• Naja, ich weiss nicht ob es jetzt so von Übernahmen im Ölbereich wimmeln wird.

    Beispiel: Der OXY Kurs hat sich mal locker gedrittelt vs. Ende 2019. Ein Käufer würde den ganzen Laden aber nicht mal 30% günstiger bekommen. (Eine Übernahmeprämie würde die 30% noch verkleinern).


    Warum?


    OXY hat $50Mrd. Schulden die dann schön auf den Käufer übergehen. Also das Equity ist das kleinste Problem.


    Alte Shortseller Weisheit: "Equity is transitory, Debt is for eternity"

  • Mir ist gerade beim Vergleich der Shell und Total Aktie aufgefallen, dass die Total Aktie einen Nennwert von 2,50 USD hat, die Shell Aktie jedoch nur einen von 0,07 USD. Kann mich mal jemand schlau machen und erklären welchen Einfluss das auf die Kurse hat?

  • Nach einer langen Pause mal wieder in die alten Threads geschaut. Erinnert Ihr Euch noch an die Diskussion im Sommer 2014? Jetzt ist es passiert:


    Am 6.3. lässt Russland die OPEC+ Gespräche platzen. Sie treten noch nach und erklären, dass sie auch mit $25 Öl problemlos 10 Jahre zurechtkommen.


    Am 7.3. werden die zwei Ex-Kronprinzen in Saudi-Arabien festgesetzt - MbS hat jetzt freie Hand. Am 8.3. bietet Aramco das Öl zu Brent minus $10.25/bbl an, was natürlich den Brent-Preis total zerlegt. Auch die Araber treten nach. Das Öl-Ministerium weist Aramco an, die Kapazität auf 13 Mio bbl/day auszuweiten. Anfang des Jahres hatten sie noch 9.7 bbl/day gefördert.


    Sehr schön, wie Russland hier den Schuldigen spielt und den Arabern den Rücken freihält.


    Seit 20+Jahren (mit Ausnahme von 2014/15) ist die OPEC wieder handlungsfähig und agiert, wie es für sie optimal ist: Maximierung des weltweiten Marktanteils. Ausnutzen der Tatsache, dass die Kern OPEC-Länder (im Gegensatz zu Nordsee, Golf von Mexico, Alaska, Brasilien, US-Schieferöl) billig fördern können.


    Für das nordamerikanische Schieferöl ist es doppelt dumm, dass dieser Preiskrieg genau dann startet, wenn wegen des Virus sowieso gerade die Nachfrage wegbricht.


    Keine Ahnung, was mit den ganzen high yield bonds passiert, durch die sich die fracking-Firmen finanzieren. Die Fed/Treasury wird auf jeden fall soweit bailouten müssen, dass die Förderung trotz der blöden Kosten von über $50/bbl am Laufen bleibt.


    Wenn jetzt der USD auf €0.50 fallen würde, wäre wieder alles in Ordnung.... 8)


    Balkenchart

  • Öl kracht weiter nach unten, nun auf neuem Rekord-Tief.

    Uh, oh, nicht gut.

    Das wird ein Blutbad bei den Fracker-Finazierern geben.

    Und bei den anderen teuren drillern auch. Offshore zB.


    Sorry wenn ich jetzt stichel:

    Aber wie lange hält der Cash von TGS nochmal vor?


    Das ist so ein Fall:

    Sicher ne tolle Firma. Meinetwegen hervorragend Manager.

    Aber das bringt alles nix wenn der Ölpreis nicht schleunigst (also innert 1-2 Jahren) wieder richtig hoch kommt.

    Und momentan ist das Gegenteil der Fall: Die Überproduktion wird erstmal anhalten und die Lager immer voller, das kann noch ganz schön weiter knirschen. Denn wo soll denn in nächster Zeit die Nachfrage herkommen?

    Erst shut down für Monate, dann weiterhin Einschränkungen im Flugverkehr vermutlich und dann noch Rezession. Hm.


    Daher vorsicht mit Ölwerten!

    Da ist jeder Versicherer 100x weniger riskant aktuell.

    (only my two cents)


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    "Nicht Völker führen Kriege gegeneinander, sondern Regierungen führen Kriege gegeneinander"

    "If you act out of fear, anger, despair or suspicion - this will ruin everything." - Thich Nhat Hanh


  • Wenn ich das richtig verstehe, hängt das Geschäft von TGS Nopec doch nur mittelbar am Ölpreis. Und wenn jetzt alle pumpen, was die Wells hergeben, müsste das Geschäft demnächst sogar richtig brummen, weil sich die Firmen neue Reserven erschließen müssen.

    "The only function of economic forecasting is to make astrology look respectable." - John Kenneth Galbraith

  • Die haben 350 Mio. Netto Cash. Opex 80 Mio.

    Wenn sie Daten schießen - nur gegen Vorkasse.


    Ohne Umsatz ab jetzt und ohne Kostensenkungen also etwas mehr als 4 Jahre.

    Sobald irgendjemand alte Datenbank kauft länger. (Weil Grenzkosten für Datenbankverkauf = 100%)

    Die sind wahrscheinlich die letzten die es in der Branche dann noch gibt...

    Value investing is at its core the marriage of a contrarian streak and a calculator - Seth Klarman

  • nixda , das Problem ist:

    Diejenigen die zu hohen Kosten pumpen, sind als erste weg.


    Und da gehören Offshore eben dazu, da dürften fast alle laufende Kosten von >30 USD pro bbl haben.

    D.h. jedes Fass was die rausholen verlieren die direkt Geld, weil die haben ein unterwasser pipeline Netz das gewartet werden muss, die haben Plattformen die gewartet werden müssen und dauernd rumrosten, die haben Schiffe die die (teuren) Plattformarbeiter da hin bringen, die Sicherheitsstandards sind hoch und teuer, auf der Plattform sitzt ein teurer Koch der die Nachtschicht bekocht, die brauchen Taucher wenn irgendwas ist etc.

    Also machen die die wells zu (shut in). Oder sie geben sie ganz auf (was aber auch teuer ist, dann musst du decommissioning der Plattform zahlen).

    Aber so oder so gibt denen keiner einen Dollar zum Explorieren aktuell.


    Die Fracker werden zwar auch nix mehr explorieren, aber die gehen dagegen erst offline wenn ihr well nichts mehr fördert.

    Das Capex ist ja da schon weg, während die laufenden Kosten eher gering sind (pipeline schön auf dem Land, ein Arbeiter kann pro Tag 20 wellpad bequem mit dem Jeep abfahren und warten, wenn was raus-sifft brauchst du keinen Taucher sondern nur ein gutes Tape quasi etc...

    Also laufen die bis sie leer sind, das geht zwar schnell, aber 0,5-1 Jahr dauert das doch.

    Und die Russen, die produzieren eh zu 25 USD oder so, die Saudis (habs vergessen) irgendwo unter 5, die laufen auf jeden Fall weiter.


    In 2-3 Jahren, wenn die Nachfrage wieder oben ist, dann wird das interessant.

    Aber momentan ist offshore m.E. ne fallenden Kettensäge mit voller Drehzahl...

    "Nicht Völker führen Kriege gegeneinander, sondern Regierungen führen Kriege gegeneinander"

    "If you act out of fear, anger, despair or suspicion - this will ruin everything." - Thich Nhat Hanh


  • hm.


    Offshore und Fracker wie gesagt die will ich momentan nicht anrühren.


    Aber wie wäre es mit nem finanzstarken Multi.

    Shell, Exxon, BP, nimmt sich vermutlich nix.


    Aber ich meine, wenn dann werden es doch die sein die jetzt reihenweise Kleine schlucken werden oder nicht?Oder werden die jetzt auch in Verlust rutschen, mit kompletter Streichung der Divi etc.

    Wie war das denn 2015.

    Immerhin gibts zB ne Shell jetzt für ein Drittel als vor einem Jahr bzw. ein drittel unter 2015.


    Hat da jemand Ideen, Einblicke?

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  • m.E. wird es demnächst Meldungen geben dass ein paar Commodity Hedgefunds o.ä. liquidiert worden sind.


    Das sieht stark nach Margin Calls aus.

  • Gazprom.
    Die Gasnachfrage läuft noch etwas länger, selbst wenn Öl Schritt für Schritt dürch Erneuerbare verdrängt wird.
    Außerdem ist Gazprom bald mit seinem Investitionsprogramm bei Pipelines durch und will dann Geld an die Aktionäre zurückgeben.

  • Gazprom auf jeden Fall.


    Passend dazu.

    Trotz warmen Winter +3% Erdgasverbrauch in DE.

    Zitat

    Mehr Erdgas in Deutschland verbraucht - aber eigene Förderung sinkt


    Mo, 16.03.20 13:06· Quelle: dpa-AFX News drucken


    HANNOVER (dpa-AFX) - In Deutschland haben Verbraucher und Industrie im vergangenen Jahr mehr Erdgas verbraucht - die heimische Förderung ging währenddessen weiter zurück. Wie der Bundesverband Erdgas, Erdöl und Geoenergie (BVEG) am Montag in Hannover berichtete, nahm die Gesamtnutzung von Erdgas 2019 um über drei Prozent zu. Ein Grund sei der schrittweise Ausstieg aus der Kohle in der Stromproduktion. Dabei gilt Gas als wichtiger Zwischenträger im langfristig angestrebten Übergang zu nichtfossilen Quellen.


    Und welche Firmen kauft man wenn man Gazprom schon hat?! :-)


    Shell find ich auch gut.

    Lukoil auch, sind ebenfalls integriert.


    Kennt jemand sich mit Exxon, BP etc aus?

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  • Hab grad mal geguckt, die haben die Divi auch 2016 nicht abgesenkt.

    https://www.boersen-zeitung.de…=24&l=0&isin=GB00B03MLX29


    Schätze zwar diesmal machen sie es, aber das sollte dann auch ordentlich CF Puffer darstellen. Hab grad nicht im Kopf was die in Summe ausschütten, aber war einiges meine ich.

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  • bin in Gazprom, BP und Lukoil investiert.


    woodpecker : die Dividende bei BP wurde zuletzt zum 2. Mal nach Deepwater erhöht. Ich denke nicht, dass die in Gefahr ist. Deepwater und den Ölpreisschock vor einigen Jahren konnte der nix anhaben. Die Belastungen durch Deepwater sollen dieses Jahr auf unter 1 Millarde sinken (im Vergleich zu 2,4 Mrd. in 2019.) Natürlich wird der Ölpreis zu Einbußen und eventuell Verlusten führen, jedoch wird BP auch das besser wegstecken wie mancher kleinerer Konkurrent. Bis 2050 will der Konzern CO2 Neutral werden (gut 30 Jahre is etwas zu weit in die Zukunft) und engagiert sich in klimafreundlichere Projekte.

    Zu Lukoil: Die haben seit 2018 2x Aktienrückkäufe zu je 3Mrd US Dollar aufgelegt und durchgeführt, die Dividende wurde zuletzt kräftig erhöht. Vor kurzem wurde beschlossen, dass 100% des adjusted Free Cashflow als Dividende ausgeschüttet werden soll.


    Zu Gazprom seid ihr ja alle auch informiert.

    Kurzum: Ich fühle mich mit den dreien sehr wohl und denke, dass die Corona besser wegstecken als andere Branchen.

  • Inzwischen finde ich Shell auch wieder interessant. Ich überlege ein Limit unter 10€ zu legen.

    Dabei gehe ich auch von einer Dividendensenkung aus.

    10 EUR?

    Grad erreicht. Shell B für 9,75 EUR im Angebot aktuell.

    Nur heute? Oder länger?

    Bin am Schwanken, da kann man schon schwach werden.

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