evtl. was wird, weil auch komplizierter, Offshore.

    When a management with a reputation for brilliance tackles a business with a reputation for bad economics, it is the reputation of the business that remains intact.


    W. B.


    Investment is most intelligent when it is most businesslike.


    B. G.

  • Bei Carbon capture denke ich immer an den alten Plan, verflüssigtes CO2 ins Erdreich zu pumpen.

    Da ist ja Platz , da ist ja sonst nix...

    Wenn schon die volumenmäßig eher kleinen Frackingfluid-Einpumpungen zu regelmäßigen kleinen bis mittleren Erdbeben führt, wie soll das dann erst bei den volumenmäßig deutlich größeren Mengen CO2 laufen? Warum sollte es nicht Grundwasserleiter etc zerlegen oder gar früher oder später wieder ausgasen?

    Ich vermisse da noch ein überzeugendes Konzept...

    Ich bin kein Experte zu CCS, aber was ich so mitbekomme, gibt es folgende Möglichkeiten:


    - Einleitung in Resservoirs aus denen gleichzeitig zB Öl oder Gas entnommen wird.

    Das ist bereits ein Standardbaustein des Frackings, wird bislang aber oft mit Wasser oder Dampf betrieben. Es ist auch dabei nicht undenkbar dass es zu Erschütterungen kommt, aber dann doch viel seltener als Medienberichte suggerieren. Außerdem ist das nur in besiedelten Gebieten ein Thema. In den USA zB sind 90% der Bohrungen derart in der Pampa, da stört das keinen. Grundwasseraquifere werden vom Resservoir aus per Definition nicht berührt. Denn da wo Öl ist, muss ja auch eine Sperrschicht sein, sonst wäre das Öl längst aufgestiegen. Grundwasser wird nur durch die Bohrung selber, die eben das Grundwasseraquifer durchstößt, berührt, die Bohrung sollte also dicht sein, wobei CO2 im Grundwasser ja eh relativ egal wäre....


    - Einleitung in bindendes Gestein.

    Das wird zB in Island grade erprobt. Habs im Detail vergessen, aber ein Geologe hat mir das mal erklärt, ich glaube es war Basalt(?). Das bindet dann mit dem CO2 ab und wird innerhalb weniger Monate(?) zu Gestein (Kalkstein?). Das hat den Vorteil dass da nix mehr entweichen kann...


    - Alles in allem meinte besagter Geologe aber auch das alles sei irre teuer und aufwändig und würde auch sehr viel Energie kosten.

    Gutes Argument, sehr wahrscheinlich ist die Vermeidung einer Tonne Emission so viel billiger, dass man das Geld lieber dort rein stecken sollte (stumpf gesagt, lieber nem Entwicklungsland Solarpanele spendieren als neben dem Zementwerk eine CO2-Verpressung bauen).



    wenn ich mich richtig erinnere hatte BP (oder war es Shell?) in den 90er schon einmal mit Solarenergie angefangen.

    Ja und 2010 nach Deepwater Horizon haben sie es auch nochmal versucht, damals hat BP doch von "British Petroleum" auf "Beyond Petroleum" umfirmiert.

    Das war dann doch eher Marketing, dem Kurs hat es jedenfalls nix genützt.


    wp

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  • Es gibt bei Carbon Capture diverse Verfahren und Anwendungsmöglichkeiten.


    Aker Carbon Capture z.b. spezialisiert sich auf das Abscheiden bei Zement und Müllverbrennung, das hat den Vorteil dass man da die Abwärme gleich für die Damperzeugung nutzen kann und das Vermeiden von CO2 insbesondere bei Zement chemisch und physikalisch nicht möglich ist und die Alternative zur Mülverbrennung (Deponien) auch keiner will.


    Das CO2 wird dann verflüssigt und dann an die Endlagerstätte gebracht.


    Aktuell ist geplant, dass 2500 Meter unterhalb der Nordsee reinzupumpen. Details gibt es hier:


    https://northernlightsccs.eu/en/about


    Das ist natürlich alles in der Projektphase, aber m.E. ein sher interessanter Bereich, da man ohne diese Technologie nie "carbon neutral" werden kann. Persönlich finde ich das auch eine bessere Resourcenallokation wie z.B. eine Marsmission.

  • Ich erinnere mich noch gut an die alten CCS-Planungen in Deutschland, und aus dieser Erfahrung heraus ist mein Vertrauen in die Redlichkeit der CCS-Proponenten sehr überschaubar.

    Vor gut 10 Jahren arbeitete ich in der norddeutschen Wasserwirtschaft arbeitete, und CCS war für Schleswig-Holstein Richtung Nordsee ein großes Thema. Da könne man viel und gut speichern, das passt scho.
    Zur Erinnerung zwei schnell gefundene Beiträge aus jener Zeit: https://www.spiegel.de/wissens…-entsorgung-a-716735.html
    https://www.bund-nrw.de/filead…6_BUNDhintergrund_CCS.pdf

    Die vielen eher kleinen Wasserversorger in Schleswig waren schlicht geschockt und standen in vorderster Reihe bei den Widerständen. Sie fühlten sich von RWE und Co regelrecht überfahren und wie kleine Landeier und Dösköppe behandelt - und darauf stehen sture Schleswiger ja so gar nicht.
    Mangels großer Flüsse ist Uferfiltrat zur Trinkwassergewinnung dort kein Thema, also setzen sie auf recht tief gelegene Quellen. Bodenbewegungen mit neuen Gängigkeiten für Fluide (ob nun unerfreuliches Zeug aus der Tiefe oder Salzwasser aus der Nordsee) können diese Trinkwasserreserven schnell "vergiften".


    Die damals diskutierten Mengen waren nicht witzig. Damit sich CCS für RWE mitsamt der geplanten Pipelines von NRW aus lohnten, mussten die Mengen relevant sein - deutlich mehr als dort an Gas entnommen wird.
    Das hätte zu deutlichen Verdängungseffekten geführt, die spätestens als Folge diverser kleinerer Erdbeben ganz neue Gängigkeiten für Fluide eröffnet hätte - auch wenn dieser Aspekt von interessierter Seite (und diese Seite war industriell groß und finanzstark) schlicht ignoriert wurde.

    RWE suchte Lösungen, um die Kohlekraftwerke "grün anzustreichen". Was störten diese Manager Schäden, die erst Jahre bis Jahrzehnte danach auftreten, auch wenn sie über Jahrzehnte oder Jahrhunderte wirken?



    Ja, es ist teuer.
    Aber zusätzlich: Entweder sind die Mengen im Vergleich zum CO2-Ausstoß sehr überschaubar (und es lohnt die Kosten nicht), oder aber in das unterirdische "Endlager" werden Größenordnungen eingespeist, die einen hohen unterirdischen Druck aufbauen werden, der sich früher oder später schlicht entladen MUSS. Mitsamt aller vorstellbaren Kollateralschäden.
    Und es schlicht tiefer zu pumpen sollte auch keine Probleme lösen - der "freie" Platz ist auch noch tiefer nicht größer.
    Nebenbei: Island als Vulkaninsel hätte ich jetzt auch nicht als geologisch stabilste Gegend betrachtet.


    Mich hat CCS nicht überzeugt, ich halte es für ein "sich in die eigenen Schuhe lügen".

  • CO2 wird zu Kohle bei Raumtemperatur

    https://www.heise.de/newsticke…umtemperatur-4329963.html

    »In meinem Alter begreife ich, dass Zeit mein kostbarster Besitz ist.«
    »Freiheit bedeutet, dass man nicht unbedingt alles so machen muss wie andere Menschen.«
    »Eine Aktie zu verkaufen die fällt, ist in etwa so, als ob man ein Haus für 100.000 Dollar kauft und es verkauft, sobald jemand 80.000 Dollar dafür bietet.«
    Buffett

  • Unter dem Strich scheint es mir auch eher eine "Greenwashing-Technologie", die v.a. gepushed wird um sich vor echter CO2-Reduktion zu drücken.

    So ähnlich wie das "Bäumekaufen" um mit gutem Gewissen Fliegen zu können.


    Es stimmt natürlich dass zB bei der Zementherstellung CO2 nicht vermeidbar ist. ABER: An dem Punkt sind wird doch noch (lange) nicht. Erstmal muss alle vermeidbare Emmission eliminiert werden. Und das dürfte pro Tonne DEUTLICH günstiger sein als CCS, also sollte das Vorrang haben.

    Und was Müll betrifft: Erstmal sollte der CO2 Preis so hoch sein, dass über die steigenden Müllkosten vielleicht mal weniger davon produziert wird.


    Ich glaube neben Greenwashing ist das schlicht ein Hype, ist ja auch ein guter Zeitpunkt für Hypes ("Kauf meine Aktie, dann tust du Gutes und wirst reich damit. Und Tech steckt auch noch drin" ;)).


    wp

    "Nicht Völker führen Kriege gegeneinander, sondern Regierungen führen Kriege gegeneinander"

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  • Ein paar Anmerkungen dazu:


    - Aus der Zementproduktion entstammen angeblich immerhin 8% der globalen CO2 Emissionen und das gebündelt auf ein paar hundert oder Tausend Zementfabriken. Das ist m.E: schon ein interessanter Hebel. Ausserdem haben Zementhersteller selber wohl mittlerweile Interesse daran, weil sie sehen dass Ihnen die Investoren ausgehen und haben sich selber zu einer massiven Reduktion von CO2 verpflichten (-85% bis 2050)


    - "Vermeidbare Emissionen" zu vermeiden hört sich gut an, aber welche denn konkret und wer soll das genau machen ? Und warum ? Der Teufel steckt dann oft im Detail weil es meistens die anderen sind die vermeiden sollen (Chinesen, ect.). Das Wohnen in einem EFH ist z.B. klimatechnisch sehr viel schlechter wie in einem großen Wohnblock, aber ist das jetzt "vermeidbar" ?


    - Das Thema Kohlekraftwerk und Greenwashing ist völlig berechtigt, spielt aber in der aktuellen Diskussion keine große Rolle bzw. ist nicht der Treiber


    - mein aktuelles Gefühl ist dass sich in den letzten 10 Jahren einiges verändert hat und die Diskussion hier bestärkt mich eigentlich noch darin, weil die Argumente nicht wirklich auf die aktuelle Situation passen bzw. viel zu pauschal sind


    - meinem beschränkten Wissen zu Folge sollte man auch den technologischen Fortschritt nicht völlig vergessen. Mit einer steigenden Menge an erneuerbarem Strom kann auch CO2 als Rohstoff weiterverwendet werden (https://www.bmbf.de/de/kohlendioxid-als-rohstoff-9284.html)



    Wir werden sehen, ich finde es ein hoch spannendes Thema und ein notwendiger Baustein um das CO2 Problem langfristig zu lösen.


    Wie die Entwicklung kurzfristig aussieht kann keiner sagen.


    Edit: Auf jeden Fall scheint mein Interesse an dem Bereich hier im Forum recht "Contrarian" zu sein.




    -

    Einmal editiert, zuletzt von memyselfandi007 ()

  • Da das hier der Öl-Faden ist, möchte ich nur kurz mal einwerfen, dass der Ölpreis (WTI) heute zeitweise um mehr als 9% eingebrochen ist.

  • Da das hier der Öl-Faden ist, möchte ich nur kurz mal einwerfen, dass der Ölpreis (WTI) heute zeitweise um mehr als 9% eingebrochen ist.


    Achso, wollte ich gestern schon crossposten, habe ich aber dann vergessen:


    "Saudi Arabia To Cut Oil Prices As Demand Fears Grow"


    https://oilprice.com/Energy/Cr…As-Demand-Fears-Grow.html

    „Das große Karthago führte drei Kriege. Nach dem ersten war es noch mächtig. Nach dem zweiten war es noch bewohnbar. Nach dem dritten war es nicht mehr aufzufinden.“

  • US Schieferöl kostet so etwa $60/bbl zu fördern - die Produzenten dort bluten alle mehr oder weniger. (Das wird lustig für die $ high yield bonds bzw wird zwangsläufig die Fed auf den Plan rufen).


    Dagegen kõnnen Russen und Araber problemlos für €30/bbl fördern.


    Das legt den Russen und Arabern natürlich eine ganz bestimmte Strategie nahe. Ich sage mal, der Preisverfall beim Öl wird sich hinziehen, bis Nord Stream 2 läuft.


    Balkenchart