Depot-Wert: Berentzen VZ

  • Bin auf die Aktie erst heute aufmerksam geworden, nach weiterem Durchsehen von möglichen Kandidaten. Der sich allmählich abzeichnende langfristige Aufwärtstrend gefällt mir, und daß die Aktie eine der wenigen noch unentdeckten ist.


    Auf Onvista ist zu lesen, daß der Free-Float bei den Vorzügen nur 1,1% betrage - das kann doch fast nicht sein, oder? Das wären nur 2,5 Millionen, und dazu wird täglich fast zu viel umgesetzt. Weiterhin ist zu lesen, daß "Der Aktionär" im Juni etwas von Übernahmephantasie schrieb. Wie das, wenn es sich doch nur um die Vorzüge handelt?
    Edit: Boerse-Online.de und die Homepage von Berentzen gibt 100% Free Float an. So langsam habe ich den Eindruck, daß man die Zahlen von Onvista vergessen kann ...


    Auch hier stellt sich aber wieder die Frage, sind bei den Bewertungsangaben die Stämme mitberücksichtigt?

    „Wir haben die gesamte Führung fast aller Berliner Sicherheitsbehörden ausgetauscht und dort ziemlich gute Leute reingebracht." – Benedikt Lux, Grüne Berlin

    2 Mal editiert, zuletzt von Winter ()

  • zum freefloat kann ich Dir nix sagen. Ich weiß nur, 9,6 mio Aktien gibt es, die Hälfte davon sind Vorzüge.
    die Hälfte von den 9,6 mio Aktien sind freefloat, was aber nicht sagt, ob nun fast alle vorzüge aus dem Verkehr sind, oder die hälfte der vorzüge und die hälfte der Stämme.


    Wichtig ist vor allem aber zu wissen, dass es 9,6 mio Aktien sind, damit Du die Kennzahlen richtig berechnen kannst.
    Buchwert je Aktie = 7,50 Euro
    Umsatz je Aktie = 18,76 Euro
    Cash flow je Aktie = 0,11 Euro
    Gewinn (31.12.04) = -1.44 Euro je Aktie.


    in den ersten 6 Monaten 2005 (bis 30.Juni 2005), wurde der horrende Verlust auf "nur" noch 23 Cent je Aktie zurück. (2.2 mio). Ursache für den geringeren Verlust sind:
    geringere Personelle kosten, geringere Abschreibungen und die Abwesenheit von aussergewöhnlichen Einmalaufwendungen (keine Sondereffekte mehr).
    KUV = 0.26
    KBV = 0.65
    Cash je Aktie = 0,91 Euro
    Das sind die guten Zahlen.
    Nicht so gut der Gewinn (noch immer ziemlich hohe Verluste) und der Cashflow (siehe oben), der zum Glück noch das positive Vorzeichen hat, aber weit davon entfernt ist, dass man jubeln möchte.
    Das G(10)KV=10,9% was sehr gut ist, aber leider errechnet sich der sehr gute 10-jährige durchschnittsgewinn duch 2 Gewinnjahre, die ausserordentlich hoch waren. und diese Jahre sind 1995 und 1996, sind also schon verdammt weit zurück. Hier die 10 letzten Jahre von 1995 bis 2004 in dieser reihenfolge. die hohe Minuszahl entspricht dem Verlust im Jahr 2004:
    1995: 16,908,423
    16,421,161
    -7,128,431
    1,517,514
    1,916,833
    2,597,363
    3,314,194
    2,086,000
    1,814,000
    2004: -13,830,000


    Die positiven Jahre dazwischen bedeuten bei angenommener gleich hoher Aktienanzahl etwa 16-35 Cent pro Aktie.
    Sollte Berentzen wieder an alte Stärke von einst anknüpfen können, der Kurs würde enorm ansteigen.
    Aber leider liegt das immer weiter zurück, die Umsätze scheinen von Jahr zu Jahr zu sinken (auch in den ersten 6 Monaten in 2005 wieder -4% Umsatzeinbruch).
    Hingegen wäre auch ein Gewinn wie in 2001 (3,314 mio, siehe oben die Zahlen) nicht so berauschend, denn das wären erst ca. 35 Cent pro Aktie und dann würde die Aktie erst ein normales KGV besitzen (beim jetzigen Kurs).


    Ich habe versucht neutral zu berichten, weiß nicht ob es mir gelungen ist. Vermutlich erkennt man wie ich die Aktie einschätze.


    Gruß, Joe

    “It’s the little things that matter. It’s one thing to tell someone they look like the first day of spring. It’s another thing to tell them they look like the last day of a long, hard winter.” - Zig Ziglar

  • Die Stammaktien sind ja nicht börsennotiert.


    Hier noch eine Zusammenfassung aus dem Geschäftsbericht von 2004:
    Es war ein deutlicher Umsatzrückgang zu verzeichnen. So weit zurückliegende Zahlen wie Du habe ich nicht, aber schon für die letzten Jahre ist das nicht unbeträchtlich. Das Bereich alkoholfreie Getränke trägt bisher nur einen kleinen Teil zu den gesamten Umsatzerlösen bei.
    Der Konsum von Spirituosen scheint noch relativ konstant zu bleiben, im Gegensatz zu anderen alkoholischen Getränken, v.a. Bier.
    Das Problem war und ist wohl, daß wie überall die Nachfrage sich auf die zwei Segmente Discount und Premium verschiebt; alles, was dazwischen liegt, also insbesondere die bei Berentzen volumenstarken traditionellen deutschen Marken, verliert. Berentzen hat das erkannt und versucht, das Produktportfolio dementsprechend anzupassen. Im Geschäftsbericht für 2004 steht, daß bisher der Absatzrückgang in den Traditionssegmenten nicht durch das Kernmarken- und Neugeschäft kompensiert werden konnte. Erst für 2006 wird mit einer positiven Auswirkung der Restrukturierungsmaßnahmen gerechnet.


    Immerhin wurden die Verbindlichkeiten in den letzten Jahren deutlich reduziert.

    „Wir haben die gesamte Führung fast aller Berliner Sicherheitsbehörden ausgetauscht und dort ziemlich gute Leute reingebracht." – Benedikt Lux, Grüne Berlin

  • Maxblue hat Kennzahlen von den letzten 10 Jahren. Ich hoffe mal, daß die zuverlässiger sind als Onvista - ich habe die Seite erst die letzten Tage entdeckt.


    Jedenfalls habe ich von Berentzen Abstand genommen - seit 10 Jahren sinkende Umsätze sind nicht gerade ein "berauschender" Ausblick. Die nicht-alkoholischen Getränke machen auch nur einen kleinen Teil am Umsatz aus.
    Ich denke, es gibt immer noch genügend andere fundamental günstige Aktien, die sich eher anbieten, wenn auch vielleicht nach der Nebenwerte-Hausse nicht mehr so viele (und die idealerweise wenig Korrelation zum Gesamtmarkt aufweisen).

    „Wir haben die gesamte Führung fast aller Berliner Sicherheitsbehörden ausgetauscht und dort ziemlich gute Leute reingebracht." – Benedikt Lux, Grüne Berlin

  • Bei Berentzen geht heute mächtig die Post ab. Nachrichten die das rechtfertigen habe ich keine gefunden, es gab wohl ein paar Kaufempfehlungen.
    Auf w:o werden Übernahmegerüchte für die Kursexplosion verantwortlich gemacht...


    Gruß


    Spoil

  • Financial Times Deutschland
    Flaschenkampf bei Berentzen
    Montag 18. Dezember 2006, 07:45 Uhr



    Von den Insignien eines großbürgerlichen Unternehmers hatte Hans-Reinhard Abels bislang schon eine recht ansehnliche Sammlung: Einen Chauffeur. Eine BMW-Großlimousine, nach seinen Wünschen gestaltet. Einen Briefkopf, der ihn als Bewohner eines Schlosses ausweist. Und jede Menge Einstecktücher. Was mitunter fehlte, war ein Betätigungsfeld, das diesen Zeichen der Macht auch ausreichend entsprach.


    Seit einigen Wochen ist das endgültig anders. Abels, ein energischer Mann, der gerne in Gutsherrentracht auftritt, ist zum mächtigsten Mann im Spirituosenkonzern Berentzen aufgestiegen. Er vertritt im Aufsichtsrat zwar nur die 35 Prozent der Stimmrechte
    Anzeige
    der Familien Pabst und Richarz - aber die Fäden laufen bei ihm zusammen.


    Der Rheinländer mit der randlosen Brille und der sorgsam gelegten Föhnwelle hat es geschafft, die beiden Stämme der Familie Berentzen zu spalten und einen davon auf seine Seite zu ziehen. Stück für Stück, zäh, gerissen. Seit wenigen Tagen sitzt zudem sein Vertrauter auf dem Chefposten des Traditionsunternehmens, das seit 1758 Schnaps brennt: Axel Dahm, einst Mitarbeiter in Abels Werbeagentur, ausgestattet mit einem Fünf-Jahres-Vertrag. "Dahm ist ein guter Mann, unter anderem ein ausgewiesener Marketingspezialist", sagt Abels.


    Ein buddenbrokscher Epos


    Die Geschichte des emsländischen Spirituosenherstellers enthält die Zutaten eines buddenbrookschen Epos: Es gibt eine Gründerfamilie, über Jahrhunderte tief verwurzelt in ihrer Heimatregion, die sich langsam im Streit zersetzt, es gibt Enttäuschungen, Missverständnisse und dann einen neuen, familienfremden Anteilseigner, der alles durcheinanderwirbelt.


    Berentzen ist ein Unternehmen mit blühender Vergangenheit, hier wurde 1976 der berühmte "Berentzen Apfelkorn" erfunden, der die deutschen Tresen eroberte. Doch das ist lange her, die Gegenwart ist voller Probleme. Die Zukunft ungewiss.


    Das Unternehmen mit seinen knapp 700 Beschäftigten leidet doppelt. Einige Probleme sind hausgemacht: Die Unternehmensführung wechselte häufig in der Vergangenheit, ausgelöst durch den Streit der Eigner. Verfehlte Strategien, kopflose Expansionen etwa, haben das Unternehmen in eine Sackgasse geführt. "Bei Berentzen tobt ein Blut-und-Boden-Kampf", sagt ein Wettbewerber. Auch Aufsichtsratschef Jörg Jacob, der Anfang des Jahres antrat, räumt ein: "In der Vergangenheit war mitunter nicht klar, wohin die Reise gehen soll. Das hat manchmal zu Verwerfungen geführt."


    Hinzu kommt die schwierige Marktlage. Der Absatz stagniert, jeder Deutsche trinkt jährlich im Schnitt 5,7 Liter Spirituosen, vor 30 Jahren waren es noch zwei Liter mehr. Im gleichen Zeitraum ist die Zahl der Hersteller von 195 in Westdeutschland auf 82 im gesamten Land geschrumpft. Auch Querelen mit Brüsseler Verbraucherschützern lassen die Zukunft der Branche düster aussehen. "Keiner der führenden deutschen Hersteller hat unter den jetzigen Voraussetzungen die Chance, langfristig zu überleben", gestand ein Manager dem Fachblatt "Lebensmittel-Zeitung".


    Berentzen schaffte in den vergangenen Jahren meist nur knapp den Sprung in die Gewinnzone, 2004 gab es sogar ein Minus von 15,6 Mio. Euro. Der Jahresumsatz schrumpfte seit 1999 von knapp 247 Mio. Euro auf zuletzt nur noch 180 Mio. Euro. Diese Marktlage bereitete den Boden für ein Lehrstück über Familienunternehmen, die ihre Geschäftstätigkeit zeitweilig ganz auf Fehden und Machtkämpfe konzentrieren.


    Es beginnt mit einem Anruf. An einem Samstag im März 2005 klingelt bei Abels auf Schloss Pesch bei Düsseldorf das Telefon. Abels ist überrascht, wer am anderen Ende ist: Christian Berentzen, der Cousin von Jan Berentzen, der seit 1994 als Vorstandssprecher das Familienunternehmen leitet. Christian war bis dahin immer zurückhaltend. Jan agiert, Christian sitzt stumm daneben - so präsentiert sich der Berentzen-Klan lange Zeit nach außen. Christian ist zwölf Jahre jünger als Jan, die gleichen Chancen wie der Cousin hat er im Unternehmen nie bekommen. Man überträgt ihm 2003 zwar die Leitung der damals ungeliebten Tochterfirma für Alkoholfreies, Vivaris. Mitglied des Vorstands ist er aber bis heute nicht.


    Mit dem Telefonanruf bricht Christian ein Tabu. 1988 waren die Mehrheitsverhältnisse neu geordnet worden: Berentzen hatte mit dem Schnapsbrenner Pabst & Richarz fusioniert und dessen Eignerfamilie dafür mit 35 Prozent am Unternehmen beteiligt. Den gleichen Anteil hält der Stamm Friedrich Berentzen und dessen Sohn Christian. Der Stamm um Friedrichs Bruder Hans und dessen Sohn Jan besitzen die übrigen knapp 30 Prozent. Bis zum Telefonanruf Christians sind die Verhältnisse stabil: Auf Friedrichs und Christians Stimmen können Hans und Jan zählen - obwohl Abels seit seiner Wahl zum Sprecher der Familien Pabst und Richarz immer stichelt, für Unruhe sorgt. Doch Christian frisst den Ärger über seine Nebenrolle in sich hinein.


    Mit der Zeit wächst allerdings das Selbstbewusstsein von diesem stillen, bedächtig sprechenden Mann mit dem jugendlichen Mittelscheitel. Auf Zusammenkünften umschwärmen Abels und dessen Abgesandte im Aufsichtsrat - wie etwa der Familienrechtsspezialist Brun-Hagen Hennerkes - ihn regelrecht. Sie reden mit ihm, behandeln ihn wie den Vertreter einer eigenständigen Eignergruppe. Auf Augenhöhe. Christian fühlt sich geschmeichelt.


    Als Jan Anfang 2005 die Vorstandskompetenzen stärker auf sich zuschneiden will, nimmt Christian all seinen Mut zusammen - und läuft zu Abels über. Das Ergebnis: Im Sommer dieses Jahres muss Jan das Unternehmen verlassen, mit 53 Jahren.


    Abels ist seitdem voll des Lobes über seinen neuen Verbündeten: Aufrichtig und zuverlässig sei Christian, sagt er. Und mutig, weil er sich zum Himmelfahrtskommando Vivaris meldete. Christian, der mit Vivaris die Wende geschafft hat, versichert Vertrauten immer wieder aufs Neue, auch er würde sich "von Herrn Abels anzählen lassen", wenn er drei oder vier Jahre lang Misserfolge verbucht hätte.


    Zuviele Konjunktive


    Jan Berentzen bleibt nach zwölf Jahren im Vorstand nur noch die Rolle als Gesellschafter. Er ist das Gegenmodell zu seinem Widersacher Abels: im Auftritt zurückhaltend, die Schultern etwas zu schmal für sein Jackett, Krawatte und Schuhe sehen meist nach Zufall aus. Berentzen wägt ab, wählt oft den Konjunktiv. "Er könnte durchsetzungsfähiger sein", sagt ein Vertrauter. Das war auch sein Hauptproblem als Vorstandschef von Berentzen: Mit immer neuen Ideen versuchte er, sich gegen die Probleme der Spirituosenbranche zu stemmen. Er wagte den Schritt ins Ausland, 1997 nach Tschechien, später nach Norwegen. Und er kaufte dazu. Unter dem Dach des Haselünner Kornbrenners kommt heute ein Sammelsurium von Marken zusammen, darunter Bommerlunder, Linie Aquavit, Asmussen Rum, Hansen Rum, Licor 43 und Dirty Harry. Das Firmenlogo schmückt der Slogan "World (WRGR.TA - Nachrichten) of Fine Drinks". Doch Größe allein reicht nicht: "Berentzen hat Marken zusammengerafft, die einfach zu haben waren, weil ihre Hersteller bereits angeschlagen waren" , sagt der Chef eines Konkurrenten, "im Verbund werden die Marken aber nicht automatisch wertvoller."


    Ausgerechnet beim Meisterstück, dem versuchten Kauf des Konkurrenten Eckes im Jahr 2003, lässt Abels Jan zum ersten Mal ernsthaft seinen Anspruch spüren: Obwohl noch nicht im Aufsichtsrat, darf er den Aufsehern seinen Widerstand gegen den Kaufplan darlegen. Der Coup wird kurz vor dem Ziel abgeblasen.


    Um die Expansionen zu finanzieren, geht Berentzen 1994 an die Börse. Die Regeln des Kapitalmarkts sind ungewohnt, Quartalsberichte Neuland. "Früher traf sich der Aufsichtsrat bei Rehrücken mit Preiselbeeren, und es wurde ordentlich gebechert", sagt einer aus der Führungsriege, "das nannte sich dann Kontrolle."


    Mit Umsatz und Gewinn ging es in den vergangenen Jahren bergab. 2005 hat Berentzen nur durch den Verkauf der Tochterfirma Arcus den Sprung in die schwarzen Zahlen geschafft. Trotz des Sondererlöses landete das Ergebnis mit 6,8 Mio. Euro nur knapp in der Gewinnzone.


    Der Offizier schwört seine Truppe ein


    Nun muss es Abels mit seinen Vasallen Christian Berentzen und Axel Dahm richten. Der zweiten Führungsriege hat er im Sommer, kurz nach dem Abgang Jan Berentzens, schon vermittelt, wer neuer Chef im Hause ist: Im August reiste er nach Haselünne und versammelte die Manager abends im Gasthof um sich. Der Offizier der Reserve schwörte seine Truppe auf den Erfolg ein, jeder bekam einen Löffel mit Gravur. Abels, der gerne "Frontlinien" sagt, wenn er die Grenzen von Spirituosenabsatzgebieten meint, hielt eine Brandrede mit einer Botschaft: "Diese Suppe löffeln wir gemeinsam aus."


    Künftig soll auch operativ ein Plus drin sein, hofft Aufsichtsratschef Jacob. Wie das erreicht werden kann, scheint nach dem Zwist aber noch unklar. "Es wäre nicht sinnvoll, wenn Berentzen sich mit den großen internationalen Konzernen anlegen würde, mit den Bacardis und Diageos dieser Welt", sagt Jacob. Ihm schwebt die Idee des "Local Hero" vor. Man könnte auch weiter nach Osteuropa vordringen. Vieles sei möglich, sagt Jacob. "Aber vorwegnehmen möchte ich nichts, wo nun ein neuer Chef da ist."


    Die Berentzens werden Dahm und Abels walten lassen müssen. Christian und Jan haben ihre Beziehung auf den Gefrierpunkt abgekühlt: Als man vor Kurzem gemeinsam auf einer Jahresmesse des verstorbenen Onkels Christoph Berentzen gedachte, war das für alle Anwesenden sichtbar. Ein Familienmitglied drückt es so aus: "Man kommt zusammen, aber man umarmt sich nicht mehr."

  • Umsatz für 2006: 179.8 Mio. EUR (d.h. bei 9.6 Mio. Aktien und Kurs 5.25 EUR KUV 0.28)
    EBIT für 2006: 0.5 Mio. EUR


    Der Platow-Brief spekuliert lt. w-o auf Übernahmegelüste eines amerikanischen Finanzinvestors, die Frage ist aber, ob man mit Vorzugsaktien davon etwas hätte...

    "The only function of economic forecasting is to make astrology look respectable." - John Kenneth Galbraith

    Einmal editiert, zuletzt von cktest ()

  • Zitat


    Zitat: "Ausstieg aus dem verlustreichen Schnapsgeschäft"


    Schnapsgeschäfte können verlustreich sein? Und ich dachte immer, wir saufen alle wie die Löcher. Entschuldigt diese schriftliche Entgleisung. Getrunken wird wohl noch, aber scheinbar mehr die "billigen Eigenmarken", von denen die Rede ist, mit denen man kein gutes Geschäft mehr machen kann. Hmmm, wo ist nur die gute alte Mittelschicht geblieben, die beim Umsatz helfen würde.


    Gibt es bei Spirituosen einen Trend: Entweder teuer oder extrem billig? Wäre ja wie mit Discountern und Luxus-Geschäften...

  • Zitat

    Original von Tagträumer
    Gibt es bei Spirituosen einen Trend: Entweder teuer oder extrem billig? Wäre ja wie mit Discountern und Luxus-Geschäften...


    Ich habe eher den Eindruck, dass es (wie z.B. in der Mode) darauf ankommt, wie die Marke positioniert wird, bzw. Trends selbst zu schaffen. Ein gutes Beispiel ist Jägermeister: ein Kräuterlikör wird als hipper Schnapps vermarktet und das mit großem Erfolg rund um die Welt. Jägermeister ist "in", Knackiger Spaß im Glas ist "out".

  • Also von den Spirituosenvertreibenden Firmen die ich kenne habe haben eigentlich alle bis auf Berentzen ganz gute Margen, und erzielen eine ordentliche Rendite. Bis auf Berentzen haben sich aber auch alle diese Firmen vor allem im mittleren Preissegment (0,7l-Flasche ca. 10¤) positioniert. Durch diese Preispositionierung können diese Firmen auch nicht durch billige Handelsmarken in Arge Bedrängnis gebracht werden.


    Gruß tt

  • Berentzen-Gruppe AG: Turn-Around der Berentzen-Gruppe erfolgreich: Ergebnisprognose deutlich übertroffen


    Berentzen-Gruppe AG / Vorläufiges Ergebnis


    05.02.2010


    Veröffentlichung einer Ad-hoc-Mitteilung nach § 15 WpHG, übermittelt durch die DGAP - ein Unternehmen der EquityStory AG. Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich.


    ---------------------------------------------------------------------------


    Die Berentzen-Gruppe Aktiengesellschaft hat auf Basis vorläufiger Schätzungen im Geschäftsjahr 2009 trotz eines plangemäß niedrigeren Umsatzvolumens, aber höherer Stückerträge und verbesserter Kostenstrukturen ein positives Betriebsergebnis (EBIT) in Höhe von 7,3 (-5,2) Mio. Euro erwirtschaftet. Nach Abzug von Zinsen, Steuern und Restrukturierungsergebnis wird der Konzernjahresüberschuss voraussichtlich 3,8 (Vj. Konzernjahresfehlbetrag -22,5) Mio. Euro betragen. Ende des dritten Quartals 2009 war für das Geschäftsjahr bereits die Möglichkeit eines positiven Ergebnisses in Aussicht gestellt worden. Mit dem vorliegenden Ergebnis übertrifft die Berentzen-Gruppe ihre bisherige Ergebnisprognose für das Geschäftsjahr 2009 allerdings deutlich. Diese positive Entwicklung ist das Ergebnis einer umfassenden Neuausrichtung des Unternehmens, die durch den Vorstand und den mehrheitlich durch die Münchner Aurelius AG besetzten Aufsichtsrat umgesetzt wurde.

    "If it sounds too good to be true, it probably is."


    "Theoretisch gibt es keinen Unterschied zwischen der Theorie und der Praxis. Praktisch stimmt das aber nicht."


    "Erfahrung ist das was man bekommt, wenn man nicht bekommt was man möchte."

  • 25.03.2010 16:10


    Veröffentlichung einer Ad-hoc-Mitteilung nach § 15 WpHG, übermittelt durch die DGAP - ein Unternehmen der EquityStory AG. Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich.


    ---------------------------------------------------------------------------


    Haselünne, 25. März 2010 Nach Feststellung des Jahresabschlusses zum 31. Dezember 2009 der Berentzen-Gruppe Aktiengesellschaft (ISIN: DE0005201636) und Billigung des Konzernabschlusses zum 31. Dezember 2009 haben Aufsichtsrat und Vorstand der Berentzen-Gruppe AG im Verlauf der heutigen gemeinsamen Sitzung beschlossen, der Hauptversammlung am 20. Mai 2010 vorzuschlagen, aus dem Bilanzgewinn die für die Jahre 2007 und 2008 ausgefallenen Mindestdividendenzahlungen von jeweils 0,13 Euro je Vorzugsaktie nachzuholen. Für das Geschäftsjahr 2009 soll gleichfalls die Ausschüttung der Mindestdividende in Höhe 0,13 Euro je Vorzugsaktie erfolgen. Auf die Stammaktien der Berentzen-Gruppe AG soll keine Dividende geleistet werden.

    "If it sounds too good to be true, it probably is."


    "Theoretisch gibt es keinen Unterschied zwischen der Theorie und der Praxis. Praktisch stimmt das aber nicht."


    "Erfahrung ist das was man bekommt, wenn man nicht bekommt was man möchte."

  • Bin durch Zufall mal wieder über Berentzen gestolpert. Aurelius ist ja raus.


    Bei Berentzen gibt es einen interessanten Effekt: Die scheinen die Alkoholsteuer zeitverzögert abzuführen und finanzieren sich dadurch in einem signifikanten Ausmass. Leider schrumpft der Bereich alkoholische Getränke und dadurch läuft jetzt der "Float" in die andere Richtung, belastet also den Operating Cashflow.

  • Wäre jetzt ein Witz über das "trockenlegen des Floats" angebracht???


    Ich habe mal gehört, dass jemand die Kunden von Berentzen als "Subscription Kunden" bezeichnet hat (Alkoholiker). Bin mir nicht sicher ob das ein Geschäft ist was man besitzen muss.

    Value investing is at its core the marriage of a contrarian streak and a calculator - Seth Klarman

  • Immerhin haben Sie Aurelius überstanden....aber ja, Produzenten von hartem Alkohol muss man nicht unbedingt haben.