Banken

  • Also die besten Zahlen weist eigentlich die BNP Paribas auf. Wenn man glaubt, dass im Rahmen der Sektorrotation oder der Suche nach den letzten günstigen Werten sich vielleicht mehr Investoren an Banken herantrauen, dann könnte die BNP Paribas sozusagen der Einstieg für diese sein und als erst steigen.

    Die Autozulieferer steigen ja auch nicht gleich.

  • Habt ihr auf dem Radar, das es noch zu Kreditausfällen auf Grund von Covod-19 kommen könnte?


    (Ich investiere praktisch prinzipiell nicht in den FIRE Sektor, schon weil ich die Bilanzen nicht verstehe)

    „Das große Karthago führte drei Kriege. Nach dem ersten war es noch mächtig. Nach dem zweiten war es noch bewohnbar. Nach dem dritten war es nicht mehr aufzufinden.“

  • Klar habe ich das auf dem Radar und würde sogar einen Schritt weiter gehen:


    Das ist kein Geheimnis, das sollte eigentlich der ganze Markt auf dem Radar haben.


    Die Frage ist vielmehr, kommt es härter oder weniger hart als erwartet?


    Womit wir wieder bei der Politik und den Rettungsaktionen wären...

    "Nicht Völker führen Kriege gegeneinander, sondern Regierungen führen Kriege gegeneinander"

    "If you act out of fear, anger, despair or suspicion - this will ruin everything." - Thich Nhat Hanh


  • Banken, ich mach mal hier weiter.


    Ist einer der wenigen Sektoren der weiterhin super-un-hot ist.


    Dabei sind die seit November durch die Bank (haha) gut angesprungen, etliche entwickeln grad gute RS.


    Hier mal Sicht 6 Monate, der DAX ist gelb, die anderen siehe angehängte Legende.

    In diesem Zeitraum liegt JPM (der Favorit von bucc) vorne, gefolgt von Buffets BoM. Handelsbanken liegt (für mich überraschend) hinten.


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    Und hier Sicht 3 Monate:

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    Der Vorsprung zum DAX scheint nun wieder etwas zu schwächeln, es geht nur seitwärts.

    Vorne auf diesen Zeitraum liegt Soc Gen, hinten wieder Handelsbanken.


    Auf ein Jahressicht liegt nur eine noch vor dem DAX...und zwar, tada! Deutsche Bank.

    Wer hätte das gedacht? Also ich nicht.

    Nagut, ausgebombt genug war sie ja.


    OK, alle Vorbehalte gegen Banken sind denke ich bekannt.

    Aber bissl jucken tut mich das schon den Sektor bissl beizumischen als einer der wenigen verbliebenen contrarian plays.

    Und der Buffet ist ja auch rein...


    Meinungen?

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  • die banken dürfen ein bisschen dividende ausschütten. (15% vom Gewinn 2019 und 2020)


    https://www.handelsblatt.com/f…coronakrise/26722570.html


    Wenn die Banken die geplante Ausschüttung nachholen, könnte es eine nette "Dividendenrendite" bringen. Zusammen mit dem starken Investmentbanking wäre BNP mein Favorit. Zu den britischen Banken HSBC und NatWest habe ich keine Meinung, Barclays könnte noch ganz interessant sein.

  • Ich dachte Buffett hätte von sämtlichen Bankaktien verkauft, außer Bank of America?

    Seit der GFC war es immer ein Fehler, Bankaktien zu halten - gemessen am europäischen Bankenindex sogar schon mindestens die letzten 30 Jahre. Irgendwann ist es vielleicht auch mal zu viel, aber das ist sogar für mich zu hart.

    Ich würde in Banken generell nicht investieren, weil das für mich eine Black Box ist, genauso wie Biotech oder Explorer, bloß mit umgekehrtem Chance-Risiko-Verhältnis. Eine Biotechfirma oder ein Explorer hat ständig geringe Kosten, aber im unwahrscheinlichen Fall, daß sie erfolgreich sind, haben sie den Jackpot - ein Vervielfacher. Eine Bank verdient ständig eine geringe Marge, aber im unwahrscheinlichen Fall einer Krise (die bekanntlich alle paar Jahrzehnte vorkommt) und sie nennenswert Kreditausfälle haben, sind sie pleite. Die coronabedingte Insolvenzwelle könnte erst noch bevorstehen...

    „Wir haben die gesamte Führung fast aller Berliner Sicherheitsbehörden ausgetauscht und dort ziemlich gute Leute reingebracht." – Benedikt Lux, Grüne Berlin

    Einmal editiert, zuletzt von Winter ()

  • Hm, ich find Banken auch schwierig, hatte auf klare Meinung der "crowd intelligence" gehofft.


    Aber wenn ich das richtig sehe gibt es Handelsbanken (ex MMI Favorit), JPM (bucc), Santander (hf), BNP (skeptiker), nix (Winter, nixda), BoM (Buffet).

    Und ING wurde auch schon genannt meine ich.


    Schwierig.


    Andererseits, contrarian wäre es schon.

    Es scheint allgemein ein extrem schlechtes Sentiment der Branche gegenüber zu bestehen.

    In so Situationen steigt die Wahrscheinlichkeit dass viele Enttäuschungen bereits im Kurs/Erwartungen drin sind, und positive Nachrichten einen starken Hebel nach oben haben. Da gibt es keine Sicherheit, und klar kann es auch nach hinten los gehen.

    Muss da nochmal drüber nachdenken.

    Ggf. wäre ja auch eine (kleine) Position Branchen-ETF ne Variante?!


    wp

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  • Welche Wirkung hätte eigentlich steigende Inflation / Zinserwartung auf Bankaktien?


    Gilt gemeinhin als positiv für diese Branche oder kann man das so pauschal nicht sagen?

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  • Eine steilere Zinskurve wäre gut für die Banken im Neugeschäft, einfach wegen der Fristentransformation. Für die schon im Buch befindlichen Kredite ist ein höherer Marktzins natürlich schlecht, weil die Kredite ja mark-to-market dann weniger wert sind.


    Soweit für die nominalen Zinssätze. Ich sag' mal, dass eine Bank eine ganze Weile durchhalten kann, bevor dann die höheren Lohnkosten negativ zu Buche schlagen. Rohstoffe müssen sie ja glücklicherweise nicht einkaufen.


    Ich selbst traue mich nicht so recht an die Banken heran, aus allen möglichen Gründen, sei es wegen Corona oder sei es, weil ich keinen Schimmer habe, welche Anlagen eine Rolle spielen, wenn dann die Inflation steigt - da wird noch einiges durcheinandergehen.


    Es könnte aber tatsächlich ein Zeitfenster für Schnäppchen kommen, wenn es überraschend viele Kreditausfälle wegen Corona gibt und der Markt Angst bekommt, bevor aber dann die Zentralbanken eingreifen und die Verluste der Geschäftsbanken irgendwie ausgleichen.


    Balkenchart

  • "Deutsche Bank starts probe in relation to engagement with some clients"

    Klingt ähnlich wie schon vor Jahren in Deutschland, nur jetzt auf Mifid Basis.


    Ich bin ja nun wirklich kein Banker-Fan bzw. nicht von den Fähigkeiten des typischen Anlagenverkäufers überzeugt, finde aber, dass wir den Kundenschutz inzwischen heftig übertreiben. Nannystaat. Erst sind die Kunden gierig und wollen mehr Rendite als für den Pfandbrief und damit riskantere Anlagen. Und dann hat die böse Bank sie angeblich nicht über die Risiken aufgeklärt. Wenn's gut geht, freut sich der Kunde über seine Rendite, wenn's schlecht läuft verklagt er die Bank. Führt letztlich dazu, dass man bei Depoteröffnung kräftig lügt bzgl. Vorkenntnis oder dass man nur noch wenige Produkte verkauft bekommen darf, sozusagen bulletproof für Doofe.


    Andere versuchen das Problem mit folgendem Aufdruck auf der Kaufabrechnung zu lösen - fand ich dann auch wieder seltsam. Vor allem bei einem m.E. sehr harmlosen Vanguard-ETF IE00B9F5YL18, während beim Kauf von Auslandsaktien kein Warnhinweis kam:


    "Wichtiger Hinweis: Das gewählte Finanzinstrument entspricht nicht Ihren uns bekannten Kenntnissen und Erfahrungen und

    ist daher nicht angemessen für Sie. Bitte informieren Sie sich anhand der Ihnen bei der Depoteröffnung überlassenen

    Broschüre / CD-Rom Basisinformation über die Vermögensanlage in Wertpapieren über das Finanzinstrument. Diese

    Broschüre kann auf unseren Webseiten kostenfrei abgerufen werden und wird auf Wunsch kostenfrei zugesendet."

  • Nach einer bisherigen Underperformance der Banken seit dem sich die Coronakrise an der Börse wiederspiegelt, gibt es seit Anfang Februar eine deutliche Überperformance. Sektorrotation? Oder ist nur der Weltuntergang abgesagt, einige Versicherer haben sich auch ganz gut entwickelt?

    Mapfre könnte noch ein Nachzügler sein. So schlecht fand ich deren Zahlen nicht.

  • Soc. Gen. mit super Zahlen.

    Aktie macht Freudenhüpfer +7%.:thumbsup:


    Zitat

    Societe Generale verdient überraschend viel
    Di, 03.08.21 07:23· Quelle: dpa-AFX

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    PARIS (dpa-AFX) - Die französische Großbank Societe Generale (SocGen) blickt nach einem überraschend hohen Gewinn im zweiten Quartal etwas optimistischer auf das laufende Jahr. So rechnet Konzernchef Frederic Oudea jetzt bei der Risikovorsorge für Kreditausfälle mit einer geringeren Belastung als zuletzt. In den drei Monaten April bis Juni musste die Bank wie viele ihrer Konkurrentinnen deutlich weniger für den Ausfall von Krediten zur Seite legen als noch vor einem Jahr. Zusammen mit stark anziehenden Erträgen vor allem im Geschäft mit Aktien führte dies zu einem Gewinn von rund 1,4 Milliarden Euro, wie die Societe Generale am Dienstag in Paris mitteilte.

    Im entsprechenden Vorjahresquartal hatte die Bank noch tief in den roten Zahlen gesteckt. Experten hatten mit einem Gewinn gerechnet, dabei im Schnitt aber lediglich knapp 900 Millionen Euro auf dem Zettel. Die Erträge legten um 18 Prozent auf knapp 6,3 Milliarden Euro zu. Auch hier übertraf die Bank die Erwartungen./zb/tav/mis

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  • ING neulich auch super Zahlen.

    Divi und Rückkäufe massiv erhöht.


    Allgemein:
    Die gefürchtete Insolvenzwelle scheint auszubleiben.

    Sehe ich mal als positiven Katalysator für Bankaktien.

    Wobei die meisten Marktteilnehmer offenbar skeptisch bleiben, also man liest kaum Empfehlungen für Bankaktien.

    Nun ja, um so besser, eine gute Hausse rankt sich unauffällig an der Mauer der Angst empor, wie man so schön sagt.



    Zitat

    Der Rückgang der Firmenpleiten hat sich auch nach dem Ende der Corona-Ausnahmeregeln fortgesetzt. Die deutschen Amtsgerichte meldeten im Mai 1116 Unternehmensinsolvenzen. Das waren nach Angaben des Statistischen Bundesamtes vom Dienstag 25,8 Prozent weniger als im Mai 2020. Der rückläufige Trend der vergangenen Monate habe somit angehalten. Pleiten gab es vor allem im Baugewerbe und im Handel.

    Um eine Pleitewelle in der Coronakrise zu verhindern, hatte der Staat die Pflicht zum Insolvenzantrag bei Eintritt eines Insolvenzgrundes wie Überschuldung oder Zahlungsunfähigkeit zeitweise ausgesetzt. Zum 1. Mai gilt die Insolvenzantragspflicht wieder vollumfänglich. Dass die Zahl der Firmenpleiten dennoch gesunken ist, führte die Wiesbadener Behörde unter anderem auf die Bearbeitungszeit bei den Gerichten zurück. Eine Zunahme der Insolvenzen werde sich voraussichtlich erst in späteren Monaten zeigen.

    Im Schnitt waren die von Insolvenz betroffenen Firmen größer als ein Jahr zuvor, die voraussichtlichen Forderungen der Gläubiger lagen im Mai mit rund 7,0 Milliarden Euro deutlich über der Summe des Vorjahresmonats von knapp 3,1 Milliarden Euro.

    Die Zahl der eröffneten Regelinsolvenzverfahren, die Hinweise auf die künftige Entwicklung gibt, stagnierte den Angaben zufolge weitgehend. Im Juli 2021 lag sie fast auf identischem Niveau mit dem Vormonat (minus 0,1 Prozent) und dem Vorjahresmonat (plus 0,4 Prozent).

    (Handelsblatt Ticker)

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  • Ich fürchte, die Frage, wie es den Banken geht, ist heute eine rein politische Entscheidung.


    Wenn die EZB irgendwann mal das Kreditvolumen beschränkt und damit Zinsen und Spreads hochtreibt, dann ist Schluss mit lustig, und schon die Pleiten im Immobiliensektor würden die Banken mitreißen.


    Wir können eine Menge über KGV, KPV, Volkswirtschaft, KGV10 und was weiß ich, nachgrübeln, aber für *die* Warnung braucht man heutzutage nicht Hirn und Erfahrung, sondern einen politisch gut vernetzten Insider.