Virtuelle Währung Bitcoin

  • Man muss es halt nur von der anderen Seite sehen: schönes Zitat


    "Das grosse Problem ist doch, dass der Sparer die Entwertung gar nicht merkt?

    Exakt. Die Enteignung geht sehr schleichend vor sich. Denn wir haben im Kopf, dass wir einen Euro als einen Euro sehen. Würden wir Bitcoin als die Referenzwährung nehmen, die immer stabil bleibt, könnten die Sparer den Wertverlust bei ihren Cash-Beständen täglich beobachten, weil man dann sehen würde, dass der Wert eines Euros gemessen in Bitcoin beständig an Wert verliert."


    https://www.cash.ch/news/top-n…en-aktienmaerkten-1722764

  • Absolut. Als Zahlungsmittel funktioniert nur eine "Stablecoin".

    Das Hauptproblem ist, dass die Architektur nur sehr wenige Transaktionen pro Zeiteinheit zulässt und dass diese Transaktionen von mal zu mal teurer (mehr Rechenzeit) werden, weil jedes mal die komplette Kette durchgekaut werden muss! Und die Kette wird nunmal immer länger!

    Ob das Ding nun an einen Wert oder den reinen Glauben gebunden ist, spielt da für mich nur eine untergeordnete Geige.

  • Das Hauptproblem ist, dass die Architektur nur sehr wenige Transaktionen pro Zeiteinheit zulässt und dass diese Transaktionen von mal zu mal teurer (mehr Rechenzeit) werden, weil jedes mal die komplette Kette durchgekaut werden muss! Und die Kette wird nunmal immer länger!

    Ob das Ding nun an einen Wert oder den reinen Glauben gebunden ist, spielt da für mich nur eine untergeordnete Geige.

    Nun ja, es gibt auch Coins mit einer besser skalierbaren Architektur wie z.B. Riple, aber ja, Bitcoin ist für einen schnellen globalen Zahlungsverkehr nicht geeignet. Es gab immer wieder mal Versuche mit schnelleren "Side Chains" zu arbeiten aber das ging nicht voran.

  • weil jedes mal die komplette Kette durchgekaut werden muss!

    Ist das wirklich so?

    Ich weiss nicht, ob ich das mit der Rechenleistung und der Ketter richtig verstanden habe.

    Mein Verständnis ist, dass ein Block

    • als Header den Footer-Hash des Vorblocks enthält. Das ist das Bindeglied der Chain da der Vorblock als Header wiederum den Footer vom Vor-Vor-Block enthält etc. (wie das mit dem aller ersten Block ohne Header geht habe ich vergessen, weil es nicht mehr wichtig ist ;-). Und deshalb muss man nach meinem Verständnis nicht die ganze Kette berechnen.
    • dann kommen die Transaktionen (mehrere Transaktionen)
    • dann kommt ein Counter (wozu der gut ist, erzähle ich gleich)

    Diese 3 Teile werden in den Hash eingespeist.

    Das Ergebnis wird als Footer in dem gleichen Block hinterlegt, der wiederum der Header vom nächsten Block ist (sieh oben).

    Das Protokoll macht jetzt Vorgaben, wie die ersten x Stellen des Ergebnishashs für den Footer aussehen sollen. Wie groß x ist, hängt von der Rechenleistung ab (ist aber eben nicht Gottgegeben und nicht zwangsweise hoch und kann auch kleiner werden). Über die Größe von x wird sichergestellt, dass die Berechnung des Hash-Wertes ca. 10 Minunten dauert. Das ist wohl ein Sicherheitsfeature und auch nicht zwangsweise Gottgegeben, hat sich aber wohl bewährt und ist beim Bitcoin vielleicht doch Gottgegeben. Bei wenig Rechenleistung ist x klein, d.h. z. B. nur die ersten 2 Ziffern des Hashs sind vorgegeben. Bei viel Rechenleistung ist x groß, es werden z.B. die ersten 5 Ziffern vorgegeben. Diesen vorgegebenen Hash muss man erraten indem man den counter hochzählt bis die erste x Ziffern mit der Vorgabe übereinstimmt. Wenn das der Fall ist, wird der Block abgeschlossen. D.h. es gibt keine "komplizierte" Rechnung, wie in der Presse immer behauptet wird, sondern es geht lediglich darum den Counter möglichst schnell hochzuzählen und die 3 Teile durch den Hash zu jagen (die Hash-Berechnung kann möglicherweise "kompliziert" sein, ist aber immer gleich). Schnell muss man sein, weil man in Konkurrenz zu anderen steht und weil man als Sieger Bitcoins + Transaktionskosten (es ist ein Mythos, dass Bitcoin Transaktionen kostenlos/billig sind) verdient. Deshalb wird mich Rechenpower hochgerüstet.

    Wie x ermittelt wird und wie die Vorgabe entsteht, welche Ziffern die ersten x Stellen des Hash enthalten sein müssen, habe ich nicht verstanden.

    Vielleicht ist aber auch mein ganzes Verständnis falsch. Dann bitte gerne genauer erklären.

    Ich hatte mir das aus mehreren Videos zusammengereimt, die mmi teilweise auf seinem Bog verlinkt hatte (danke dafür!). Leider haben die meisten Videos aufgehört, als es spannend wurde (Stichwort: counter). Leider finde ich auf die Schnelle nicht mehr die entscheidenden Videos, die in Summe mein Gesamtbild (das falsch sein kann!) gebildet haben.

    Ich halte es daher für einen Mythos, dass die Bitcoin-Erstellung teuer sein muss.Nach meinem Verständnis beeinflusst die Rechenpower den Aufwand (x) und nicht der Aufwand die benötigte Rechenpower. Die Konstant ist, dass die Berchnung 10 Minuten dauern soll (warum auch immer). Aber nicht, dass die Rechenpower immer steigen muss.

  • Ist das wirklich so?

    Das weiß ich nicht, sondern habe ich mir zusammengereimt, da ich mir mal ein Monero-Wallet lokal installiert habe und er tatsächlich die komplette Chain (>50GB) gezogen hat.


    Das sind die aktuellen Anforderungen für Bitcoin:

    pasted-from-clipboard.png


    Ich bin in Mathe bei Integralen und Differentialen ausgestiegen und kann nur anwenden :saint:

    Wenn man nicht die komplette Kette durchklimpert, woher weiß man dann, dass man dem letzten Block vertrauen kann?

  • Mal was anderes: Kann es sein, dass die Goldschwäche mit der Bitcoin-Stärke korelliert?
    Einfach weil die traditionellen Goldbugs jetzt zu Bitcoin-Hodlers konvertiert sind?

  • Die größten Gold-Investoren und gleichzeitig die größten Insider der Finanzwelt überhaupt sind die Zentralbanken. Keine von denen würde BTC als Reserve halten. Nie im Leben. Aber sie würden vielleicht selbst coins emittieren - also in Wahrheit short gehen.


    Wenn Dir China seltene Erden, Russland Nickel oder Saudi-Arabien Öl gegen BTC verkauft, dann könnte sich das ändern...


    Balkenchart

  • Das weiß ich nicht, sondern habe ich mir zusammengereimt, da ich mir mal ein Monero-Wallet lokal installiert habe und er tatsächlich die komplette Chain (>50GB) gezogen hat.

    Ich bin nur theoretiker und habe nie ein Wallet oder sonst etwas selber geladen. Daher kenne ich mich nicht wirklich aus. Ich habe nicht das Mining-Protokoll gesehen und weiss nicht, wie das funktioniert. Dass man die ganze Ketter runterladen kann/muss, ist OK und kostet vielleicht Speicherplatz. Vielleicht braucht man tatsächlich die ganze Kette, um den letzten Block zu erkennen. Aber für mich ist immer noch nicht ersichtlich, dass man die ganze Kette für das "Mining" eines neuen Blocks braucht. Aber wie gesagt, ich lasse mich gerne von jemanden aufklären, der das schon gemacht hat und sich mit dem Mining-Protokoll auskennt.

  • Schöner Artikel von Jason Zweig im WSJ:


    https://www.wsj.com/articles/y…nt-yeah-right-11614959768


    Zitat

    Cryptocurrency trading platforms will pay you 6%, 8%, even 12% or more, on what some of them call “savings accounts.”

    From that name, you might think these are much the same as deposits at a conventional bank. They aren’t.

    In these arrangements, an online trading or lending firm will borrow your cryptocurrency and then, in turn, lend it to hedge funds or other investors and traders. You will earn, as interest, a portion of whatever those borrowers pay your broker.

    Endlich mal richtig Zinsen, Juhuuu...kein Wunder dass Bitcoin so gut läuft. Einen kleinen Haken gibt es:


    Zitat

    Most important, by lending your digital assets to the platform where you trade or hold them, you become an unsecured creditor of that firm. If it, or any entities it lends your assets to, have a problem, then so could you.

    In plain English, if your bitcoin brokerage goes bust, you could end up standing near the end of the line in bankruptcy court. “The yields are coming from real counterparty risk,” says Ari Paul, chief investment officer at BlockTower Capital, a digital-asset management firm. By lending your virtual assets to a brokerage, you’re effectively “investing in the debt of a startup,” he says. A single-digit yield may be too low to compensate for that risk.


    Aber dennoch dürften diese "Zinsen" für viele Anleger unwiderstehlich sein...

  • Ich weiß noch nicht, was es genau ist, Stichwort NFT - Non Fungible Tokens, scheint aber der letzte Cryptoschrei zu sein.


    Marc Cuban bspw. prophezeit denen eine großartige Zukunft, weiß aber auch noch nicht wo und wie.


    Kleine Einführung:



    Es scheint neue Möglichkeiten, evtl. auch disruptiv, beim Lizenzieren zu eröffnen.

    Auch unsere Gedanken sind wircksame Factoren des Universums. Novalis


    Everything will be allright!

  • Der norwegische Konzern Aker investiert nun auch in Bitcoin.


    Zitat

    Aker ASA ("Aker") today announced that it has established Seetee AS ("Seetee"),
    a new company dedicated to investing in projects and companies throughout the

    Bitcoin ecosystem and which will keep all its liquid investable assets in
    bitcoin. Seetee is initially capitalized with NOK 500 million.

    Der Hauptaktionär Kjer Inge Røkke hat dazu einen offenen, 23-seitigen Brief an die Aktionäre geschrieben. Er lässt sich kurz zusammenfassen: FOMO

  • Zitat

    n these arrangements, an online trading or lending firm will borrow your cryptocurrency and then, in turn, lend it to hedge funds or other investors and traders. You will earn, as interest, a portion of whatever those borrowers pay your broker.

    Ich frage mich, wer sich mit welcher Motivation in Bitcoin verschuldet. Bei der Volatilität des Coins ist es doch hochriskant short in Bitcoins zu sein. Das können doch nur Firmen sein, die entweder den Bitcoinmarkt bei Bedarf irgendwie nach unten manipulieren können, oder aus gegebenen Gründen Kredit aufnehmen, die unter der gegebenen lokalen GAAP Regelung nicht als Verbindlichkeiten aufscheinen, dafür aber die in Fiatwährung getauschten Bitcoins als Assets ausweisen können. Oder mit anderen Worten: Marktteilnehmer, die längst pleite sind.

    Und irgendwann werden sie feststellen, dass man gendergerechte Sprache nicht essen kann (fefe).

  • Ich frage mich, wer sich mit welcher Motivation in Bitcoin verschuldet.

    Ich vermute hauptsächlich Akteure die planen die Bitcoin nur dann zurück zu zahlen wenn es für sie läuft.

  • Was ist denn Bitcoin rechtlich eigentlich? Geld ist es vermutlich nicht, eine bewegliche Sache ist es auch nicht, ein Markenzeichen, Lizenz oder sonst ein bekannter Anspruch oder Rechtsgut aus dem Recht ist er auch nicht.


    Kann ich die Herausgabe geliehener Bitcoins überhaupt einklagen?

    Und irgendwann werden sie feststellen, dass man gendergerechte Sprache nicht essen kann (fefe).

  • Der norwegische Konzern Aker investiert nun auch in Bitcoin.


    Der Hauptaktionär Kjer Inge Røkke hat dazu einen offenen, 23-seitigen Brief an die Aktionäre geschrieben. Er lässt sich kurz zusammenfassen: FOMO

    Ich finde den Brief exzeptionell spannend.
    Würde das nicht unbedingt als FOMO beschreiben - aber es ist schon eine spannende Logik!

    Value investing is at its core the marriage of a contrarian streak and a calculator - Seth Klarman

  • Ich finde den Brief exzeptionell spannend.
    Würde das nicht unbedingt als FOMO beschreiben - aber es ist schon eine spannende Logik!

    "Peo­ple who know the most about bit­coin be­lieve its fu­ture suc­cess is near­ly in­evitable. Where­as
    the oth­er camp thinks that its fail­ure is equal­ly cer­tain. Sta­tus quo is not pos­si­ble."


    Wie er in dem Brief ausführt, wird Bitcoin (in ein paar Jahren) entweder wertlos sein, oder ein Viel-Vielfaches wert. Wenn das so zutrifft, und ich finde es selbst ziemlich plausibel, ist das doch auch unter Anlagegesichtspunkten spannend: Wenn man z.B. 5% seines Vermögens jetzt in BC investiert, ist ein Totalverlust zu verschmerzen. Im anderen Fall treibt das die eigene Vermögensbildung massiv. So soll ein Chance-Risiko-Verhältnis doch sein.


    Ansonsten kann ich auch seine Einschätzung, dass das Bankensystem vor einem drastischen Umbau steht, ähnlich der Ölindustrie, nachvollziehen. Bankaktien brauche ich auf absehbare Zeit nicht im Depot.