Selten gestellte Fragen (Diverse)

  • Bei den Sparda-Banken ist es notwendig, Anteilseigner der Bank zu werden, d.h. wenn man dort ein Konto eröffnen will, muss man einen Anteil kaufen (52 EUR) und erhielt dafür zumindest in den letzten Jahren auch eine leidlich ordentliche Dividende (letztes Jahr 1,30 EUR = 2,5%). Früher war mehr auch nicht möglich; inzwischen hat die Sparda Hessen aber die kaufbaren Anteile erst auf 5 erhöht, inzwischen sind es 15. Ist das ein gutes oder ein schlechtes Zeichen? Brauchen die unbedingt Eigenkapital? Gibt es Anteilseigner, die verkaufen (vermutlich nicht die Kunden, denn die Kundenzahlen steigen, aber vielleicht andere Banken im Verbund)?

    "The only function of economic forecasting is to make astrology look respectable." - John Kenneth Galbraith

  • Sporadischen zusätzlichen Anteilsverkauf habe ich bei Genossenschaftsbanken mehrfach erlebt und immer gerne angenommen. Für die Bank eine einfache Methode, das EK zu erhöhen. In Zeiten steigender EK-Forderungen an Banken ein nettes Werkzeug.


    Hauptrisiko: Nachschusspflicht max. in Höhe der gezeichneten Anteile.

    Von der Berliner Volksbank, die vor einiger Zeit massiv kriselte, hieß es, dass die Nachschusspflicht gezogen worden wäre, von anderen Fällen habe ich noch nicht gehört.

  • Weiß jemand, wo man die historischen Marktkapitalisierungen des DAX z.B. seit 1980 bekommen kann?

    „Das große Karthago führte drei Kriege. Nach dem ersten war es noch mächtig. Nach dem zweiten war es noch bewohnbar. Nach dem dritten war es nicht mehr aufzufinden.“

  • Naja, dann eben ab 1988.


    Man findet zwar problemlos DAX-Historien und aktuelle Marktkapitalisierungen, aber keine historischen Marktkapitalisierungen.

    „Das große Karthago führte drei Kriege. Nach dem ersten war es noch mächtig. Nach dem zweiten war es noch bewohnbar. Nach dem dritten war es nicht mehr aufzufinden.“

  • Ab welcher Spread-Höhe wird der Spread für euch ein Grund eine Aktie nicht mehr zu kaufen? 29

    Das Ergebnis ist nur für Teilnehmer sichtbar.

    Hallo,


    mich interessiert, wie stark ihr einen Spread in eure Kaufentscheidungen einbezieht. Ich selber bin mir unschlüssig, ab wann bei mir die Schmerzgrenze erreicht ist und ob ich ihn überhaupt berücksichtigen soll, wenn ich die Aktie für günstig halte.

  • Ab welcher Spread-Höhe

    das Problem ist aus meiner Sicht weniger die Größe des Spreads, sondern dass Aktien mit hohem Spread oft auch illiquide sind. Sprich: rein ist schwierig und raus auch. Da muss das Kind entsprechend schöner sein.

  • Hallo,


    danke für eure Beteiligung bei der Umfrage und eure Kommentare. Ich hatte in der Vergangenheit nicht auf den Spread geachtet. Er war mir neulich zum erste Mal bewusst negativ bei einer Aktie aufgefallen. Ich werde mir jetzt aber mehr Gedanken darüber machen, ob ich mit der geringen Liquidität leben mag und natürlich, zu welchem Preis ich die Aktie kaufen will .... incl. Spread.

  • Als Contrarian muss ich oft mit hohen spreads leben, da va ausländische contrarian oft besonders illiquide sind.

    Ärgerlich, aber kein Weltuntergang. Schließlich erwarte ich bei vielen dieser Aktien locker eine Verdopplung (oder Halbierung), da relativiert sich das etwas.

    "Nicht Völker führen Kriege gegeneinander, sondern Regierungen führen Kriege gegeneinander"

    "If you act out of fear, anger, despair or suspicion - this will ruin everything." - Thich Nhat Hanh


  • Ich habe das Forum durchsucht, aber keinen passenden Thread gefunden, deswegen poste ich meine Frage mal hier:


    Angenommen man hat eine Aktie gefunden die unterbewertet ist. Man legt sie sich ins Depot und wartet bis der Markt die Unterbewertung erkennt und ausgleicht. (zumindest ist das die Vorgehensweise in jedem Valueinvesting-Buch)


    ABER, wie lange soll man warten? Warum soll der Markt die Unterbwertung genau jetzt erkennen?


    Bzw. geht ihr die Sache ganz anders an?


    Danke schonmal im Voraus

  • Ui ui ui... das ist als wenn Du sagst: "Erklär mir mal eben die Funktionsweise von verschiedenen Reaktorkernen bei Atommeilern. Was ist der Unterschied zwischen einem Siedewasser- und einem Druckwasserreaktor?"


    Natürlich ist das alles erklärbar und folgt einer bestimmten Logik - das ist aber nicht mal "eben so" machbar. Zumal - anders als bei Reaktorkernen - nicht die (wiederholbaren Gesetzen folgende) Physik - sondern immer die Eigenschaften und die Zukunft der jeweiligen Unternehmen eine Rolle spielen.


    Als Einleitung kann ich "Intelligent Investieren" von Benjamin Graham empfehlen. Ist zwar dieses Jahr 70 Jahre alt geworden - enthält aber immer noch die wichtigsten Kernelemente die man braucht. Viele Investoren kommen aus der "Graham-Ecke" und das ist mit Sicherheit ein guter Startpunkt.

    Value investing is at its core the marriage of a contrarian streak and a calculator - Seth Klarman

  • Bzw. geht ihr die Sache ganz anders an?

    wie wäre es mit einer Kombi mit Charttechnik/Indikatoren. Erst wenn die RS über einen dir genehmen Zeitraum besser als (wahlweise) der Markt/Sektor/Konkurrenz läuft, solltest Du die Aktie kaufen, die Du zuvor als unterbewertet identifiziert hast. Bei marktengen Aktien wird das allerdings ein Problem sein.

  • Als Einleitung kann ich "Intelligent Investieren" von Benjamin Graham empfehlen. Ist zwar dieses Jahr 70 Jahre alt geworden - enthält aber immer noch die wichtigsten Kernelemente die man braucht. Viele Investoren kommen aus der "Graham-Ecke" und das ist mit Sicherheit ein guter Startpunkt.

    Super, danke für den Buchtipp :thumbup:


    Habe bis jetzt nur ein Buch von Guy Spiers und den Schneeball von Buffett zu dem Thema gelesen.

  • Erst wenn die RS über einen dir genehmen Zeitraum besser als (wahlweise) der Markt/Sektor/Konkurrenz läuft, solltest Du die Aktie kaufen, die Du zuvor als unterbewertet identifiziert hast. Bei marktengen Aktien wird das allerdings ein Problem sein.

    Das ist eine interessante Idee. Einerseits gibt man zwar etwas von seiner Marge ab, aber andererseits ist das Geld nicht so lange gebunden, weil man auf den bereits fahrenden Zug aufspringt.


    Hört sich in der Theorie wahrscheinlich leichter an als es in der Praxis ist.

  • Ui ui ui... das ist als wenn Du sagst: "Erklär mir mal eben die Funktionsweise von verschiedenen Reaktorkernen bei Atommeilern. Was ist der Unterschied zwischen einem Siedewasser- und einem Druckwasserreaktor?"

    Das ist allerdings ganz einfach :)

    SWR = nur ein Kreislauf, funktioniert wie ein Wasserkocher, der Dampf ("Siedewasser") treibt die Turbine an, kondensiert und wird wieder an den Reaktorkern zurückgeleitet

    DWR= Primär- und Sekundärkreislauf getrennt, im Primärkreislauf bleibt der Druck so hoch dass das Wasser nicht Siedet (daher "Druckwasser"), Energie (Wärme) wird in einem Dampferzeuger an den Sekundärkreislauf übergeben, Verdampfung und Kondensation (=Stromerzeugung) finden im Sekundärkreislauf statt


    Die Konvergenz zwischen Marktpreis und Wert sowie deren jeweilige Schwankungen... deutlich schwieriger!

    "I can calculate the motion of heavenly bodies, but not the madness of people." (Newton)

  • Meine Empfehlung: Lesen, Ausprobieren, Erfahrungen sammeln und offen diskutieren.


    Lesen: Mit Basisbildung zum Nischenthema fängt es an. Graham wäre ein sehr guter Einstieg. Aber generell lohnt es sich, viele Ideen und Meinungen zu sammeln und zu durchdenken, Lesen bietet dafür einen wichtigen Input.


    Ausprobieren, wie gut (und gerne) du analysierst und welche Märkte, Branchen und Parameter für dich funktionieren. Schon hier gibt es je nach persönlichem Charakter unterschiedliche funktionierende Ansätze.

    Erfahrungen sammeln: Wie gehst du selber damit um,
    - wenn du Aktien lange hältst, ohne dass sich etwas ändert?

    - wenn deine Aktien um 20% oder 50% einbrechen?
    - dass deine Aktien um 20%, 50% oder 100% ansteigen?

    - dass die Marktstimmung für oder gegen deine Aktien laufen?
    - dass die öffentliche Meinung gegen deine Aktien, Branchen oder Regionen laufen?

    Welche Risiken beflügeln dich, welche Risiken nehmen dich übermäßig mit?

    So etwas kann man sich nur zum Teil anlesen, man sollte es auch selber erleben, wenn man mit eigenem Geld "im Feuer" steht.

    Meine Empfehlung: Wenn man sich in bestimmten Bereichen nachdrücklich nicht wohl fühlt oder schlecht schlafen kann, sollte man diese Bereiche meiden. Aktien sollten es nicht wert sein, die Nachtruhe oder die Selbstachtung zu verlieren.
    Ach ja, ich halte einen Start mit kleineren Einsätzen aka "Spielgeld" nicht verkehrt, um diese Erfahrungen zu sammeln, denn anfangs zahlen die meisten Lehrgeld. Mit der Erfahrung und dem Verstehen der eigenen Grenzen (die man dann auch stetig ausweiten kann und sollte) sinken die krassen Anlegerfehler. Was leider nicht heißt, dass dann gleich alles richtig ist, die Märkte können immer gegen die eigenen Einschätzungen aka Wetten bezüglich der Unterbewertung laufen.


    Offen diskutieren: Viele Augen sehen viel. Und können nicht zuletzt Hinweise und Denkrichtungen öffnen, die man selber nicht sah. Matzes Kommentare zu SnapOn und deren Abhängigkeit von Werkstätten sowie die langfristigen Risiken bei Autowerkstätten sind dafür ein gutes Beispiel.
    Man muss diesen Gedanken nicht folgen (sei es, dass man Werkstätten für robuster hält oder SnapOn die Fähigkeit zutraut, rasant andere Märkte zu erschließen...), aber es ist sehr wertvoll, solche Gedankenanregungen überhaupt zu bekommen. Und dafür ist eine offene Diskussionskultur mit dem Eingeständnis der eigenen Fehlbarkeit wichtig. Das ist auch kein Problem, denn KEIN Value-Anleger liegt immer recht. Ich hörte mal, 55% - 60% richtiger Einschätzungen sei schon eine gute Quote.
    Mir persönlich sind Leute per se suspekt, die mit ihren korrekten Wetten prahlen und ihre Irrtümer verheimlichen wollen. Nach meiner Erfahrung haben diese oftmals eine schlechtere Performance als Leute, die mit ihren Irrtümern offen umgehen.