Welcher Online-Broker?

  • Winter : Die Marke Comdirect wird bleiben - denke ich -> aber die Commerzbank versucht gerade die Comdirect wieder heim ins Reich zu holen. Würde mich nicht wundern wenn damit das Geschäft irgendwann den Berg runtergeht.


    looser : ahh ok. Ja die Zockerprodukte haben wunderbare Margen - "Bankvorteil" nennt man das.


    Ich habe regulatorisch einige Male mäßige Sachen über Degiro gehört - daher würde ich immer IB bevorzugen als Kunde. In Deutschland bin ich mit der ING DIBA zufrieden. Das muss reichen :-D

    Value investing is at its core the marriage of a contrarian streak and a calculator - Seth Klarman

  • Danke für eure Kommentare. Mir ist erst wieder bewußt geworden, dass Broker im Portfolio eine interessante Rolle haben können. Mit der richtigen Technologie kann man günstiger Tarife bieten und dadurch Marktanteile gewinnen. Bei einem Crash traden die Kunden wie verrückt und generieren antizyklische Gewinne. Fantastische Kombination aus Wachstum und einem Put auf die Märkte/einem Call auf Vola

  • Matze : Das habe ich gelesen. Sehr vertrauenswürdig, zur Commerzbank zu gehören. Die hat einen Börsenwert von 4,4 Mrd. Euro.

    Alleine der comdirect-Anteil ist grob 1,5 Mrd. Euro wert, ebensoviel die Beteiligung an der polnischen M-Bank. In der HGB-Bilanz der Coba stehen aber irgendwas 25 Mrd. Euro Eigenkapital. Dieses wird also mit KBV 1/25 bewertet. *Hust*

    „Wir haben die gesamte Führung fast aller Berliner Sicherheitsbehörden ausgetauscht und dort ziemlich gute Leute reingebracht." – Benedikt Lux, Grüne Berlin

  • Yea but on the left side is nothing right and on the right sight is nothing left...


    Es gibt Stimmen die sagen dass die Comdirect das einzige ist was da irgendwie werthaltig ist.

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  • Ich hatte eine Order über xxx Stücke zum Verkauf angewiesen.

    Heute wurde mir 1 (eine!) abgenommen -> Gebühren teurer als die Aktie.


    Wie kann ich solche Ausführungen verhindern?

    Das Depot ist auf Flatex. Mehr als Ordertyp (gewählt LIMIT) und Zusatz (FillOrKill oder ImmediateOrCancel) kann ich nicht einstellen :/

  • FOK sollte einen Teilverkauf verhindern. Ich schaue immer in das Orderbuch bevor ich kaufe oder verkaufe. Nicht genügend Stücke im Buch keine Order.

    "If it sounds too good to be true, it probably is."


    "Theoretisch gibt es keinen Unterschied zwischen der Theorie und der Praxis. Praktisch stimmt das aber nicht."


    "Erfahrung ist das was man bekommt, wenn man nicht bekommt was man möchte."

  • Ich hatte eine Order über xxx Stücke zum Verkauf angewiesen.

    Heute wurde mir 1 (eine!) abgenommen -> Gebühren teurer als die Aktie.


    Wie kann ich solche Ausführungen verhindern?

    Das Depot ist auf Flatex. Mehr als Ordertyp (gewählt LIMIT) und Zusatz (FillOrKill oder ImmediateOrCancel) kann ich nicht einstellen :/

    Das ist sehr stark vom Handelsplatz abhängig:


    Xetra

    Hier bist du nie vor Teilausführungen sicher. Fill-or-Kill (weniger Immediate-or-Cancel) kann zu einem gewissen Grad davor schützen, muss dies aber nicht zwingend*. Bei Xetra, wenn möglich, vorher immer ins Orderbuch schauen wie looser schon schrieb (gibt's (mit Zeitverzögerung) kostenlos auf vielen Finanzwebsites). Abstauber- oder länger laufende Limitorders können hier immer mit hässlichen Teilausführungen enden. Ich hatte letzte Woche eine Kauforder, die mit 2 (zwei!) Aktien bedient wurde. Ich hab mich genauso gefreut wie du. Ich muss mir das auf Xetra abgewöhnen...


    *FOK kann dich davor schützen, z.B. nur 1 von 100 zu bekommen. Es schützt aber nicht davor, dass die 100 in z.B. 55 + 43 + 2 zerstückelt werden. (Ich hatte das aber schon länger nicht mehr). Wenn sowohl auf der Geld- als auch auf der Briefseite die gleiche (oftmals auch "krumme") Stückzahl steht, ist das meist der "Liquidity Provider" oder der "Designated Sponsor" und die Sache geht gut.


    Regionalbörsen und Limithandel auf Tradegate

    Hier ist das Risiko von Teilausführungen deutlich geringer, aber nicht vollständig auszuschließen. Solche Späße mit 1 oder 2 Aktien wirst du hier aber (fast) nie erleben. Die Makler werden versuchen, so etwas zu vermeiden.


    Soforthandel auf Tradegate, Lang & Schwarz u.a.

    Hier siehst du vor dem Absenden der Order einen garantierten Kurs (i.d.R. mit Volumen dazu) und zu dem wird deine Order dann auch vollständig und in einem Rutsch ausgeführt. Das ist das Sicherste. Hier musst du aber die Spreads beachten, besonders wenn die "Heimatbörse" der jeweiligen Aktie noch/schon geschlossen ist. Die angezeigten Bid-/Ask-Preise können hier besser sein als an den anderen Börsen oder auch schlechter, also vergleichen! Außerdem sind kleine Nebenwerte hier oft (noch) nicht handelbar.


    Zu Auslandsbörsen kann ich leider nix sagen. Da handele ich praktisch nie.

    "Es ist leichter, einen Atomkern zu spalten als ein Vorurteil." - Albert Einstein -

    Einmal editiert, zuletzt von vanilla.ice ()

  • Da fällt mir noch was zu Xetra ein:


    Je nach Broker hast du evtl. die Option "auction only" oder "zur Kasse" oder Abwandlungen davon. Da wird deine Order dann nicht im fortlaufenden Handel, sondern nur mit anderen Orders gesammelt in einer Auktion (Eröffnungs- / Schluss- / untertägige Auktionen) berücksichtigt. Dort ist die Gefahr von Teilausführungen auch deutlich kleiner. Das Risiko hier ist allerdings, dass dir zwischenzeitlich der Kurs davon läuft.

    "Es ist leichter, einen Atomkern zu spalten als ein Vorurteil." - Albert Einstein -

  • Kennt jemand das Hamburger Start-Up:

    https://www.justtrade.com/


    Wirbt mit dauerhaft kostenfreien Orders und wickelt über die Sutor Bank ab:


    Zitat von website

    Wieso können Sie einen kostenfreien Handel anbieten?

    Mithilfe modernster IT-Systeme und voll-digitalen Prozessen haben wir eine extrem schlanke Kostenstruktur. Wie viele andere Banken und Broker, erhalten auch wir eine Rückvergütung von den angeschlossenen Handelspartnern. Der Unterschied bei justTRADE ist dabei, dass wir einen Teil der Rückvergütung dafür verwenden, um die Orderprovision und Depotgebühr für Sie dauerhaft auf 0€ zu reduzieren. Der verbleibende Teil wird in den Ausbau und die kontinuierliche Verbesserung unseres Angebots investiert.


    Wie funktioniert das Geschäftsmodell?

    Die Trades der Kunden werden bei LS und Quotrix gebührenfrei ausgeführt und der Overhead/Gewinn der Firma (justTrade) wird durch Provisionen bei Verkauf/Vermittlung der (gebühren intensiven) Produkte von Citi, Société Générale, UBS und Vontobel finanziert?

  • justtrade

    Zitat: Wir bieten neben dem Handel über die beiden Börsenplätze LS Exchange und Quotrix auch den ausserbörslichen Handel (Livetrading) direkt mit Emittenten Citi, Société Générale, UBS und Vontobel an.


    D.h. für Aktien zahlst Du via Spread statt via Gebühren. Mag für kleinste Kaufbeträge sinnvoll sein.

  • Was hat es dabei mit der "Rückvergütung von den angeschlossenen Handelspartnern" auf sich?

    ich tippe auf Rückvergütungen für die ETFs/Optionsscheine oder aus dem Aktienspread.

  • Die Börsen zahlen Brokern ein paar Cent je zu ihnen vermitteltem Trade.
    Häufig gibt es noch mehr oder andere Gelder, wenn die Daten des Trades im Vorfeld anderen Anbietern "zur Verfügung gestellt" werden, so dass diese für sich günstiger und für den Endkunden ungünstiger zuschlagen und den Spread am Markt weiterverkaufen.

    Damit rechnen sich die Kostenlos-Angebote, aber das machen auch andere Broker. Bei Comdirekt wurde die Höhe der Rückvergütung je Trade sehr transparent aufgeführt, andere Broker sind da weniger transparent.

  • Was hat es dabei mit der "Rückvergütung von den angeschlossenen Handelspartnern" auf sich?

    Das hätte mich jetzt auch mal interessiert. Ich habe aber auf der Internetseite von justTrade nichts dazu gefunden. Ich finde dort noch nicht mal die Allgemeinen Geschäftsbedingungen. Also entweder bin ich zu blöd zum Suchen, oder man erhält das ganze "Kleingedruckte" erst im Zuge der Depoteröffnung.


    Grundsätzlich teile ich aber deine und chfins Vermutungen. Es können eigentlich nur Provisionen von den Handelspartnern sein, die diese entweder direkt als Kosten in ihre Produkte einpreisen oder aber aus den Spreads erwirtschaften.


    Ach ja, bei justTrade gibt's auf dem Verrechnungskonto derzeit 0,5% Negativzinsen.


    Zu Trade Republic und justTrade habe ich noch den folgenden Artikel von modern-banking gefunden:

    https://www.modern-banking.de/…blic-versus-justtrade.htm

    "Es ist leichter, einen Atomkern zu spalten als ein Vorurteil." - Albert Einstein -

  • Bei Comdirekt wurde die Höhe der Rückvergütung je Trade sehr transparent aufgeführt, andere Broker sind da weniger transparent.

    So kenne ich das eigentlich auch, dass die ganzen Rückvergütungen und Provisionen irgendwo minutiös aufgelistet sind (und wohl auch sein müssen), manchmal allerdings ziemlich gut versteckt.

    "Es ist leichter, einen Atomkern zu spalten als ein Vorurteil." - Albert Einstein -

  • ich tippe auf Rückvergütungen für die ETFs/Optionsscheine oder aus dem Aktienspread.

    Läuft vermutlich wie bei Robinhood u.a.:


    "Robin Hood verdient nämlich 260 Dollar pro 1 Million (Volumen) verkauften Order-Flows, während andere Retail Broker nur ungefähr 22 Dollar verdienen. Als Grund wird meist die Tatsache genannt, dass Robinhood die am schlechtesten informierten und unerfahrensten Händler auf ihrer Plattform vereint."


    https://www.10x10.ch/gebuehren…s-dafuer-und-das-dawider/


    Die SutorBank ist jedenfalls vertrauenswürdig.