Market-Timing

  • Ich hatte einiges zur kurzfristigen RS herausgefunden - aber was? Ich kann mich nicht mehr so gut erinnern.

    Ich glaube 1W-RS muss man antizyklisch traden. Also nach einer Woche steigende Kurse kommen dann fallende Kurse.

    Ab 4 Wochen kippt der antizyklische Trend und es ist ein Pro-zyklisches Handel angesagt. Bis zu 18 Monate RS Prozyklisch. Ab dann wieder zunehmend antizyklisch.

    Ausserdem funktioniert der RSI-Indikator (achtung: das ist nicht der RS-Turbo). ich glaube RSI nach "Wilder". Jedenfalls laut Tortoriello, der ja nur einen 21jaehrigen Zeitraum untersucht hatte.


    Das mit der 1-W-RS ist nicht sehr zuverlaessig, und funktinierte wohl bis 1973 besser, ab dann zumindest bis ca. 2000 (und ein paar Jahre) nicht mehr besonders).

    So zuverlaessig ist das alles nicht, und das ist auch der Grund warum ich mich nicht mehr so sicher bin was die Erinnerung angeht. Erinnere ich mich auch richtig?


    200-Tagestrend schneidet 50-Tagestrend funktioniert im Sinne von "bessere Sharp ratio", wenn es auch keine Outperformance bringt. Das weiss ich noch von einer Studie die glaube ich einen 54 Jahreszeitraum untersuchte


    Nunja.

    Wenn man sich nicht so sicher ist wie weit wir in einem Crash sind, da dachte ich immer an V-irgendwas > 40, und bin ueberrascht dass fuer Russland werte von ueber 100 moeglich waren. Ich nehme an, das ist Indexabhaengig. Je weniger Werte eine Index zusammenstellen, desto Volatiler kann das Verhalten sein? Daher die hohen Volatility-readings beim russischen Index


    Diese kurzfristigen Zusammenhaenge sind alle recht interessant, aber ich selbst handele kaum danach.

    “It’s the little things that matter. It’s one thing to tell someone they look like the first day of spring. It’s another thing to tell them they look like the last day of a long, hard winter.” - Zig Ziglar

  • 1000prozent

    Kommt halt auch auf die eigene Psychologie an.


    Mich zB schmerzen entgangene Gewinne mehr als Verluste.

    Ja ihr habt richtig gelesen.


    Das ist bei fast allen Menschen andersrum.


    Daher sind für mich auch solche ekeligen Märkte ne gute Nische wo ich im Mittel einen guten Schnitt mache, weil hier hab ich psychologisch offenbar ein Alleinstellungsmerkmal. Naja, fast alleine, witch ist ja auch schon rein.

    Ich könnte auch nie drei Jahre von der Seitenlinie ner Hausse zusehen wie Joe. Es würde mich umbringen, ich würde mich da irgendwann aus dem Fenster stürzen ^^

    "Nicht Völker führen Kriege gegeneinander, sondern Regierungen führen Kriege gegeneinander"

    "If you act out of fear, anger, despair or suspicion - this will ruin everything." - Thich Nhat Hanh


  • Ich erinnere mich auch an sowas. Andererseits ist es für die EMH-Leute (letztens wurde mir ein Video von einem Professor Martin Weber vorgeschlagen) das als Standard-Argument, daß es praktisch keine Korrelation zwischen der Kursentwicklung gestern und heute (oder morgen) gibt. Wird seinen Grund haben, warum er nicht das vergangene und kommende halbe Jahr genommen hat. ;) (Eines der anderen Argumente war, daß der Durchschnitt der Anleger nicht besser war als der Markt, lol - das gilt für Schach auch, der durchschnittliche Spieler hat bestimmt eine Elo-Zahl von 1000, also das beweist, es ist pures Glück).

    Aber wie gesagt: der Gewinn ist dann wirklich maximal im niedrigen Prozentbereich. Bei kleinen illiquiden Aktien, bei großen wohl weit weniger. Wenn man jahrelang hält, fällt das wenig ins Gewicht. Aber vielleicht bin ich doof, ich handele auch nicht mit Optionen.


    Das mit den wenigen Aktien könnte Sinn ergeben, selbst wenn der Vola-Index wie üblich über die implizite Volatilität der Index-Optionen berechnet wird. Aber das bezieht sich auf den RTS, der von der Moskauer Börse berechnet wird, nicht zu verwechseln mit dem RTX, und der besteht aus bis zu 50 Aktien: https://de.wikipedia.org/wiki/RTS-Index

    „Wir haben die gesamte Führung fast aller Berliner Sicherheitsbehörden ausgetauscht und dort ziemlich gute Leute reingebracht." – Benedikt Lux, Grüne Berlin

  • Zum Limit und Kurzfrist-Timing: Es ist (r)eine Spekulation, ob der Aktienkurs kurzfristig nochmals in die richtige Richtung überschießt.

    Da stimme ich zu.

    Wenn ich etwas kaufen möchte weil ich es JETZT kaufenswert finde gebe ich als Limit genau den letzten Kurs ein oder um etwas zu gamblen etwas darunter und hoffe das ich es nach ein paar Minuten in meine Richtung läuft.

    Kurse weit vom aktuellen Kurs entfernt, als Abfisch-Orders sind eine andere Kiste. Das mache ich ab und zu bei Positionen die ich schon habe und nach kaufen möchte.

    Und wenn ich etwas unbedingt loswerden will "when you panic, panic first" dann lege ich das Limit sogar unter den letzen Kurs, damit es so schnell wie möglich weggeht.


    Und wenn ich eine Saisonalität ausnutzen will (den Grund hatte er ja auch noch angeführt), dann Kauf ich halt im betreffenden Monat. Im schlimmsten Fall schaffe ich mir mit so einer lang laufenden Order ja genau das Gegenteil von einem Stop Loss, wenn ich die Aktien die ich gerade im Orderbuch habe nicht permanent reviewe. Dann schnappt die Falle zu, nachdem ein Skandal als ad hoc news rauskommt und ich zieh mir dann quasi ne wirecard ins Portfolio......


    Also unterm Strich kann ich der Logik das eine "gute Order ein paar Wochen reifen muss" nicht viel abgewinnen.

  • Ja, ich hab das auch schon gemacht.

    Also auch wenn es kein vollständiger random walk ist (zum Teil ist es sicher eine Art Zufallsbewegung): wenn man statt 0,1% pro Woche (=5,2% pro Jahr) meinetwegen 0,5% pro Woche als Erwartungswert hat, wenn man kurzfristige Schwankungen für sich nutzt, mag das für Trader (ohne Gebühren) toll sein. Ich verzichte lieber einmalig auf die 0,5%, die bei einem langfristigen Investment nicht mehr ins Gewicht fallen. Meine Erwartungswerte spielen sich auf Sicht von Jahren ab, und da ist eine Aktie mit guten Werten nicht so leicht ersetzbar. Ich erinnere mich an Groupe SFPI: Da hatte ich Ende Oktober 2020 mit 1,20 oder so zu knapp limitiert und gehofft, sie kommen nochmals zurück (statt 1,25). Stehen mittlerweile bei 3,23 Euro. Die Pfennigfuchserei hat sich echt gelohnt...

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  • Geht mir ähnlich wie Winter. Wenn ich eine Aktie haben will, dann sofort. Kann sein, dass das Teil dann schon monatelang auf der watchlist stand, aber Kaufentscheid = sofortiger Kauf. Auch bin ich stärker als früher an Liquidität interessiert - ich kaufe deshalb gerne am liquiden Heimatmarkt, selbst wenn das ein paar Euronen mehr kostet. Das Gefühl, jederzeit wieder aussteigen zu können, ohne langen Lagerort-Wechsel, ist es (mir) das wert.

  • mag das für Trader (ohne Gebühren) toll sein.

    Der Tino Joffroy behauptet ja das gleiche von sich. Er sei kein Trader sondern langfristig orientiert.

    Gut, dann bin ich wohl nicht der einzige, der seinen genialen Ansatz nicht versteht :S


    Anbei nochmal das Video.

    Einige Ansätze zum drüber nachdenken dabei, aber im großen und ganzen wie immer viel (ober cooles) Drumherumgerede. Nix genaues weiß man nicht, man muss eben einfach nur schlau sein! Und dazu meine Videos sehen, Bücher kaufen oder Kurse buchen...... :whistling:

  • ja, interessante Vergleiche — Multipleentwicklung an den Märkten


    Beiersdorf:

    Erwartetes kgv vor 10 Jahren: 23

    Erwartetes kgv aktuell: 28


    Allianz:

    Erwartetes kgv vor 10 Jahren: 7

    Erwartetes kgv aktuell: 11


    Procter & Gamble:

    Erwartetes kgv vor 10 Jahren: 15

    Erwartetes kgv aktuell: 27


    McDonalds:

    Erwartetes kgv vor 10 Jahren: 18

    Erwartetes kgv aktuell: 26


    Walt Disney:

    Erwartetes kgv vor 10 Jahren: 13

    Erwartetes kgv aktuell: 37


    ..


    Rendite der 10 Jährigen US Staatsanleihen vor 10 Jahren: 1,87%

    Rendite der 10 Jährigen US Staatsanleihen aktuell: 1,79%

  • Ich glaube der Aufwaertstrend der Nasdaq ist heute gebrochen worden. Das koennte bedeuten, dass es ab Montag bergab geht. Wie schnell? Keine Ahnung. Was am meisten weh tut ist ein Salami-Crash. Wer als Aktionaer 2000 bis 2003 erlebt hat, der weiss wovon ich spreche.


    Die interessante Frage wird sein: angenommen der Nasdaq hat einen Abwaertstrend vor sich - trifft es alle anderen auch?

    Japan hatte mal einen Anteil an der Welt von 40% der Marktkapitalisierung. Japan begann einen Baerentrend, waerend die Indizes anderswo das locker wegsteckten und sogar stiegen. Japans Baerenmarkt war abgekoppelt vom Rest der Welt.


    Viele Aktien haben heute verloren, aber diese 3 habe ich mir speziell ausgesucht:


    Bitcoin -12%

    Netflix -22%

    Tesla -5.4%


    Das sind schon ein bisschen die "Story"-stocks, nicht wahr?


    Korrelation-Index erklomm heute recht hohe Werte,was bedeutet das viele Aktien einander aehnlich verhielten - sie fielen!

    Eine Entwarnung gab es nicht, im Gegenteil: die Korrelation war am Ende des Tages am hoechsten.


    Heute gab es leider keine Abkopplung vom US-Markt.








    Dateien

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  • Alle schienen zu glauben, es gibt einen 10-15% Rücksetzer, und dann BTFD, um beim folgenden Aufwärtstrend voll dabeizusein.


    Was tatsächlich passiert, ist oftmals das, was die wenigsten auf dem Radar haben. Abwärtsdrift nach unten rechts über einen langen Zeitraum passt schon ("Salami-Crash"). Da hatte ich auch schon dran gedacht.


    Das ganze bei steigender Inflationserwartung, also total frustrierend. There is no place to hide.

  • Aber wenn alle BTFD gemacht hätten, wäre es anders gekommen ... ;-)


    Chartmäßig ist der Trend gebrochen, fängt sich der Kurs bei 14000 oder erst bei 12000?Screenshot_20220122-095229_NetDania.jpg



    Herr Fibonacci nennt die Ziele 13, 11,7 oder 10,6k


    Screenshot_20220122-095549_NetDania.jpg



    Entscheidend wird auch sein, was ist mit den Schwergewichten, was mit den ETFs.


    So ein richtiger Katalisator wie 3/20 fehlt ja (noch), vielleicht doch Salami ...

    Auch unsere Gedanken sind wircksame Factoren des Universums. Novalis


    Everything will be allright!

  • Ich nehme an, er faengt sich bei 6000. Vielleicht. Kurzes Unterschreiten natuerlich auch moeglich.

    Vielleicht sollte man einen Put oder ein Baer-Zertifikat aufnehmen? Das federt dann die eigenen Verlust im Depot etwas ab. Warum eigene Aktien nicht verkaufen? Nun, man will ja nicht Gewinne versteuern? Also entsprechend ein Derivat aufnehmen was auf "fallen" setzt.


    Hat da jemand was geeignetes schon rausgesucht?


    Bitcoin weiter am abschmieren, laesst nichts gutes erwarten. bzw. kommt halt darauf an wie man positioniert ist. Bitcoin sagt, dass die "Manie" moeglicherweise zu gunsten einer "Ernuechterung" platz macht?

    Turbo-Baer auf Bitcoin waere interessant, Kursziel mindestens unter 1000 USD. Oder auch Null. Im Gegensatz zu Gold gilt fuer Bitcoin ja nicht "eine Unze Bitcoin ist immer einen guten Anzug wert".

    Gold kann man immer noch als Schmuck tragen, hat ein gewisses Prestige, waehrend man der Depp waere, wenn man mit bitcoin-Zeichen um den Hals rumlaeuft, wenn die Bit-coin Manie auf Null gefallen ist.

    Die Zentralbanken bunkern uebrigens Gold und nicht Bitcoins als Reservewaehrung. Und wenn es hart auf hart kommt, dann klingt es gut was Erdogan kuerzlich gesagt hat, naemlich dass die tuerkische Zentralbank ein paar Tonnen Gold hat. Ist doch egal wieviel. Nur das Wort Gold scheint beruhigend zu wirken. Ich zweifele daran, das das Wort "bitcoin" in 10 Jahren noch beruhigend wirken wird. Eher im Gegenteil...

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  • 2000 - 2003 er Salami Crash war zermürbend, vor allem hatte man selbst Anfang 2001 noch immer die Meinung das war es jetzt mit der Korrektur.

    Bin jetzt kein Charttechniker, wie soll man bitcoin sonst bewerten außer Chart technisch, aber wenn ich den Bitcoin Chart langfristig anschaue, könnte er er sich jetzt auch nochmal fangen, oder eben total abrauschen.

  • Sieht sehr angeschlagen aus, aber das war der S&P500/Nasdaq auch schon Ende 2015 und Anfang 2016, ich hielt glaube ich Anfang 2018 für das Ende der Fahnenstange, war es dann kurzzeitig auch, Ende 2018 sah es ähnlich aus, und irgendwann drehte es plötzlich doch wieder. Alles schwer zu sagen. Vielleicht muß man nicht gerade jetzt auf große Shoppingtour gehen, auch nicht in Rußland.

    Zinswende? In den USA soll der Leitzins bis Ende des Jahres auf 0,75 bis 1,0% steigen, im nächsten Jahr könnten es 1,5-1,75% werden, vielleicht jetzt eher das obere Ende. Volcker 2.0? Aber die Bewertung war damals halt eine andere. Wohl alles unter der Voraussetzung, daß sich die Wirtschaft nicht abschwächt. Was machen sie, wenn die Inflation zugleich hoch bleibt? Die Lagarde dazu: "Wir haben also allen Grund, nicht so schnell und rabiat vorzugehen, wie man es sich bei der Fed vorstellen kann."

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  • Ich tippe auch auf Salami.

    Warum?

    Ganz einfach.

    Die letzten Jahre hat jeder gelernt dass man heftige Rutscher schnell kaufen muss.

    Also wird jeder Crashansatz schnell wieder ein Stück weit hoch gekauft. Aber nur ein Stück, dann kommt auf etwas tieferem Niveau der nächste Crashansatz und so weiter.

    Und fertig ist der Salamicrash.

    Nach über 10 Jahren Hausse ist es auch exakt das was psychologisch notwendig ist: langes und schmerzhaftes Ausbrennen bis keine Hoffnung mehr da ist.


    Aber was tun?

    Also ich bleibe investiert, in Value, bereits ausgebombte Märkte etc und hoffe auf eine deutliche Outperformance ggü den großen Indizes.

    Mit Cash komm ich nicht klar, schon gar nicht während Inflation und wenn es sich unter auf und ab über Jahre hinzieht.


    Puts zur Absicherung, hm, wäre ne Idee.

    Aber Zeitwert arbeitet da halt auch konstant gegen einen.

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  • Zumal es die Inflation nicht besser macht.


    Beispiel:

    Angenommen wir haben nun 10 Jahre sagen wir 7% Inflation p.a.
    Und der Nasdaq geht seitwärts.


    Dann sind alle Puts wertlos verfallen obwohl der Nasdaq real seine Überbewertung abgebaut hat.


    Oder er sinkt leicht, so dass sich der Put so grade eben hält.

    Dann nagen am Put gleich zwei Kräfte: Der Zeitwertverlust und der Kaufkraftverlust des inneren Wertes bis zur Rückzahlung.

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  • Das mit der Inflation im Ruecken macht Aussteigen schwierig.

    An einen 10 Jahre langen Seitwaertstrend irgendeines Index glaube ich nicht so recht. Theoretisch moeglich, aber echt jetzt?

    Wenn Seitwaertstrend, dann in einer Bandbreite von 25% runter vom ATH, dann zurueck zum ATH, dann wieder 25% runter, etc.


    Was die NASDAQ angeht, so weiss ich nicht ob 10 Jahre Seitwaertstrend genuegen. Die Ueberbewertung die -7% verspricht fuer die naechsten 8-12 Jahre die gilt fuer den S&P 500. Und der S&P 500 wird stark von tech-Werten dominiert. Trotzdem, die NASDAQ ist moeglicherweise noch staerker ueberbewertet als der breitere S&P 500.


    Normalerweise crasht es nicht wenn alle baerisch sind, so wie jetzt. Aber vielleicht ist das AZ-Forum ja nicht repraesentativ?

    Gucke ich auf Sentiment-Angaben wie den Aii, dann sind die bullen ausgestorben. Alle sind baerisch.

    Nunja. Kann es bei so schlechtem Sentiment dann ueberhaupt deutlicher fallen?

    Ja, es kann. besonders dann, wenn ein Trendwechsel stattfindet - die Bullen wechseln dauerhaft ins Baerenlager.


    Zum Seitwaertstrend: es kann ja vielleicht so bleiben wie es die letzten 12 Monate lief. "unterirdisch" fallen ziemlich viele Aktien, waehrend die grossen Indizes nicht so recht nachgeben.


    Wir hatten einen unterirdischen Baerenmarkt von Ende 2017 bis Maerz 2020: Value und Zykliker sind gefallen, nicht erst seit dem Corona-Crash. Etwas ein drittel bis die Haelfte aller Aktien (je nach Land) hatten ihr relatives ATH Anfang 2018, und nicht Februar 2020.


    Und wir haben aktuell auch schon wieder seit Maerz 2021 einen Abwaertstrend bei der Haelfte der Aktien.

    Mein Depot stand vor ca. 9 Monaten jedenfalls ca. 15%-20% hoeher als jetzt.

    Winter hatte sein ATH wohl ungefaehr im August 2021, auch das ist bereits 5 Monate her.


    Der breite US-Markt --> nur 31.3% aller Aktien befinden sich noch oberhalb ihres 200-Tages-durchschnitts:

    https://www.barchart.com/stocks/quotes/$MMTH/technical-chart?plot=BAR&volume=0&data=WO&density=X&pricesOn=1&asPctChange=0&logscale=0&sym=$MMTH&grid=1&height=500&studyheight=100


    Es gibt kaum einen Index, der sich bei sovielen Aktien im "unterirdischen Baerentrend" noch halten konnte, wenn die oberirdischen Aktien in der Minderheit waren von ca. einem Drittel. Das ist ja jetzt der Fall: 31.3% aller US-Aktien befinden sich oberhalb ihres 200-Tages-GDL.

    Ab 30% ist es meist recht schnell runtergerutscht auf ein paar prozent (also fast alles faelt in einem Crash). (Anhand von 20 Jahres-Charts sieht man das, siehe link oben).

    Ich bin gespannt wie es Montag aussieht.


    Ich hatte den Freitag schon als schlecht erahnt, aber mich nicht getraut es hier im Forum zu posten, weil ich nicht als Crashprophet gelten moechte.

    Aber seit Vorgestern abend sagte mir meine Glaskugel, dass der korrelation-Index angesprungen war, und das ist oft ein schlechter Vorbote.

    am 11. Januar gabs auch ein Hindenburg-Omen, dort wo Nixda meinte "schon wieder?" und likes dafuer erhielt, der eigentliche Poster (unser neuzugang Passiv) der aufs HO hingewiesen hatte bekam nur von mir ein like.


    Jedenfalls, ich bin jetzt Baer fuer US-Aktien, und vermute stark, dass es Europa dann auch betrifft, zumindest die erst Zeit eines moeglichen Salamicrashs. Also ich bin nicht mehr bullisch. Dumm nur, dass ich immer noch grossteils investiert bin, aber Inflation sieht auch nicht gut aus.

    Da bin ich jetzt gefangen "between a rock and a hard place".

    Ist schwierig hier durch zu manoevrieren.


    Erinnert mich an folgendes Gedicht:


    Es sitzt ein Vogel auf dem Leim,

    er flattert sehr und kann nicht heim.

    Ein schwarzer Kater schleicht herzu,

    die Krallen scharf, die Augen gluh.

    Am Baum hinauf und immer höher

    kommt er dem armen Vogel näher.


    Der Vogel denkt: Weil daß so ist

    und weil mich doch der Kater frißt,

    so will ich keine Zeit verlieren,

    will noch ein wenig quinquillieren

    und lustig pfeifen wie zuvor.

    Der Vogel, scheint mir, hat Humor.


    Wilhelm Busch

    “It’s the little things that matter. It’s one thing to tell someone they look like the first day of spring. It’s another thing to tell them they look like the last day of a long, hard winter.” - Zig Ziglar

    Einmal editiert, zuletzt von Joe ()