Französische Aktien

  • Groupe Guillin Geschäftsbericht 2020. Irgendwie finde ich ihn nicht. Hat jemand einen Link?


    Danke, hat sich erledigt, Chiru hat letztes Jahr einen Link geschickt. Ist über Euronext zu finden.

    “Investment is most intelligent when it is most businesslike.” -Benjamin Graham

  • Vente-Unique hat heute H1 Financials gemeldet: Okt 20 - Mär 21 ist der Umsatz um 72% gestiegen. Die EBITDA Marge lag bei 14,3%.


    https://actus.hosting.augure.c…U_CP_RS_2021__EN_vDEF.pdf


    Die Aktie hat sich fast verfünffacht, seitdem ich sie im April letztes Jahr mal erwähnt habe. Trotzdem komme ich nur auf ein aktuelles EV/EBITDA von 9x, wenn ich konservativ EUR 150mn Umsatz bei 12% EBITDA für dieses Jahr annehme.


    Warum hat eigentlich Home24 trotz viel höherer Marketingausgaben geringeres Wachstum und dabei noch eine negative EBITDA Marge in Q1 21?

  • TRILOGIQ-Jahreszahlen


    Unter https://www.actusnews.com/news/70290-trilogiq-communique-comptes-consolides-annuels-31.03.2021.pdf hat Trilogiq die Jahreszahlen 20/21 mit Stand 30.03.2021 eingestellt.

    Das Corona-Jahr hat Trilogiq beeindruckend stark überstanden. Im ersten Halbjahr half ein Großauftrag von Walmart in Höhe von etwa 5 Mio €, Umsatz und Gewinne weitgehend stabil zu halten. Im zweiten Halbjahr hat die Nachfrage wieder auf breiter Front angezogen.

    Die Sanierung ist weitgehend abgeschlossen: Es gibt nur noch eine Produktionsstätte in Frankreich, die andere Ländergesellschaften sind nur noch Vertriebsgesellschaften. Entsprechend sank die Mitarbeiterzahl deutlich auf 188 Mitarbeiter (Vor einem Jahr 225 MA, vor 2 Jahren 239 MA).

    Die Kosten für die Sanierung dürften großtenteils verdaut sein, aber die Abschreibungskosten der aufgelösten kleineren Produktionsstätten etc. lasten noch ein Jahr auf der Bilanz. So lange wird der CF noch wesentlich höher als das Nettoresultat sein. Auch die Schulden sind zum September 2021 entgültig getilgt, für die bislang jährlich 0,8 Mio€ aufgewendet werden.

    Damit sehe ich dieses Jahr als eines von zwei Übergangsjahren: Die Früchte der Sanierung werden schon geerntet, aber die Lasten hängen noch nach. Ab 2023 dürften auch die Lasten verschwunden sein und die Ergebniszahlen können so gut glänzen wie jetzt schon der CashFlow.


    - Trotz Corona nur leichter Umsatzrückgang 22,6 Mio€ (23,5 Mio€ im Vorjahr)

    Bruttomarge auf hohem Niveau leicht gestiegen: 62,9% (Vorjahr 61,4%)

    - Starke Ebdita-Entwicklung: 2,1 Mio€ (-0,3 Mio€ im Vorjahr)

    - Gesamtergebnis positiv, erstmals seit vielen Jahren: 0,2 Mio€ (-3,1 Mio€ im Vorjahr)

    - Das Ergebnis der Gruppe (?) ist dank besonderer Steuern in den USA leicht negativ: -0,3 Mio€ (Vorjahr -2,8 Mio€)


    - Cashreserven sind weiter gestiegen: 19,9 Mio€ (18,1 Mio€ zum Halbjahr, 18,5 Mio€ im Vorjahr)

    - Schulden sind weiter gesunken: 0,4 Mio€ (0,8 Mio€ zum Halbjahr, 1,2 Mio€ zum Vorjahr)

    - Nettocash ist weiter gestiegen: 19,5 Mio€ (17,3 Mio zum Halbjahr, 17,3 Mio im Vorjahr)

    - Mitarbeiterentwicklung: 188 Mitarbeiter (223 zum im Vorjahr, -19%)


    Buchwert (Wenn ich es richtig lese): 38,4 Mio€


    Entwicklung der Aktienanzahl netto (abzüglich des Eigenbestands): 3,738 Mio – 0,245 Mio = 3,493 Mio Aktien (netto).


    Buchwert je Aktie, netto: 10,99€

    Nettocash je Aktie, netto: 5,58€ (4,95€ in 03/2020; 3,80€ in 03/19, 3,02€ in 09/18)


    Die Aktie steht aktuell bei 6,60€, das entspricht 23 Mio€ Marktkapitalisierung. Für eine Firma mit einem Nettocashbestand von 19,5 Mio€ und einem Cashflow von 2-3 Mio jährlich, der sich bald auch im Nettoergebnis wiederspiegeln sollte, ist das immer noch sehr günstig.


    Trilogiq hat die Sanierung gut gemeistert, die Corona-Krise geradezu mit Bravour durchgestanden und bewiesen, dass sie mit dem niedrigeren Grundumsatz hochgradig profitabel arbeiten können.

    Trilogiq hat beispielsweise mit dem großen Walmart-Auftrag gezeigt, dass sie nicht vom Wohl und Wehe der Automobilindustrie abhängen, die früher einer ihrer Großabnehmer waren.


    Im kommenden Jahr dürften sie sich auf die zukünftige Geschäftsplanung konzentrieren.

    Der Ausblick des Berichts gibt davon einen Eindruck (Übersetzung via Deepl):

    "Was die Vertriebsstrategie betrifft, so konzentriert sich TRILOGIQ derzeit auf drei Bereiche

    - den Produktplan weiter in Richtung Standardlösungen umgestalten, die sehr große Märkte adressieren,

    - digitale Investitionen in Inbound Marketing zu intensivieren, um neue Kunden zu gewinnen,

    - Stärkung der Partnerschaft mit MANUTAN, die im Frühjahr 2021 begann. Derzeit werden mehr als 130 TRILOGIQ-Produkte in 8 Ländern auf der MANUTAN-Plattform angeboten, dem Marktführer im B2B-Produktvertrieb in Europa. Die ersten Bestellungen sind bereits eingegangen."


    Mein aktuelles Fazit: Unter 10€ (=50% weiterer Kursgewinn) will ich keine Aktie verkaufen. Trilogiq ist angesichts der eigenen Weiterentwicklung trotz der starken Kursanstiege immer noch günstig bewertet.

  • Habe mir mal wieder einen Franzosen zugelegt, weder teuer noch billig, jedenfalls langlebig, hoffentlich eher am Anfang des Zyklus.


    1742 vom Obergärtner Ludwigs XVI. gegründet, bis 1972 im Besitz der Gründerfamilie Vilmorin (war mal die bekannteste Marke in Frankreich) ist der Laden inzwischen beim genossenschaftlichen Agrarkonzern Limagrain.


    Nach Bayer (dank Monsanto), Corteva (Dupont+Dow Spin-off) und Syngenta bezeichnen sie sich als #4 der Saatgutunternehmen, dahinter kommen KWS Saat und BASF. Die Aufzählung zeigt schon, dass da meist Pflanzenschutz und Saatgut zusammenlaufen. Demgegenüber ist Vilmorin ein reiner Saatgutproduzent. Die Produkte teilen sich ca. 50/50 auf Gemüse (#1 weltweit) und Getreide (#6) auf.


    Vilmorin + Cie 888517/FR0000052516


    https://de.marketscreener.com/…IN-CIE-5048/fundamentals/


    Investors Presentation

  • Es tut gut, in diesem Forum mal wieder eine Aktienvorstellung zu lesen!
    Auch wenn ich noch nicht direkt angefixt bin.


    Da du BASF als Konkurrenten aufführst: Hast du dazu eine Meinung? Warum ist Vilmorin besser?
    BASF ist bei mir wieder auf die "Watchlist interessanter Werte - erfordert aber tiefere Recherche" gerutscht

  • Es tut gut, in diesem Forum mal wieder eine Aktienvorstellung zu lesen!
    Auch wenn ich noch nicht direkt angefixt bin.


    Da du BASF als Konkurrenten aufführst: Hast du dazu eine Meinung? Warum ist Vilmorin besser?
    BASF ist bei mir wieder auf die "Watchlist interessanter Werte - erfordert aber tiefere Recherche" gerutscht

    Die gefallen mir nicht "besser", die gefallen mir. Nicht unbedingt zum maximalen Geldverdienen, zur Not statt Tagesgeld. Habe allerdings einen mentalen SL um die 50, nach den leicht enttäuschenden Umsatzzahlen im letzten Quartal sind sie unter die 200-Tage-Linie gerutscht. Ansonsten wachsen sie halt langsam aber beständig, die Gewinnen wachsen hoffentlich langfristig etwa gleich.


    Ansonsten sind sie halt der einzige Saatgutproduzent, die anderen sind ja alle mehr Chemieunternehmen, wo man nicht so genau weiß, ob die Chemie das Saatgut verkauft oder umgekehrt. Solche Abhängigkeiten hat Vilmorin nicht. Davon ab habe ich BASF und sogar Bayer schon...

  • als reiner Saatgutproduzent gäbe es auch noch die gute alte KWS.

    Die sind vermutlich das bessere Investment, muß man nur die Langfristcharts übereinanderlegen. Daher wohl auch teurer. Die haben aber kein Gemüse, nur diese "field seeds", Getreide, Mais, Rüben, Raps etc. Die Weltmarktführerschaft von Vilmorin beim Gemüse reizte mich, wobei das nur ein kleiner Teil des Weltmarktes für Saatgut ist (ca. 14%). Außerdem ist KWS deutsch, ich versuche, meinen Home-Bias zu reduzieren (irgendwie verkaufe ich meist die Ausländer zuerst, vermutlich im Glauben, da weniger Infos zu kriegen, am Ende sind dann wieder 80% deutsche Aktien).

  • Die sind vermutlich das bessere Investment, muß man nur die Langfristcharts übereinanderlegen. Daher wohl auch teurer. Die haben aber kein Gemüse, nur diese "field seeds", Getreide, Mais, Rüben, Raps etc. Die Weltmarktführerschaft von Vilmorin beim Gemüse reizte mich, wobei das nur ein kleiner Teil des Weltmarktes für Saatgut ist (ca. 14%). Außerdem ist KWS deutsch, ich versuche, meinen Home-Bias zu reduzieren (irgendwie verkaufe ich meist die Ausländer zuerst, vermutlich im Glauben, da weniger Infos zu kriegen, am Ende sind dann wieder 80% deutsche Aktien).

    https://www.kws.com/de/de/produkte/gemuese/


    Gemüse steht mittlerweile auch bei KWS im Fokus...

  • https://www.kws.com/de/de/produkte/gemuese/


    Gemüse steht mittlerweile auch bei KWS im Fokus...

    Gute 5% Umsatzanteil haben sie, wollen langfristig 5% vom Weltmarkt, derzeit haben sie gute 1,5%. Wenn sie das Ziel erreichen, haben sie ca. 15% Gemüse. Gemüse sollte ein Selbstläufer sein, in Berlins Mensen sind schon 68% der Gerichte vegan, 28% vegetarisch und nur je 2% mit Fisch und Fleisch. Gehört eigentlich in den Gute-Nachrichten-Thread: Damit sollte sich die latente Soilent Green-Angst der Boomer erledigt haben.

  • in Berlins Mensen sind schon 68% der Gerichte vegan, 28% vegetarisch und nur je 2% mit Fisch und Fleisch.

    wow

    meinst du damit Uni/FH Futterstationen oder noch weitere Kantinen?


    Kann ich mir gar nicht vorstellen, dass die Nutzer das freiwillig machen.


    Edit: nee, machen die nicht freiwillig.

    Friss Vogel oder such dir was anderes.


    Linksgrüne Entmündigungspolitik. Da weiss man, was man hat.

  • Der Chef meint, sie machen das schon immer, wenn auch etwas weniger extrem (vermute ich). Ich kenne keine Berliner Mensa, in meinen Mensen war die Verteilung der Essensarten sicher anders, aber das ist lange her (wenngleich nicht länger als "schon immer").


    https://www.faz.net/aktuell/st…gerichte-an-17515701.html

    (Bezahlschranke)

  • In den Mensen der Hochschulen in Ostwestfalen-Lippe zahlt der Student 2,70 € für ein kompettes Menü. Ungefähr denselben Betrag zahlt er danach für den Verdauungs-Capuccino in der angrenzenden Cafeteria. Fleisch ist - zumindest laut Speiseplan der Uni Bielefeld (die offenbar einzige derzeit geöffnete Mensa) jeden Tag im regulären Menü enthalten. Welche Qualität kann man da erwarten?


    Zu meiner Studentenzeit hieß es - durchaus berechtigt: "Der Student geht zur Mensa bis er bricht"

  • zahlt der Student 2,70 € für ein kompettes Menü

    Das ist natürlich nicht kostendeckend kalkuliert, sondern wird bezuschusst. Der kostendeckende Preis dürfte irgendwo zwischen dem Preis für Bedienstete und dem für Gäste liegen.

    "The only function of economic forecasting is to make astrology look respectable." - John Kenneth Galbraith

  • Noch ein Franzose zum Beobachten. Eigentlich kann man heute ja nur virtuell Geld verdienen, also irgendeine Online-Plattform, die als Zwischenhändler-Monopolist 25% von irgendeinem Umsatz abzweigt. Und irgendwo malochen die umgesetzten Heloten im wirklichen Leben mit Dingen, die man anfassen kann. In Arbeitskleidung. Und decken Tische mit Textil-Tischdecken. Und pflegen Kranke usw.


    Elis S.A. stellt Unternehmen vor allem der Branchen Healthcare, Hospitality (also vor allem auch Tourismus), Industrie und Trade+Services Dienstleistungen zur Verfügung, wie "Flachwäsche" (Tischdecken, Bettwäsche etc.), Arbeitskleidung, Hygienegeräte (z.B. Seifenspender und Handtrocknungsgeräte, neuerdings vermutlich verstärkt Desinfektionsmittelspender), Reinigungsdienste usw.


    Die sind über die Jahre ganz gemächlich gewachsen und hatten zuletzt natürlich einen entsprechenden Einschlag durch die geschlossene Tourismus- und Hotel-/Restaurantbranche, dazu Home-Office. Vor allem in Frankreich, Europa, Lateinamerika unterwegs.


    Trotzdem sind sie nicht billig, eher so "neutral". Der Chart sieht ziemlich mittelprächtig aus und passt nicht zu der langfristigen Geschäftsentwicklung (siehe Seite 34 der Präsentation) . Die waren vermutlich ziemlich überteuert an die Börse gegangen.


    Das Geschäftsmodell (siehe Seite 31) gefällt mir ganz gut. Ungut, dass das Management keine größeren Anteile hat. Größter Eigner ist ein kanadischer Pensionsfonds.


    Packe ich mal auf die Watchlist, dabei wollte ich eigentlich keine Franzosen und Deutschen mehr (wg. Diversifikation).


    https://fr.elis.com/sites/fr.e…esults%20presentation.pdf



    Bei Suche nach Alternativen aus der Branche in anderen Ländern fand ich noch aus Kanada:

    GDI INTEGRATED FACILITY SERVICES INC / CA3615692058


    Die sehen sogar interessanter aus und sind noch etwas breiter aufgestellt, z.B. Labore.


    Die sind anderseits personell nicht sehr divers, ESG-mäßig also ein absolutes No-go.

    https://gdi.com/about-us/leadership/