Ist diese Aktie aktuell interssant?

  • Hat jemand G4S plc auf dem Schirm? Ich finde die Firma im Bereich Sicherheitsdienstleistungen ziemlich interessant, die Aktie notiert nahe dem Allzeittief von 2003, scheint von den Kennzahlen her ziemlich günstig.


    Schulden zu EBITDA müssten nach einem Verkauf eines Geschäftsfeldes auf etwa 2,5-fach fallen, durch Corona-Einflüsse dürfte allerdings das EBITDA deutlich niedriger ausfallen.


    Der letzte Absturz um knapp 25 % kam wohl durch folgende Meldung der Credit Suisse: "G4S PLC’s (LON:GFS) debt leverage could breach lending covenants under a “grey-sky scenario” of the coronavirus crisis, analysts at Credit Suisse said on Wednesday."


    Unter normalen Umständen sollte die Aktie eigentlich gut 180 - 200 Pence wert sein, also vom jetzigen Niveau aus zwischen 250 und 300 % höher.


    Hat jemand eine Meinung dazu? Speziell, wie (un)wahrscheinlich der Bruch der debt covenants wäre?

  • Ryman Healthcare:


    Dieses Unternehmen ist ja eines der Lieblinge von Frank Fischer und anderen Value Investoren.

    Aktuell ist die Aktie mächtig unter die Räder gekommen und ich frage mich, ob diese Firma überhaupt das ganze überleben wird?


    Folgende Punkte fallen mir ein:


    Bilanztechnisch scheinen sie gut da zu stehen, jedoch befürchte ich das Corona langfristig an Ihrem Kapital aufzehren könnte.


    Die Zielgruppe wird nun wegen Corona immer "kleiner". DAs Argument die Weltbevölkerung wird immer älter und somit mehr Kunden bekommt den ersten Kratzer.

    In Deutschland sind ja bereits einige "Altersheime" auf Grund Corona geschlossen und sehr viele infizierte. Dh. viele Menschen werden für eine lange Zeit versuchen nicht ins Altersheim einzuziehen und somit es soweit wie möglich rauszuziehen. Denn diese Orte haben mittlerweile das Bild die "Brutstätte" von Corona zu sein.

    Auch die Arbeit verlangt vollen Körpereinsatz und verlangt von den Pflegern auch den Einsatz Ihrer eigenen Gesundheit. Überhaupt in Zeiten von lock down ist es sehr schwierig geeignetes Personal zu finden.

    Ryman versucht hier entgegenzuwirken in dem sie die Löhne um "$ 7 Stunde erhöht hat.


    https://www.stuff.co.nz/busine…sential-workers-pay-boost


    Vor 10 Tagen haben sie auch Ihre Prognose zurückgezogen.


    https://www.nzherald.co.nz/bus…?c_id=3&objectid=12319294


    Was meint Ihr?

  • Zu Ryman:


    Vom Tief haben sie sich ja schon wieder ganz gut erholt (+50%). Ich denke man sollte Pflegeheime nicht mit Ryman gleichsetzen, aber klar, aktuell werden sich die Ryman Appartments erstmal nicht so gut verkaufen.


    Die große Frage die sich mir stellt ist folgende:

    Ryman finanziert sich ja v.a. durch Vorauszahlungen der Pensionäre (die interessanterweise auch als Operating Cashflow gezeigt werden), Was mich interessieren würde ist, ob und unter welchen Voraussetzungen die Leute Ihr Geld zurück verlangen können.


    Insgesamt finde ich die Company sehr schräg.


    mmi


    Edit: Wenn sie das ohne COvid-19 Infektion überstehen wäre das natürlich eine gewaltige Werbung. zumindest kurzfristig. Wenn sie Infektionen und Todesfälle bekommen, dann haben sie ein gewaltiges Problem.

  • Hat sich jemand ma l mit AB Invbev beschäftigt ? Die Aktie hat es voll erwischt, vmtl. auf Grund dem Exposure zur Gastronomie und den hohen Schulden.


    Auf den ersten Blick sieht das nicht so schlecht aus. Die Fälligkeiten der nächsten Jahre können aus dem FCF gezahlt werden und die Schulden sind mit 4XEBITDA eigentlich OK.


    https://www.ab-inbev.com/conte…0Presentation%20FINAL.pdf


    Die Aktie hat es ziemlich zerschossen und hat bislang relativ wenig aufgeholt.


    Auf Seite 124 vom Geschäftsbericht kann man sich aus ungefähr 8 EPS Zahlen eine aussuchen. Die niedrigste ist 3,63 USD, d.h. die Aktie notiert bei einem P/E von 13,4.


    Fun fact am Rande. Zu Anheuser Bush gehört die Marke "Corona"....


  • Ich hatte sie mal durchs Tool gejagt.


    Was mir nicht gefallen hat:

    174m USD Goodwill/Intagibles bei 84m EK.

    Habe nicht überprüft wie sich das zusammen setzt, aber irgendwie hat es mich an HeinzKraft erinnert... :-/

    "Nicht Völker führen Kriege gegeneinander, sondern Regierungen führen Kriege gegeneinander"

    "If you act out of fear, anger, despair or suspicion - this will ruin everything." - Thich Nhat Hanh


  • Howie hält Zoom Video Communications ZM für einen neuen 8 to 80 Kandidaten.


    https://howardlindzon.com/the-…8-80-brand-has-been-born/


    Für diese hat er eigentlich immer ein Näschen gehabt. Wird natürlich gehypt zZt., und nicht mit ZOOM verwechseln!


    Wenn man jetzt die Eltern und Omas lange nicht aufsuchen darf ... merkt man, dass es praktisch ist.

    Auch unsere Gedanken sind wircksame Factoren des Universums. Novalis


    Everything will be allright!

  • Ich verwende jetzt häufiger diverse Video Konferenz tools (Google, Cisco Webex, Skype, Zoom) und Zoom ist mit weitem Abstand das beste Tool was Bedienung und Qualität der Bilder angeht.

  • Wenn wir hier schon bei Alkohol sind, mal auf die Schnelle: Latvijas balzams (LV0000100808)


    Hat's nicht so stark zerlegt wie AB inbev, waren aber auch vorher schon günstiger.

    Kennzahlen (grob aus dem Kopf):

    KGV ca. 6,x

    KBV ca. 0,5

    EK-Quote 80%

    Keine Intangibles, kein Goodwill, Bankverschuldung zu vernachlässigen

    Keine Dividende (vmtl. wg. Großaktionär aber auch aus Steuergründen)


    Machen Schnäpse und Liköre, Geschäft wächst seit Jahren stetig. Dürfte im Moment wg. geschlossener Gastronomie natürlich auch nicht ganz so gut laufen, dafür machen sie halt (etwas) Desinfektionsmittel.


    Viel "loans to" und "receivables from group companies" (fast das gesamte EK). Ist aber wohl/hoffentlich rein geschäftlich bedingt (da schon immer so) und keine Schweinerei des Großaktionärs, der knapp 90% der Aktien hält. Vor ungefähr 4 Jahren gab's vom selben mal ein Kaufangebot zu 9 EUR, da war das EK glaube ich so bei 10-11 EUR pro Aktie, mittlerweile schon über 16 EUR.

    "Es ist leichter, einen Atomkern zu spalten als ein Vorurteil." - Albert Einstein -

  • Oh, die haben Moskovskaya in ihrem Portfolio. Ist das der Echte? Oder haben die sich in den Wirren des untergehenden Sowjetreiches die Namensrechte gesichert?


    Aha, scheint das Original zu sein. "the legendary liquid of Moskovskaya whose recipe hasn’t changed over 80 years"

    Allerdings ist das Marketing seit Sowjetzeiten etwas modernisiert worden.


    https://moskovskaya.vodka/en/limited-edition-out-of-space/

  • Verdächtig. Wenn sie keine Dividende zahlen, holt dann der Großaktionär das Geld anderweitig raus?

    „Wir haben die gesamte Führung fast aller Berliner Sicherheitsbehörden ausgetauscht und dort ziemlich gute Leute reingebracht." – Benedikt Lux, Grüne Berlin

  • Verdächtig. Wenn sie keine Dividende zahlen, holt dann der Großaktionär das Geld anderweitig raus?

    Die Gefahr ist natürlich nicht von der Hand zu weisen, wenngleich ich mir einbilde, bis jetzt noch keine Anzeichen dafür erkannt zu haben.


    Ich habe die Aktien in 2016 gekauft und seitdem liegen sie unverändert im Depot. Ich schaue mir regelmäßig die Zahlen an und das war (für mich) bis jetzt immer unauffällig. Ansonsten habe ich Zeit.


    Sie haben in den letzten Jahren ziemlich viel in Modernisierung investiert (mit Steuergeschenken) und dafür Geld gebraucht. Dazu aus einer Meldung vom 28. Februar 2018:

    Zitat

    Company has developed large-scale plant modernization and reconstruction project with aim to merge both production plants into one territory. Project will allow to improve company`s competitive positions among the region producers by decreasing labour, logistics and production costs. Total costs of project estimated at amount of 23 million euro. Latvian government supported project by granting CIT discount after fulfillment of the project.


    Ich habe jetzt doch nochmal nachgesehen (man vergisst das zwischendurch alles wieder):


    Im Jahr 2017 wollten sie (für 2016) eigentlich 1,00 EUR pro Aktie Dividende zahlen. Das scheint der Großaktionär auf der HV aber blockiert zu haben. Warum weiß ich nicht.


    Dann gab es eine Änderung in der lettischen Steuergesetzgebung und es hieß, sie schütten nichts aus, weil der Gewinn dann b.a.W. steuerfrei bleibt. Tatsächlich betrug die Steuerquote in 2016 noch etwa 21%, 2017 war sie dann unter 10% und seit 2018 zahlen sie praktisch überhaupt keine Unternehmenssteuern mehr.


    Edith sagt, sie wartet darauf, dass der Großaktionär irgendwann einen weiteren Anlauf unternimmt, die restlichen Stücke einzusammeln und je länger er wartet, desto teurer wird es.

    "Es ist leichter, einen Atomkern zu spalten als ein Vorurteil." - Albert Einstein -

    2 Mal editiert, zuletzt von vanilla.ice ()

  • AB INbev finde ich interessant, ist natürlich kein großer Wachstumswert, aber z.B. als Dividenenaktie mit w/ geringen Ausfallrisiko und Div Rendite von 4,x% doch attraktiv.

    Alternativ ist da noch AmBev mit Währungsrisiko / Chance , da habe ich einen "fair value" von Morning* dazu von 20 BRL , also etwa 3,65 € , Kurs im Moment 2,20 €. Hatte ich bis letztes Jahr, habe mir aber dort noch mehr Wachstum versprochen, aber kam nicht viel, und sind doch nicht so inflationsresistent wie gedacht, Brasilien ist immer noch ein Land mit 4 % Inflation und entsprechend hohen Zinsen. Aber zum jetzigen Preis schien Amber wieder attraktiv, aber AB InBev auch.

  • Bier ist natürlich immer gut.

    Es gibt aber en paar Dinge, die man beachten sollte und die mich nicht zu optimistisch stimmen.


    Das grösste Problem in meinen Augen sind die Controlling Shareholders, Paulo Lehman und 3G. Die sind sicher äusserst erfolgreiche Investoren, doch meiner Meinung nach nicht ideal für Consumer Good Companies:


    Der 3G Ansatz ist "Private Equity on Steroids":

    - Kaufe ein "undermanaged" Geschäft

    - Drastisch Kosten senken

    - Operationelle Exzellenz in allen Geschäftsbereichen (Druck, Druck, Druck)

    - Steuergesetzgebung ausnützen

    - Durch Zukäufe wachsen


    Das hat bei Ambev in Brasilien lange Jahre gut funktioniert, weil

    - Ambev 70-80% des Marktes hatte

    - Die Konkurrenz (finanziell, unternehmerisch) schwach war

    - und sie deswegen "besch***enes" Bier (billig produziert) verkaufen konnten


    In den letzten Jahren hat die Situation geändert

    - Eine brasilianische Marke Petropolis hat erfolgreich Marktanteile gewonnen

    - Heineken ist richtig in den Markt eingetreten

    - Heineken braut "gutes" Bier (als Bayer habe ich nicht geglaubt, daß ich das je schreiben würde, deswegen Gänsefüßchen)

    - Heinekens Marktantiel wächst stetig (Und auch von vielen kleineren Marken - Craft Beer)

    - Zudem werden Steuervorteile vom Staat gestrichen

    - Dadurch wächst zwar noch der Umsatz aber nicht mehr der Gewinn


    Bei AB Inbev hat das auch funktioniert, als sie Anheuser Busch gekauft haben, da konnte man erstmal richtig Fett wegschneiden.

    DIe '"ow hanging fruits" wurden schon vor Jahren geerntet.


    Die 3G Leute können Finanz aber kein Marketing, bzw Product Development.

    Schau Dir mal den AB Inbev Aktienkurs über die letzten Jahre an, abwärts seit 2015.


    Schau Dir Kraft Heinz an. Aus diesem Grund denke ich auch, daß es eine gute Entscheidung von Unilever war, das 3G Übernameangebot abzulehnen (ist ein paar jahre her).


    Deswegen bin ich skeptisch, ob die langfristig empfehleswert sind.

  • Danke für die Insights. Ein paar Anmerkungen:


    - Ja, auch beim Bier gibt es Trends. Fairerweise muss man sagen dass AB Inbev das erkannt hat und zulertzt eine Craft Brauerei übernommen hat

    - neben dem Geschmack ist das Biergeschäft (ebenso wie die Softdrinks) ein Distributionsgeschäft. Das sollte man nicht unterschätzen und bringt einen relativ großen Wettbewerbsvorteil

    - und ja, das 3G Modell hat einige "Risse" bekommen. Wenn man sich aber mal mit Leuten unterhält die dort arbeiten wird nicht alles so negativ gesehen. Es wird im Vergleich zu anderen Großunternehemn wohl schon sehr unternehmerisch agiert

    - was mir nicht klar war ist dass die Mexikanische Corona Brauerei still gelegt werden musste: https://bnn.de/nachrichten/sue…ppt-wegen-des-coronavirus

    - Heineken ist interessanterweise auch kalt erwischt worden, vielleicht sollte man sich die Bier Aktien allgemein nochmal anschauen

  • Wenn man sich für InBev & CO interessiert, warum dann nicht lieber Krones näher anschauen?


    Nach dem Motto "Verkäufer von Schaufeln für die Goldgräber".

    Sind gut runtergekommen und es gibt massive Insiderkäufen seit dem Kurssturz.

    Nun ja, Krones scheint schon irgendein strukturelles Problem zu haben. Mit dem Verkauf der Schaufeln verdienen die kaum Geld.


    Die Insiderkäufe der Krombacher Erbin sind tatsächlich interessant, aber ich verstehe ehrlich gesagt nicht warum die nicht profitabel sind wenn sie so einen großen Weltmarktanteil haben.

  • Ich hab mich sehr für Krones interessiert, da ein typischer Hidden Champion. (jetzt schon bald Big Champion)

    Krones wird seit über 1 Jahr neu strukturiert. Das soll angeblich etliche Millionen in den nächsten Jahren einsparen.

    Aber selbst innerhalb der letzten 5 Jahre hatte Krones im Durchschnitt nur einen FCF von 15mio, bei einem Umsatz von 3,6mio.


    Finanziell sehr gut aufgestellt (zur Zeit noch) aber die Ertragskraft lässt seit einigen Jahren sehr zu wünschen übrig.


    Der Umsatz steigt auch Jahr für Jahr, aber sie machen irgendwie nichts daraus.


    Steht bei mir auf der Watchlist. (EDIT: Kein Invest, bevor die Ertragslage nicht besser wird)

  • Hat sich jemand mal Rheinmetall angeschaut ?


    In 2019 konnten sie den Rückgang in der Autozuliefersparte locker mit Zuwächsen in der Rüstung ausgleichen.


    P/E irgendwo bei 8, keine Schulden, aber Pensionsrückstellungen. Kapitalrenditen und Margen nach wie vor sehr ordentlich. Allerdings natürlich das Thema ESG.