Steuerfreie Dividenden

  • Ich finde ja viele Besteuerungsmodalitäten einfach nur ungerecht, und nicht nachvollziehbar, daß steuerfreie Dividenden aber zu Minderung des Kaufpreises verrechnet werden, ist absolut nachvollziehbar, denn würde es anderes gehandhabt, wäre das ja ein sehr einfaches Steuersparkonstrukt, mit dem man praktisch in beliebiger höher steuerlich verrechenbare "Verluste" generiern könnte.


    Gruß tt

  • Innotec zahlte 0,30 ¤ Dividende am 29.06.2009 für das Jahr 2008.


    Die Dividende für 2007 war übrigens auch steuerfrei.


    Zitat

    von der Innotec Homepage
    Der volle Betrag der Dividende wird als Leistung der Gesellschaft aus dem steuerlichen Einlagekonto (§ 27 KStG) ohne Abzug von Kapitalertragsteuer und Solidaritätszuschlag ausgezahlt. Bei inländischen Aktionären unterliegt die Dividende im Regelfall nicht der Besteuerung.

    3.) Gib nie mehr für einen Erwerb aus, als absolut nötig
    16.) Geschäft ist Geschäft (... bis sich ein besseres anbietet)
    218.) Kauf nie ohne zu wissen, was Du kaufst

    Einmal editiert, zuletzt von Zek ()

  • Auch bei Advanced Inflight war die Dividende glaube ich noch steuerfrei.

    „Wir haben die gesamte Führung fast aller Berliner Sicherheitsbehörden ausgetauscht und dort ziemlich gute Leute reingebracht." – Benedikt Lux, Grüne Berlin

  • Wenn ich das richtig sehe, dann besteht der einzige Vorteil der steuerfreien Dividenden seit der Abgeltungssteuer darin, daß erst nachträglich besteuert wird, nämlich beim Verkauf, dadurch, daß die komplette Dividendensumme den steuerlichen Anschaffungspreis mindert. Da der Anschaffungspreis negativ werden kann, ist in dem Fall die Besteuerungsgrundlage mehr als der Verkaufserlös der Aktie, und kann im Extremfall sogar den Verkaufserlös übersteigen. Dann wäre es verrückt, die Aktie überhaupt je zu verkaufen, komme was da wolle.


    Interessant wird das dann, wenn man eine Aktie gar nie mehr verkauft, dann bleiben die Dividenden steuerfrei. Das kann besonders für Dividenden-Rentiers lukrativ sein.

    „Wir haben die gesamte Führung fast aller Berliner Sicherheitsbehörden ausgetauscht und dort ziemlich gute Leute reingebracht." – Benedikt Lux, Grüne Berlin

    Einmal editiert, zuletzt von Winter ()

  • Zitat

    Original von Winter
    Wenn ich das richtig sehe, dann besteht der einzige Vorteil der steuerfreien Dividenden seit der Abgeltungssteuer darin, daß erst nachträglich besteuert wird, nämlich beim Verkauf


    Stimmt. Allerding kann man die herbeigerechneten Kursgewinne auch mit realen Kursverlusten verrechnen, und dann bleiben die Dividenden wieder komplett steuerfrei.

  • Stimmt, aber das bringt nur etwas, wenn man mit anderen Aktien auch Verlust gemacht hat? Immerhin kann man so Dividenden mit Aktienverlusten verrechnen. Wenn man mit der gleichen Aktie Verlust gemacht hat, ist es als Investment uninteressant, denn dann hat man schließlich auch betriebswirtschaftlich keinen Gewinn gemacht; dann hätte man sich das Investment gleich sparen können.

    „Wir haben die gesamte Führung fast aller Berliner Sicherheitsbehörden ausgetauscht und dort ziemlich gute Leute reingebracht." – Benedikt Lux, Grüne Berlin

  • Zitat

    Original von Winter
    dann hätte man sich das Investment gleich sparen können.


    Tja, wenn man das nur immer vorher wüsste...

  • Zitat

    Original von Winter
    Stimmt, aber das bringt nur etwas, wenn man mit anderen Aktien auch Verlust gemacht hat? Immerhin kann man so Dividenden mit Aktienverlusten verrechnen.


    Genau die Variante hatte ich gemeint. In einem (mechanischen) Depot mit 30 oder 50 Aktien ist garantiert die eine oder andere Position im Minus, und die kann man dann eben verticken --> steuerfreie Dividende.


    Für mich ist das aber alles noch Zukunftsmusik, weil ich alle Aktien vor 2009 gekauft habe - für die gilt noch die volle Steuerfreiheit von steuerbefreiten Dividenden.

  • Glücklich kann sich schätzen, wer noch 2008 beschließen konnte, zum Dividendenrentier zu werden, und damit größtenteils auf Umschichtungen verzichten kann. (Dazu an anderer Stelle mehr, denn der Rentier hat bekanntlich noch andere Interessen als nur die hohe langfristige Performance.)


    Da ich gerade darauf aufmerksam gemacht wurde, der Vollständigkeit halber noch ein grotesker Effekt: Für Privatiers, die als Single weniger als 16.000 ¤, oder als Ehepaar weniger als 32.000 ¤ im Jahr verdienen, können die "steuerfreien" Dividenden seit der Abgeltungssteuer sogar nachteilig sein, denn die nachgelagerte Besteuerung führt dazu, daß die komplette Dividendensumme zum Verkaufszeitpunt voll steuerpflichtig wird. Würde man ohne die "Steuerfreiheit" durch die gleichmäßige Verteilung und den Grundfreibetrag mit der Veranlagung von einem Steuersatz <25% profitieren, steigt so der Steuersatz durch die Konzentration auf ein einzelnes Jahr, wenn auch auf max. 25% plus Soli.
    Die steuerfreien Dividenden führen dann zu einer erhöhten Steuerzahlung!

    „Wir haben die gesamte Führung fast aller Berliner Sicherheitsbehörden ausgetauscht und dort ziemlich gute Leute reingebracht." – Benedikt Lux, Grüne Berlin

  • Zitat

    Original von Winter
    Für Privatiers, die als Single weniger als 16.000 ¤, oder als Ehepaar weniger als 32.000 ¤ im Jahr verdienen, können die "steuerfreien" Dividenden seit der Abgeltungssteuer sogar nachteilig sein, denn die nachgelagerte Besteuerung führt dazu, daß die komplette Dividendensumme zum Verkaufszeitpunt voll steuerpflichtig wird. Würde man ohne die "Steuerfreiheit" durch die gleichmäßige Verteilung und den Grundfreibetrag mit der Veranlagung von einem Steuersatz <25% profitieren, steigt so der Steuersatz durch die Konzentration auf ein einzelnes Jahr, wenn auch auf max. 25% plus Soli.
    Die steuerfreien Dividenden führen dann zu einer erhöhten Steuerzahlung!


    In diesem Fall könnte es sich lohnen, jedes Jahr kurz vor der Dividendenausschüttung zu verkaufen und Ex-Dividende wieder einzusteigen. Natürlich fällt dann der (zu hohe) 25%-ige Abgeltungssteuersatz für Kursgewinne und Dividende an, sofern man sein Depot bei einem inländischen Kreditinstitut führt. Auch könnte einem das Finanzamt steuerlichen Gestaltungsmißbrauch vorwerfen.

    "I am not buying anything right now. I am mainly looking out the window." (Jim Rogers, Feb. 2012)