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  • ie Niederlande als Vergleich für ruhiges Landleben erscheinen mir witzig: Ich empfinde nahezu die kompletten Niederlande als einen einzigen, ziemlich dicht besiedelten Ballungsraum vergleichbar dem Ruhrgebiet.

    Nein, nicht als Vergleich fürs Landleben, sonder für die Akzeptanz von Homeoffice. Das liegt aber u.a. aber auch daran, dass das Land so klein ist und man oft einfach bei Jobwechsel wohnen bleibt und mit der landesweiten S-Bahn pardon IC pendelt.


    (Der Osten des Landes ist übrigens schon noch ziemlich ländlich.)

  • Zitat

    dass sich die Büroflächen auf längere Sicht um ein Drittel reduzieren ließen, sagte Bäte der Nachrichtenagentur Reuters. Von den Reisekosten ließen sich dauerhaft 50 Prozent einsparen.

    ich denke auch, dass durch Homeoffice sich 30 - 40% Bürofläche und in ähnlicher Größenordnung Reisekosten einsparen lassen.


    Bei uns ( IT Dienstleister) läuft der Trend dazu schon Monate / Jahre vor Corona in die Richtung. Das geht ungefähr so, Bürofläche, die vorher z.B. mit Einzelbüros daherkommt wird in ein Großraumbüro umgewandelt, HomeOffice / mobiles arbeiten erlaubt.

    Die Mitarbeiter stellen fest, dass man im Großraumbüro nicht konzentriert arbeiten kann und gehen vermehrt ins HomeOffice. Es wird eine Bestandsaufnahme gemacht, man stellt fest, dass man die Fläche noch zu großzügig geplant hat. In der 2. Runde wird die Fläche weiter verkleinert, es gibt keine festen Arbeitsplätze mehr, man soll sich einen mobilen Arbeitsplatz suchen, wo noch eben etwas frei ist. Es bleiben noch mehr MA im Homeoffice. Die Fläche kann weiter verkleinert werden. Dann stell man - vor Corona - erschrocken fest - dass z.B. Freitags (fast) niemand mehr im Büro sitzt, und will wieder etwas zurückrudern, dann kommt Corona.


    HomeOffice ist nun generell angesagt, die Büros sind verwaist, wird es so bleiben? Wahrscheinlich ja, geht ja auch so, Bürofläche könnte weiter verkleinert werden, Kantine hat immer noch geschlossen, macht w/ diese Jahr nicht mehr auf, und ob es sich später überhaupt noch lohnt ?


    Es gibt zwei Begriffe, "HomeOffice" würde bedeuten man hat ein Anrecht auf Büromöbel, die der Arbeitgeber stellt / bezahlt. Wenn es als "Mobiles Arbeiten" deklariert wird gilt dies anscheinend nicht.


    Die nächste Konsequenz von HomeOffice / Mobiles Arbeiten könnte wieder verstärktes Offshoring sein, wenn es remote von einem deutsche HomeOffice funktioniert sollte es ja auch kostengünstiger aus einem HomeOffice in Rumänien oder Indien machbar sein. Und die meisten Telefonkonferenzen sind eh in englisch, dort bestimmt nämlich der kleinste gemeinsame Nenner was gesprochen wird.

  • Das macht noch keinen Trend aber immerhin:


    https://www.handelsblatt.com/p…oforthilfen/25471608.html


    Zitat


    Der japanische IT-Konzern Fujitsu will bis März 2023 die Hälfte seiner Büroflächen aufgeben. Es sei infolge der Conavirus-Pandemie die „neue Normalität", dass für die rund 80.000 Mitarbeiter in Japan das Arbeiten von zuhause nach Möglichkeit der neue Standard werde, erklärte der Konzern seinen Schritt unter dem Konzept „Work Life Shift".

  • Das wäre in Japan bei den geringen Wohnflächen natürlich besonders bitter - allerdings spart man sich dann auch das Gedränge im Nahverkehr. Und wie ich die Japaner kenne wird das so ausarten dass manche zu Hause 24/7 durcharbeiten werden...

  • Und wie ich die Japaner kenne wird das so ausarten dass manche zu Hause 24/7 durcharbeiten werden...

    Ich bin in den letzten Jahren hier in Deutschland nicht wenigen Leuten begegnet, die in diese Falle gerannt sind:


    1. Homeoffice statt Bürobesuch: Super.
    2. Die Leistungen wollen weiterhin gebracht werden, und mangels "ich muss irgendwann nach Hause" wurde auch das nächste, zusätzliche Projekt abgearbeitet, statt wegen Überlastung abgelehnt zu werden. Zudem konnten sie zu Hause nicht abschalten und gingen bei einem nächtlichen Einfall auch um 2 Uhr noch einmal an den Rechner.
    3. Nach einigen Monaten bis Jahren ein fettes BurnOut, das mühsam und zeitaufwändig wieder in den Griff bekommen wurde.


    Seitdem die Einschätzung: Büroarbeit hat auch etwas von Mitarbeiterschutz. Genauso wie die Zeiterfassung in Büros.

  • Seitdem die Einschätzung: Büroarbeit hat auch etwas von Mitarbeiterschutz. Genauso wie die Zeiterfassung in Büros.

    Da ist schon was dran.


    Wobei man natürlich auch im Homeoffice seine Mitarbeiter schützen kann wenn man denn nur will.

    Technisch gibt es alle Möglichkeiten.


    Das ist daher m.E. eher ein Problem der Arbeitskultur in Deutschland, die extrem auf Wettbewerb ausgerichtet ist und auf "Karriere nur wenn Arbeit immer auf Platz 1 steht im Leben".

    Für die Unternehmen ist das natürlich gut, nicht umsonst haben wir irre Exportüberschüsse....trotz hoher Stundenlöhne.

    Wer mal näher mit Amis zu tun hatte sieht zum Beispiel schnell dass die - trotz nominll mehr Arbeitszeit - effektiv keineswegs mehr arbeiten. Die machen nur sehr viel mehr Wind drum und eine riesen Show um ihrer 24/7 Betriebsamkeit.

    "Nicht Völker führen Kriege gegeneinander, sondern Regierungen führen Kriege gegeneinander"

    "If you act out of fear, anger, despair or suspicion - this will ruin everything." - Thich Nhat Hanh


  • Generell ist aber Home Office deutlich mehr selbst bestimmt als normales Office.


    Für Personen mit hoher Eigendisziplin ist das in der Regel vorteilhaft. Für Leute mit wenig Eigendisziplin problematisch.


    Ich persönlich sehe bei mehr Home Office mehr Vor- als Nachteile, da ich mir die Zeit besser einteilen kann und mir ca. 60 Minuten total Commute erspare die ich in Sport investieren kann.


    Man muss sich aber echt zusammenreißen...

  • Ich bin in den letzten Jahren hier in Deutschland nicht wenigen Leuten begegnet, die in diese Falle gerannt sind:


    Das hat natürlich etwas mit Selbstdisziplin zu tun. Das kann man aber lernen.

    „Das große Karthago führte drei Kriege. Nach dem ersten war es noch mächtig. Nach dem zweiten war es noch bewohnbar. Nach dem dritten war es nicht mehr aufzufinden.“

  • Man muss sich aber echt zusammenreißen...

    Ging mir am Anfang auch so, ist aber eher die Gewohnheit in einer bestimmten Umgebung bestimmte Dinge zu machen. Wenn die Konditionierung Zuhause --> Fernsehen erst einmal weg ist, ist das kein so großes Problem.


    Umgekehrt: Ich nehme mir die selben Arbeitszeiten wie im Büro vor, fange spätestens um 8:30 Uhr an, ich sitze nicht im Bademantel oder ungewaschen am Computer und ich klappe am späten Nachmittag den Laptop physisch zu, dann ist der Arbeitstag genauso vorbei wie wenn ich das Büro verlasse.

    „Das große Karthago führte drei Kriege. Nach dem ersten war es noch mächtig. Nach dem zweiten war es noch bewohnbar. Nach dem dritten war es nicht mehr aufzufinden.“

  • Ich finde eines der größten Vorteile bei home office ist, dass die Kleinkriege im Büro wegfallen und diese wertvolle Zeit effektiver in die Arbeit investiert werden kann.

    Das Mobbing durch Kollegen fällt weg, das Schleimen muss nicht mehr sein, Der Blender Abteilungsleiter muss jetzt seine Leute koordinieren und nicht nur beim Vorgesetzten die ganze Zeit im Büro rumeiern und das Team alleine alles machen lassen.


    Ich denke Home-office kommt den Mneschen gut , die wirklich Top-Leistung bringen und sich im Büro nicht verkaufen können und mit der Zeit abstumpfen.


    Vor allem fallen auch diese blöden Anmachsprüche von so dauergeilen wichtigen Menschen an Kolleginnen weg.

    Das Risiko, dass die Ehepartnerin im Büro fremdgehen könnten wird auch minimalisiert :-)

  • Einer meiner Tricks der bislang gut funktioniert ist Folgender:


    Ich ziehe mir morgens auch im Home Office ein frisch gebügeltes "Bürohemd" und eine ordentliche Hose an. Wenn ich beschliesse aufzuhören ziehe ich mich um.


    Danach wird dann auch nicht mehr gearbeitet.

  • Man möchte meinen die von plus minus haben hier mitgelesen:


    Die Sendung von heute gibts bestimmt in der Mediathek. Waren interessante Themen dran, unter anderem auch :


    "Homeoffice = Leerstand - Wie Unternehmen jetzt Büroflächen abbauen"


    https://www.daserste.de/inform…08_bueroflaechen-100.html


    War mir nicht so klar, juristisch ist das Thema anscheinend sehr heikel, weil mit dem Begriff Home-office viele Rechte und Pflichten für die Unternehmen verbunden sind.

  • Bei meinem Kunden wird das deshalb auch "mobiles Arbeiten" genannt.

    „Das große Karthago führte drei Kriege. Nach dem ersten war es noch mächtig. Nach dem zweiten war es noch bewohnbar. Nach dem dritten war es nicht mehr aufzufinden.“

  • Etwas verspätet, ca. zwei Wochen alt:

    https://www.ksta.de/wirtschaft…nstaedte-zurueck-36910498


    "Anzüge hingen nach wie vor wie Blei in den Regalen."


    Der Trend zur Telearbeit dürfte auch Hugo Boss schwer zusetzen? Es sei denn, man sitzt wie MMI im Anzug vor dem Bildschirm.




    Ich denke mir, daß es Takkt weit weniger schwer treffen dürfte, abgesehen davon daß Büromöbel nur ein Teil deren Geschäfts sind, weil sinkende Umsätze eher nur proportional auf den Gewinn durchschlagen und sie vielleicht sogar davon ein wenig profitieren können ("Home office").

    „Wir haben die gesamte Führung fast aller Berliner Sicherheitsbehörden ausgetauscht und dort ziemlich gute Leute reingebracht." – Benedikt Lux, Grüne Berlin

  • Zitat


    Es sei denn, man sitzt wie MMI im Anzug vor dem Bildschirm.

    Von Anzug hat keiner was gesagt ;-)

  • Haha!


    Musste direkt an eine Freundin denken, die sagt ihr Freund habe immer ein Hemd an obenrum und Unterhose unten wenn er ne Telcon macht.

    Ich hab zwar oben nur ein Polohemd, dafür aber auch unten ne Jeans -> pari ?!? ;-)

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    "If you act out of fear, anger, despair or suspicion - this will ruin everything." - Thich Nhat Hanh


  • Ich hab zwar oben nur ein Polohemd, dafür aber auch unten ne Jeans -> pari ?!? ;-)

    Nix Polo, wie sieht denn das aus??

    - - - > Frisch gebügeltes Hemd, frische Friese, frisch rasiert und "Premium"-Uhr muss es obenrum schon sein.

    Und dann fein säuberlich in die grau mellierte Jogging Hose gestopft oder wenns wirklich warm ist shorts 8o


    Der Blick vom Paket-Mann gestern --> herrlich :D


    Edith: Noch ein "no-go". Mein Kollege, auch Anfang 30, hat kurzärmliges Hemd an. Wie sieht das denn aus? Neeee, immer schön auf seriös machen und lange Arme. Und wenns wirklich 30° sind, dann die Ärmel hoch krämpeln, dann siehts richtig nach Arbeit aus, was auch immer man da gerade tut :D

  • - - - > Frisch gebügeltes Hemd muss es schon sein.

    Aber farblich bitte nicht zu gewagt!

    Und als Hintergrund braucht man unbedingt einen Globus, Weltkarte, Bücherschrank (voll mit Businessratgebern, nicht Reiseführern) oder dergleichen. Dazu dezente warme Ausleuchtung für den Taint, aber auch nicht zu warm, sonst sieht das so nach Schlafzimmer aus.

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