Ein Nachtrag zur Dividenden-Diskussion vom letzten Jahr zu Matze und Cauteinvest :
Es braucht keine Excel-Simulation, um das Problem zu illustrieren, man kann es sehr elegant anhand der BASF-Aktie darstellen. Das folgende ist zwar ein extremer Fall, der so wohl nicht eintreten wird, aber man erkennt daran das grundsätzliche Problem: wenn BASF die 3,30 Euro Dividende streicht und es stattdessen in ein neues Werk in China investiert, oder es auf dem Konto liegen läßt und dann immer noch Nettoschulden hat, und die Aktie um 90% abstürzt von 66 auf 6,60€ - vielleicht, weil der Markt das Potential des neuen Werks nicht sieht, weil die Welt doch eh untergehen wird, oder er eben nur sieht, daß immer noch Nettoschulden bestehen -, dann muß man, um 3,30 € aus der Aktie ziehen zu können, 50% der Anteile verkaufen (die Steuergutschrift für die Verluste nützt erst wieder in den gewinnreichen Folgejahren). Davon erholt sich die Strategie nicht mehr, nach zwei Jahren ist das Depot bei null. Nur jemand, der keine Zuflüsse benötigt, kann das aussitzen. Wer die benötigt, ist mit Dividenden besser dran. Deshalb kann man das nicht unabhängig von den Bedürfnissen des Anlegers betrachten. Das gilt abgeschwächt natürlich auch für weniger extreme Schwankungen. Die sind der Feind des Privatiers. Mich betrifft es zum Glück etwas weniger, weil das Depot dieses Jahr stark wuchs und damit auch die "margin of safety". Trotzdem sind Dividenden nett.
Ich sehe die Dividende auch als Sicherung des Kurszuwachses, denn die Dividende wird vom Kurs abgezogen.
Klar zahle ich sofort Steuern, aber jeglicher Buchgewinn enthält auch eine Steuerlast und birgt zusätzlich das Risiko, das der Buchgewinn wieder verschwindet.
Aber wer Markttiming beherrscht, braucht keine Dividende.