Immobilien

  • Immobilienblase?

    In Deutschland?


    Unsinn. Wir wissen noch gar nicht, was das ist, eine Immobilienblase.


    Die hier schon eher - Zitat:


    One in two customers at the project was buying for investment. The investment potential is huge, with the rental return at around 0.3 per cent


    hier


    PS

    ach ja, auch bemerkenswert, die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen:

    economy is struggling to claw its way out of the worst contraction on record, and the city’s jobless rate is at a multi-year high.

  • Erfährt man eigentlich bei Zwangsversteigerungen, für wie viel das Objekt am Ende wegging, oder muß man dazu vor Ort teilnehmen? Wie verhält sich das erfahrungsgemäß relativ zum vorher gutachterlich geschätzten Verkehrswert?

    „Wir haben die gesamte Führung fast aller Berliner Sicherheitsbehörden ausgetauscht und dort ziemlich gute Leute reingebracht." – Benedikt Lux, Grüne Berlin

  • Wie verhält sich das erfahrungsgemäß relativ zum vorher gutachterlich geschätzten Verkehrswert?

    Vollkommen unterschiedlich. Hab mal kurz vor dem Immobilienboom erlebt, dass überhaupt kein Gebot abgegeben wurde. Die paar Anwesenden waren einfach nur Zuschauer.


    Paar Jahre später, kleine Wohnung in Berlins Innenstadt. Der Saal ist rappelvoll, jede Menge Gebote. Am Schluss ging’s für das 2-3fache des Gutachtenwerts weg.

  • Wir haben uns dann aber entschieden "antizyklisch" nach dem Prinzip "offensive Freundlichkeit" zu reagieren.

    Also Bäumchen 20cm umgepflanzt und beim Parken nachgegeben, hartnäckig weiter fröhlich gegrüßt und zwei Wochen später beiden Nachbarn einen selbstgebackenen Kuchen vorbeigebracht und sie zu einer Einweihungsfeier mit der ganzen Nachbarschaft eingeladen.

    Und das war ein super move.

    Sie kamen zwar beide nicht, waren aber offenbar so perplex, oder war ihnen peinlich, keine Ahnung, dass wir seit nunmehr 10 Jahren ein klasse Verhältnis haben! Wir bekommen dauernd Obst aus ihrem Garten, die Kindern kriegen immer Ostern und Weihnachten Schokozeug. Wir können mittlerweile parken wie wir wollen, auch mal lauter feiern, und man kann beruhigt in den Urlaub fahren, weil die die Straße immer gut im Blick haben :-)

    Bin ich 100% bei dir und so lebe ich ja auch grundsätzlich. Ich mache es mir obendrauf noch etwas leichter, da ich mich unter "normale" / "Arme" Menschen mische. Tendenziell sind die weniger klagewütig und einfacher im Umgang als "Besitzer" die ihren "Besitz beschützen" wollen, sich für was besseres halten weil sie nen Anwalt auf Kurzwahl haben und auch grundsätzlich was ganz besonderes sind.

    Die Kohle aufs Anwaltssparkonto ist für den Fall, dass es einfach garnicht anders geht und man auf Gewalt dort weiter wohnen will (warum auch immer).


    Erfährt man eigentlich bei Zwangsversteigerungen, für wie viel das Objekt am Ende wegging, oder muß man dazu vor Ort teilnehmen? Wie verhält sich das erfahrungsgemäß relativ zum vorher gutachterlich geschätzten Verkehrswert?

    Ich habe auf die schnelle keine Vekaufspreise im Netz gefunden. Hier in Hamburg habe ich von Besuchern solcher Versteigerungen gehört, das die Veranstaltungen brechend voll waren und die Objekte zu einem vielfachen des Verkehrswertes weggegangen sind. Reine Kaufpanik bei Objekten, die man teilweise nicht mal vorher betreten kann um ein Gutachten machen zu lassen oder selbst mal ne eigene Nase schimmel ziehen zu können.....

  • Erfährt man eigentlich bei Zwangsversteigerungen, für wie viel das Objekt am Ende wegging, oder muß man dazu vor Ort teilnehmen? Wie verhält sich das erfahrungsgemäß relativ zum vorher gutachterlich geschätzten Verkehrswert?

    Thema Zwangsversteigerungen:

    hierzu kann ich etwas erzählen, da ich selber 3 Objekte ersteigert habe.

    Ich muss dazu sagen, ich hatte keine Ahnung aber riesen Glück, dass ich die Objekte 2009 ersteigert habe.

    Daher gibt es 2 zeitliche Abschnitte (2009 , 2014) bei Versteigerungen:


    1. Jahr 2009


    Es lief wie folgt ab.


    Zunächst habe ich mir auf der Seite zvg.com in meiner Region Objekte angeschaut, die in die Zwangsversteigerung kommen.

    Wenn mir etwas zugesagt hat, bin ich zum Amtsgericht gefahren und habe mir das Gutachten angeschaut.

    Danach habe ich mich in andere Termine einfach reingesetzt um zu sehen wie das abläuft.

    2009-2010 war es so, dass je nach Objekt zwischen 10-20 Interessierte da waren. Davon waren 2-4 privat-Leute, der Rest Makler, Bauherren, Bau-Unternehmer. Der eine oder andere war schon sehr dicke mit den Banken oder mit dem Richter. Die kauften diese Objekte sanierten und verkauften direkt weiter. Natürlich haben die von den Banken zuerst die Info bekommen welche Objekte versteigert werden.

    Wenn sie sich nicht einigen konnten, kamen die Objekte zur Versteigerung und der Bau-Unternehmer versuchte dort den niedrigeren Preis durchzubekommen. Damals war es so , dass Gebote unter 70% Verkehrswert nicht sofort dem Höchstbieter zugeteilt wurde. Die Bank wollte Bedenkzeit , um abzuschätzen wie hoch das Risiko war, welcher Preis im 2. Termin erreicht wird.


    Das große Risiko aber war (für die Privaten): wie genau ist das Gutachten?

    Manche Gutachten hatten das Objekt nur von aussen bewerten können, da sie kein Zugang in die Wohnung bekommen haben.

    Also musste man selber aktiv werden.

    Ich interessierte mich für eine 3 Zimmer Wohnung, sah das Gutachten und der Verkehrswert stand fest.

    Aber der Gutachter war nicht in der Wohnung und somit gabs einen Risikoabschlag und ich musste mir irgendwie Zugang in die Wohnung verschaffen um mir einen Vorteil gegenüber den anderen Bietern zu erschaffen.......

    ......

    (nach den Hinweis von Uscha : Wie ich reingekommen bin, gibts als Info per mail. ;-) ) Während ich mit Ihr zusammen die Bilder schoss , erfuhr ich auch von Ihr , dass sie sowieso ausziehen würden und sie schon eine neue Wohnung hatten. Diese Info stand nicht im Gutachten. Der Freund von mir schaute sich in der Zwischenzeit alles andere genau an und mit den neuen Bilder und den Infos verliessen wir die Wohnung ....

    Mit diesen Infos nahm ich dann an der Versteigerung teil und bekam gegen einen Bauunternehmer den Zuschlag bei 73% des Verkehrswerts. Ich lies die Wohnung kernsanieren , ist vermietet und mittlerweile ist der Preis das 3-Fache was ich bezahlt hatte .

    Waren tolle Zeiten.


    Ab 2014:

    Die Zinsen fielen immer weiter runter und viele Menschen bekamen nun mit, dass es Schnäppchen am Amtsgericht gibt.

    Die Zahl der Interessenten stiege rasant, sodass die Räume überfüllt waren und nun mittlerweile das Verhältnis Privat/Gewerbe auf 80-20 wechselte .

    Die Preise stiegen und es wurden 130%-150% vom Verkehrswert erzielt.

    So ging der Hype los. Es kamen auch keine guten Objekte mehr in die Zwangsversteigerung .



    Mittlerweile "geht gar nix mehr" soweit ich das bekommen habe. Absurde Preise , total unerfahrene Menschen und alle auf Hoffnung auf Schnäppchen. Manchmal werden höhere Preise bei Versteigerungen erzielt wie bei einem Verkauf über einen Makler.


    Hoffe , die Info bringt die einen oder andere etwas.

  • Hallo mobilpage,


    Danke für deinen spannenden Bericht. Deckt sich mit meinen Erfahrungen und Hörensagen.


    Aber über deinen na ich nenn es mal Trick in die Wohnung zu gelangen weiß ich nicht ob ich schmunzeln oder befremdet sein soll. Das ist schon Grauzone.

  • Hallo mobilpage,


    Danke für deinen spannenden Bericht. Deckt sich mit meinen Erfahrungen und Hörensagen.


    Aber über deinen na ich nenn es mal Trick in die Wohnung zu gelangen weiß ich nicht ob ich schmunzeln oder befremdet sein soll. Das ist schon Grauzone.

    Ich weis , war nicht ganz koscher, aber irgendwie musste ich mich absichern.

    Dafür ist die Wohnung auch zu sehr guten Konditionen (pro Mieter ) vermietet.

  • Ich find es spannend.


    Vielleicht in den internen Bereich verschieben?

    "Nicht Völker führen Kriege gegeneinander, sondern Regierungen führen Kriege gegeneinander"

    "If you act out of fear, anger, despair or suspicion - this will ruin everything." - Thich Nhat Hanh


  • Interessant. Evtl. Amtsanmaßung - verjährt aber nach 5 Jahren.

    „Wir haben die gesamte Führung fast aller Berliner Sicherheitsbehörden ausgetauscht und dort ziemlich gute Leute reingebracht." – Benedikt Lux, Grüne Berlin

  • Interessant. Evtl. Amtsanmaßung - verjährt aber nach 5 Jahren.

    Finde ich auch interessant. Als Nicht-Jurist weiß ich: "Ich bin der Amtsrichter" ist eine Amtsanmaßung und wird bestraft. "Ich komme vom Gericht" ist gelogen, aber Lügen ist in unserem Land nicht strafbar.


    Mobilpage hat sich durch seine "Lüge" zwar einen Vorteil gegenüber anderen Kaufinteressenten verschafft, aber da er dafür keine strafbare Handlung begangen hat, ist ein potentieller Schaden wohl nicht einklagbar. Abgesehen davon, dass die Höhe des Schadens erstmal bewiesen werden müsste.


    Das ist aber meine private Meinung. Gibt es einen Juristen hier? Würde mich zur eigenen Fortbildung sehr interessieren.

  • Vorspiegelung falscher Tatsachen - an sich nicht strafbar

    +

    Vermögensvorteil

    +

    Vermögensschaden des anderen - entgangener Gewinn


    = Betrug


    Das Beziffern wird wohl schwierig und man muss da schon ein bisschen um die Ecke argumentieren, aber vor Gericht und auf hoher See ist man in Gottes Hand.


    (Bin nur juristischer Autodidakt)

  • @wp: was meinst Du mit dem internen Bereich?

    Gibt hier einen von außen unsichtbaren Bereich, der bei der Umstellung auf die neue Software aber nur für die "alten Hasen" freigeschaltet wurde.

    Vielleicht müssten wir da die Mitgliederliste mal wieder um paar neue Teilnehmer erweitern damit man das wieder sinnvoll nutzen kann.

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  • Ich find den Bericht insofern spannend, dass man als Unbedarfter, der auch ab und an mit dem Gendanken des Ersteigerns spielt, sieht was für Methoden möglich sind und vermutlich auch regelmäßig angewendet werden.

    Ohne das jetzt werten zu wollen.

    Aber das zeigt, das meinereiner hier keinen kompetitiven Vorteil hat, weil sowas könnte ich nicht durchziehen.

    Ich könnte jetzt heuchelt aus moralischen Gründen nicht, aber die Wahrheit ist eher, da wäre ich nicht cool genug.


    Somit hat mir die Story die Flausen eines Immoerwerbs qua Ersteigerung aus dem Kopf geschlagen.

    Danke :-)

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  • Ist das eine subjektive Einschätzung?
    Frage mich hier wo sind die ganzen Gewerbler hin, da die Banken wohl kaum vorab Deals mit denen machen werden, wenn bei der Versteigerungen unter "Laien" solche hohen Preise gezahlt werden.

    Gewerbe kauft Baugrundstücke und nicht prokeligen Bestand (höchstens um abzureissen und auch dort wieder neu zu bauen).