Ausländische und fiktive Quellensteuer, DBA

Zitat

Original von witchdream
Ich werde euch gerne auf dem laufenden halten.

Voraussetzungen gibt es keine - du musst nur einmalig ein einseitiges Formular der Comdirect ausfüllen (mit dem du die Bank offiziell mit der Sache beauftragst) und dort dein Finanzamt und deine Steuernummer angeben.

Der Auftrag ist dann ein Selbstläufer und gilt potenziell für 9 Länder (für die Vorabbefreiung): Finnland, Holland, Italien, Japan, Portugal, Schweden, Spanien,
Südkorea und USA.

So, der erste Praxistest für die Vorabbefreiung von der Quellensteuer war die Dividende von Outokumpu aus Finnland.

Das hat tadellos geklappt und wurde völlig transparent abgerechnet: Die 28%ige finnische Quellensteuer wurde abgezogen, dann 13% wieder rückerstattet - unterm Strich also 15% Quellensteuer. Danach Berechnung der deutschen Steuer unter Berücksichtigung der Quellensteuer, also 10% plus Soli.

Schlussendlich dann der Abzug von 5 ¤ Provision (plus 19% MWSt, also 5,95 ¤) an die Comdirect für die Steuererstattung.

Danke dir!
Wenn ich das richtig verstehe, lohnt sich das nur, wenn die zu erwartende Rückerstattung jedesmal höher als 5,95 ist.
Insgesamt ist das aber ein fairer Preis, verglichen mit dem, was andere Banken verlangen.

Hallo,

in derivatus' Depotthread gab es eine kurze Diskussion zur ausländischen Quellensteuer.
Ich kann bisher noch keinen Erfolg vermelden. Ich kann euch aber meine Veruche schildern und an welcher Stelle ich bisher gescheitert bin.
Hier ist ein Link von dem ich für Frankreich und die Schweiz meine Formulare und eine paar Infos herhabe.

Frankreich:
Ich habe das Formular 5000 und 5001 aus obigen Link ausgefüllt und zuerst an mein Finanzamt geschickt. Dort bekam ich nach wenigen Tagen die Bestätigung, dass ich D steuerpflichtig bin. Anschließend habe ich die beiden Formulare zusammen mit den Bankbescheinigungen für die Dividenden der letzten 3 Jahre an die im obigen Link angegebene Adresse nach F geschickt. Zu meiner Überraschung bekam ich sogar kurz darauf Antwort aus F. Allerdings enthielt sie nur eine bürokratische Hürde: Um nachzuweisen, dass ich die Dividenden erhalten habe brauche ich eine Bestätigung der Bank. Ein Anruf bei der ING-Diba erbrachte, dass für F diese Bestätigung von der Clearingstelle ausgestellt werden muss und dieser Service mindestens 50¤ kostet (mindestens: es können noch weitere Kosten wie Porto usw. entstehen, die mir mein Gesprächspartner allerdings nicht genau beziffern konnte). Damit habe ich das Experiment abgeborchen, weil es sich (noch) nicht gelohnt hat. Falls ich doch noch France Telecom kaufe, kann es sein, dass es sich lohnt. Dann werde ich es noch einmal versuchen und euch auf dem Laufenden halten.

Schweiz:
In dem obigen Link habe ich das schweizer Formular für 3 Dividenenjahre ausgefüllt und meinem Finanzamt zur Bestätigung meiner Steuerplicht in D geschickt. Allerdings war ich in der 2. Jahrehälfte beruflich und urlaubsbedingt so ausgelastet, dass ich gar nicht nachverfolgt habe, dass das Finanzamt die Bestätigung gar nicht zurückgeschickt hat. Mist! Ich werde es dieses Jahr nach der Dividendenzahlung aber noch einemal versuchen.

Also leider kann ich euch noch nicht sagen, wie es erfolgreich geht, aber vielleicht hilft es dem ein oder anderen.

Ich würde unterstellen, dass der Wille dazu fehlt. Schließlich verdienen die Staaten daran.

Es würde ja schon mal helfen, wenn man sich innerhalb der EU anpassen würde.
Jeder Staat x,xx % und jeder EU-Bürger bekommt den einbehaltenen Steuerabzug angerechnet.

.

Im Besteuerungsthread hatte ich geschrieben, dass bei einer irischen Aktie die Abrechnung korrigiert und durch folgende Abrechnung ersetzt wurde:

Zitat

Original von best_choice
Bruttodividende
./. 20% Quellensteuer (wieder rückforderbar)
./. 25% KEST
./. Soli
und nix wird angerechnet
Bleiben: 53,6% netto

Alles anzeigen

Zur Rückforderung hatte mir meine Bank gesagt: ist möglich, es sollen aber in Irland 35 ¤ Gebühren pro eingereichter Abrechnung anfallen. Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob das nur der Fall ist, wenn man die Bank das Geld zurückholen lässt, oder auch, wenn man alles selber macht.

Heute habe ich zu einem ähnlichen Thema folgende Nachricht von der zweiten Bank bekommen:

Eine Anrechnung der norwegischen Quellensteuer bei Dividendenzahlungen aus dem Jahr 2009 ist aufgrund
von innerstaatlichen Erstattungsregelungen auf Bankebene nicht möglich. Deshalb sind wir verpflichtet,
Dividendenzahlungen aus dem Jahr 2009, bei denen norwegische Quellensteuer angerechnet wurde, zu
korrigieren

Ich gebe zu, allmählich ein wenig gereizt zu werden....

Edith: weil es so gut passt, noch einmal der Kommentar von provinzler:

Zitat

Original von provinzler
.... weil man dann nicht mehr maximal abkassieren könnte...

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Zitat

Original von best_choice
...
Eine Anrechnung der norwegischen Quellensteuer bei Dividendenzahlungen aus dem Jahr 2009 ist aufgrund
von innerstaatlichen Erstattungsregelungen auf Bankebene nicht möglich. Deshalb sind wir verpflichtet,
Dividendenzahlungen aus dem Jahr 2009, bei denen norwegische Quellensteuer angerechnet wurde, zu
korrigieren
...

Alles anzeigen

Genau den gleichen Wortlaut habe ich bezüglich Spanien bekommen.
Die Konsequenz für mich ist, dass solche Länder unter dem Gesichtspunkt Dividendenrendite leider nicht mehr in Frage kommen

Zitat

Original von bäs
Die Konsequenz für mich ist, dass solche Länder unter dem Gesichtspunkt Dividendenrendite leider nicht mehr in Frage kommen

Hmmm. Oder die Bank wechseln. Ich bin definitiv der letzte, der für seine Depotbank Reklame laufen würde, aber die Quellensteuer-Rückerstattung bei der ComDirect läuft bisher 1A. Wie weiter oben beschrieben.

Aber zugegeben: Im Zweifelsfall nehme ich mittlerweile auch (wieder) lieber eine deutsche Aktie ins Depot. Meine antizyklischen Ausflüge ins Ausland endeten gerne mal als Desaster, seien es Washington Group, Laidlaw, Troy, Satama, DensePac, Tefron, F5 Networks, Radware, Asia Pulp & Paper, Globus Konzervipari (Gott hab sie alle selig) oder aktuell Ageas (früher Fortis) oder Outokumpu.

Jedenfalls habe ich für mein Bemühen, nicht mehr als "provinziell" beschimpft zu werden, teuer bezahlt. Die Analyse der Ursachen hebe ich mir für Zeiten auf, in denen ich nichts besseres zu tun habe...

Angesichts dieses "backgrounds" bin ich mit dem Service von ComDirect ganz glücklich.

Hallo witchdream,

ja, danke für die Erinnerung. Ich hatte damals auch auf Grund deines Beitrages mir die Bedingungen von comdirect angeschaut und mich dann doch für den Verbleib bei der ING Diba entschieden. Vermutlich wegen der kostenlosen Limets.
Vielleicht muss ich das für ausländische Aktien noch einmal überdenken. (Wahrscheinlicher ist aber, dass ich mich in einem Jahr wieder über die ausländische Abgeltungssteuer beschwere ;-))

Oder die Dividendenrendite länderübergreifend nach Steuer vergleichen ...

Hallo dev,

für mich betrachte ich inzwischen die Div.rendite nur noch nach Steuern, weswegen viele ausländische Dividendentitel für mich unter Div.gesichtspunkten nicht mehr so attraktiv sind. Unschön ist es, wenn sich das rückwirkend ändert.
Aber auch wenn man die Div.rendite nach Steuern betrachtet muß man berücksichtigen, dass der Aktienkurs am exDiv Tag um den Betrag der Dividende vor Steuern sinkt. Das ist unschön.

.

Die Quellensteuer auf italienische Dividenden beträgt seit 1.1.2012 nun einheitlich 20% (sowohl Aktien als auch Sparaktien). Der steuerliche Anreiz Sparaktien zu halten, fällt damit weg.

http://www.clearstream.com/ci/…aly/A11201.htm?yawlang=de

Zitat von cktest

Dividende Bic in Höhe von 3,45 EUR pro Aktie. Der Kursverfall ist aber wesentlich höher als der Dividendenabschlag. Auch dieses Mal führt die comdirect keine Vorabbefreiung durch

Nanu. Hat doch bislang bei der coba/comdirekt funktioniert.

Hast Du die Vorabbefreiung beantragt? Und die wurde nicht durchgeführt?

Oder haben die den Antrag gar nicht erst angenommen?

Zitat von chfin

Hat doch bislang bei der coba/comdirekt funktioniert.

Ja, ich bin auch etwas irritiert. Vielleicht muss ich mal eine Email schreiben.