Steuern ab 2018

  • Ich mach mal den Spielverderber: ab 2018 ist auch der Wertzuwachs von Fonds inkl. ETFs jährlich zu versteuern. Nur Aktien sind (vorerst) für das Aufschieben von Steuern geeignet.


    Quellen?


    Deine Aussage kann ich so nicht finden, aber einiges wird sich ändern:
    https://bankenverband.de/blog/…as-anleger-wissen-mussen/

    »In meinem Alter begreife ich, dass Zeit mein kostbarster Besitz ist.«
    »Freiheit bedeutet, dass man nicht unbedingt alles so machen muss wie andere Menschen.«
    »Eine Aktie zu verkaufen die fällt, ist in etwa so, als ob man ein Haus für 100.000 Dollar kauft und es verkauft, sobald jemand 80.000 Dollar dafür bietet.«
    Buffett

  • Hmm, dann sollte es für mich günstiger sein, von einem ausschüttenden auf einen thesaurierenden MSCI-World ETF umzustellen. Dann entfällt die lästige Wiederanlage der Dividenden, und um die Steuern kümmert sich die Depotbank (viel Spass, comdirect :D ). Mache ich das geschickter jetzt vor oder nach dem Jahreswechsel? Vermutlich danach. Hat jemand eine Empfehlung für einen replizierenden MSCI-World-ETF? (db-x tracker IE00BJ0KDQ92? macht allerdings nur optimiertes Sampling, was auch immer das genau sein soll ;) ) Dann muss ich nicht suchen. Edith meint, dass rein hypothetisch die UBS vielleicht ihren voll replizierenden LU0340285161 (den ich im Depot habe) jetzt auch in thesaurierend umwandeln könnte, weil der wesentliche Grund für die Ausschütterei wegfällt. Da sollte ich vielleicht auch mal nachschauen bzw. an UBS schreiben.

    "The only function of economic forecasting is to make astrology look respectable." - John Kenneth Galbraith

    2 Mal editiert, zuletzt von cktest ()

  • Hmm, dann sollte es für mich günstiger sein, von einem ausschüttenden auf einen thesaurierenden MSCI-World ETF umzustellen. Dann entfällt die lästige Wiederanlage der Dividenden, und um die Steuern kümmert sich die Depotbank (viel Spass, comdirect :D ).
    ...


    Ich hatte es eher andersrum verstanden, dass ein ausschüttender ETF steuereinfach (nicht steuersparend) ist und ein Thesaurierer nicht. Bei einem thesaurierenden Fonds musst du jedes Jahr den Buchgewinn in der Steuererklärung angeben und versteuern. Das must du aufbewahren und beim Verkauf nachweisen, dass du jedes Jahr den Buchgewinn versteuert hast, damit der realisierte Gewinn beim Verkauf des Fonds nicht doppelt besteuert wird. Oder macht das alles die Bank?
    Bei einem ausschüttenden Fonds dagegen wird bei der Ausschüttung die ZaSt/Soli wie gewohnt von der Bank abgezogen, ebenso beim Verkauf. Hier musst du also nichts machen.
    Oder habe ich das falsch verstanden? Der Artikel von looser scheint aber dir Recht zu geben.


    Siehe auch folgende Blogs:
    https://www.finanzwesir.com/blog/besteuerung-fonds-etf-2018
    https://zendepot.de/etf-fonds-steuern/

  • Ich hatte es eher andersrum verstanden, dass ein ausschüttender ETF steuereinfach (nicht steuersparend) ist und ein Thesaurierer nicht.

    Steueeinfach/-häßlich bezog sich m.E. darauf, ob die vom BMF geforderten Daten veröffentlicht wurden oder nicht, relevant bis Ende 2017. Ab 2018 gibt es nach meinem Verständnis kein "steuereinfach/-hässlich" mehr.


    Besteuert wird ab 2018 beim Anleger jede Ausschüttung der Fonds sowie weitgehend die positive Kursdifferenz Anfang-Ende des Jahres bzw. Anfang des Jahres bis Verkaufsdatum, egal ob Thesaurier/Ausschütter/Swap .... Die ausländische Quellensteuer kann beim Anleger nicht mehr verrechnet werden. Falls der Fond eine Aktienquote von mehr als (ich meine) 50 Prozent hält, wird zum Ausgleich der Quellenbesteuerung ein Teil nicht besteuert, siehe Diskussionen hier. Damit als Begründung wurden/werden diverse swapper umgestellt auf replizierend, z.B. bei der CoBa. Edit: Derzeitige Umstellungen von swappern nach replizierend vermutlich auch/eher, weil die weggeswapten und damit aufgeschoben steuerpflichtigen Dividenden bzw. bei Altfällen von vor 2009 sogar steuerfreien Dividenden zukünftig immer gleich/jährlich steuerpflichtig sind und sei es als Kursgewinn (soweit sie nicht im Rahmen persönlicher Freibeträge frei bleiben).


    Für Fondsaltguthaben von vor 2009 gelten die Fonds zum 31.12.2017 als fiktiv verkauft. Kursgewinne bis zum Kurs des fiktiven Verkaufs am 31.12.17 sind steuerfrei. Bei Verkauf ab 2018 sind Kursgewinne gegenüber dem fiktiven Verkaufskurs vom 31.12.17 steuerpflichtig. Auf die Kursgewinne ab 01.01.18 gibt es einen persönlichen Freibetrag von 100.000 EUR. Der kann m.E. und vor dem 31.12.17 noch ausgeweitet werden durch unentgeltlichen Teilübertrag solcher Fondbestände auf Dritte wie z.B. Ehepartner, Kinder.

  • Zur Stärkung der Altersvorsorge sollten private Anleger beim Verkauf ihrer Wertpapiere nach zehn Jahren mögliche Kursgewinne steuerfrei einstreichen


    will wohl die CSU...
    https://de.reuters.com/article/deutschland-csu-idDEKBN1ES0EO


    Da bin ich mal auf die Sondierungsschlacht gespannt.


    Sehr gut!
    Mich als opportunistischen Wechselwähler würden sie sofort gewinnen wenn sie das durchdrücken.
    Lieber wäre mir allerdings ein kürzerer Zeitraum, oder die Möglichkeit umzuschichten. 10 Jahre, das ist schon arg lange für Einzelaktien.


    wp

    "Nicht Völker führen Kriege gegeneinander, sondern Regierungen führen Kriege gegeneinander"

    "If you act out of fear, anger, despair or suspicion - this will ruin everything." - Thich Nhat Hanh



  • Lieber wäre mir allerdings ein kürzerer Zeitraum, oder die Möglichkeit umzuschichten. 10 Jahre, das ist schon arg lange für Einzelaktien.


    Kürzer ist besser, aber was sind 10 Jahre?
    Eine kleine Position läuft in diesem Jahr über die 20 ;-)

    »In meinem Alter begreife ich, dass Zeit mein kostbarster Besitz ist.«
    »Freiheit bedeutet, dass man nicht unbedingt alles so machen muss wie andere Menschen.«
    »Eine Aktie zu verkaufen die fällt, ist in etwa so, als ob man ein Haus für 100.000 Dollar kauft und es verkauft, sobald jemand 80.000 Dollar dafür bietet.«
    Buffett

  • Zur Stärkung der Altersvorsorge sollten private Anleger beim Verkauf ihrer Wertpapiere nach zehn Jahren mögliche Kursgewinne steuerfrei einstreichen


    will wohl die CSU...
    https://de.reuters.com/article/deutschland-csu-idDEKBN1ES0EO


    Da bin ich mal auf die Sondierungsschlacht gespannt.


    Dito. Vor allem wenn man etwas in diese Richtung ernsthaft umsetzen will und dann mit “10 Jahren” in den Ring steigt...

  • Dito. Vor allem wenn man etwas in diese Richtung ernsthaft umsetzen will und dann mit “10 Jahren” in den Ring steigt...


    Bei Immobilien ist es der selbe Zeitraum.

    »In meinem Alter begreife ich, dass Zeit mein kostbarster Besitz ist.«
    »Freiheit bedeutet, dass man nicht unbedingt alles so machen muss wie andere Menschen.«
    »Eine Aktie zu verkaufen die fällt, ist in etwa so, als ob man ein Haus für 100.000 Dollar kauft und es verkauft, sobald jemand 80.000 Dollar dafür bietet.«
    Buffett

  • Wobei die 10 Jahre Frist eigentlich risikolos ist. Da ist eh keiner mehr im Amt und nach 9 Jahren kann man es ja wieder ändern bevor tatsächlich Steuerausfälle kommen würden.

  • Zur Stärkung der Altersvorsorge wäre mir ein Tax Free Saving Account (TFSA), wie es sie in Angelsächischen Ländern gibt, eigentlich am liebsten. So wie ich es verstanden habe, kann man pro Jahr einen bestimmten Maximalbetrag in ein TFSA-Depot einzahlen. Umschichtungen innerhalb des Depots und Ausschüttungen/Wiederanlage sind steuerfrei. Nimmt man das Geld aus dem Depot müssen aber Steuern bezahlt werden (glaube ich). Wie man das Geld anlegt (Aktien, Anleihen), kann jeder selber entscheiden. Vermutlich geht sogar eine Lebensversicherung/Rentenversicherung innerhalb des TFSA-Mantels. So kann sich jeder selber eingenverantwortlich entscheiden, was ihm/ihe am meisten liegt.

  • Bei so einem Account bist Du aber limitiert, in was Du investieren kannst. Zumindest war das im UK so, als ich dort so einen Account (ISA) hatte. AIM-Werte oder Anleihen waren beispielsweise nicht möglich. Die französischen Nebenwerte von @memyselfandi007 wären auch nicht drin gewesen.

    "The only function of economic forecasting is to make astrology look respectable." - John Kenneth Galbraith

  • Zur Stärkung der Altersvorsorge wäre mir ein Tax Free Saving Account (TFSA), wie es sie in Angelsächischen Ländern gibt, eigentlich am liebsten. So wie ich es verstanden habe, kann man pro Jahr einen bestimmten Maximalbetrag in ein TFSA-Depot einzahlen. Umschichtungen innerhalb des Depots und Ausschüttungen/Wiederanlage sind steuerfrei. Nimmt man das Geld aus dem Depot müssen aber Steuern bezahlt werden (glaube ich). Wie man das Geld anlegt (Aktien, Anleihen), kann jeder selber entscheiden. Vermutlich geht sogar eine Lebensversicherung/Rentenversicherung innerhalb des TFSA-Mantels. So kann sich jeder selber eingenverantwortlich entscheiden, was ihm/ihe am meisten liegt.


    Klar besser als keinerlei vergleichbare Möglichkeit, aber grunds. bin ich kein Freund von Einzahlungen in mehr oder minder geschlossene Systeme bei denen man das Geld erstmal nicht oder nur mit Bestrafung rausbekommt.

  • Volkswirtschaftlich sind solche Systeme aber schon interessant. Wenn man sich anschaut was z.B. in relativ kurzer Zeit so in Australien an Vermögen über das "Super Annuation" System aufgebaut wurde ist das schon erstaunlich. Da kommt hinten schon mehr raus als das Geld nur zur Bank zu bringen oder eine Lebensversicherung abzuschließen.


    Für das Gros der Leute dürfte es von Vorteil sein nicht an die Kohle ranzukommen ;-)

  • Finde das TFSA auch interessant.


    Jetzt weniger für mich, da meine komplette Kohle (nicht nur die Altersvorsorge) in Aktien steckt, und damit praktisch alle größere Posten durchs Depot laufen.
    Geldüberschuss -> rein ins Depot. Neues Auto -> raus aus dem Depot. usw.


    Wenn man aber als Ziel hat die Menschen in DE mal von dem dämlichen Sparbuch wegzubringen und eine Aktienkultur zu entwickeln, scheint es mir ein sehr interessanter Ansatz.


    Bekanntlich ist beim Deutschen das Motiv Steuern zu sparen ja sogar größer als der Sexualtrieb. :D


    wp


    ps. Meine Vorhersage ist allerdings: Es ändert sich nichts. Kann gut sein dass dieser Vorstoß nur dafür dient, die Ideen der SPD zur höheren Aktienbesteuerung zu "neutralisieren".

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  • ps. Meine Vorhersage ist allerdings: Es ändert sich nichts. Kann gut sein dass dieser Vorstoß nur dafür dient, die Ideen der SPD zur höheren Aktienbesteuerung zu "neutralisieren".


    Das denke ich auch. Zudem ist es nicht im Interesse der Politiker. Der anständige Sparer und Anleger soll mit seinem Geld die Ausgabenwünsche der Politik also die Staatsschulden finanzieren und mit Bankeinlagen das Finanzsystem stabil halten. Da wird sich wohl nichts dran ändern.

    “Investment is most intelligent when it is most businesslike.” -Benjamin Graham