• Naja, ich halte das hier schwerpunktmäßig für ein Börsen- und damit auch Wirtschaftsforum, nicht für ein Politikforum. Insofern fällt es mir schwer, den Rückgang des Anteils politischer Diskussionen zu bedauern.


    Ich habe auch nicht den Eindruck gewonnen, dass soziale Medien per se die Ausdrucksfähigkeit von Minderheitsmeinungen erschweren, sondern sie im Gegenteil erleichtern. Aber eben auch aggressive Kommunikationskulturen wie das bewusste Trollen. Einen Rückgang trollenden Umgangs in diesem Forums empfinde ich persönlich als Gewinn.

  • Hallo FreddyMercury,


    ich bin ganz deiner Meinung. Dafür hätte ich dir jetzt am liebsten auch ein "Like" gegeben ;-)

    Ich habe es zunächst auch hier im Forum für mich abgelehnt Likes zu vergeben. Aber zumindest hier im Forum sehe ich den Vorteil, dass nicht jeder einen Beitrag schreiben muss, in dem man sich für einen anderen Beitrag bedankt. Gleichzeitig hilft mir das manchmal bei der Beurteilung, ob sich der Zeitaufwand für ein Video-Anschauen oder zum Lesen eines Links lohnt. Unter diesem Gesichtspunkt haben hier im Forum die Likes, die andere Vergeben, einen deutlichen Mehrwert für mich.

    Ich finde den Like Button auch sehr charmant, weil er einem die Chance gibt sich bei jemand für einen guten Text/guten Gedanken/guten Link zu bedanken. Das wird leider im Alltag viel zu wenig gemacht und deswegen lasse ich gerne mal ein Like da, um einfach Danke zu sagen.

    Jedes Mal danke zu schreiben wäre vielleicht etwas viel und würde den Lesefluss der anderen stören, deswegen sind Likes da einfach charmanter.

    Außerdem gibt es mir als Autor das nette Gefühl selbst mit meinem Argument wahrgenommen zu werden - ein bisschen im Sinne einer Lesebestätigung.

  • Naja, ich halte das hier schwerpunktmäßig für ein Börsen- und damit auch Wirtschaftsforum, nicht für ein Politikforum. Insofern fällt es mir schwer, den Rückgang des Anteils politischer Diskussionen zu bedauern.


    Ich habe auch nicht den Eindruck gewonnen, dass soziale Medien per se die Ausdrucksfähigkeit von Minderheitsmeinungen erschweren, sondern sie im Gegenteil erleichtern. Aber eben auch aggressive Kommunikationskulturen wie das bewusste Trollen. Einen Rückgang trollenden Umgangs in diesem Forums empfinde ich persönlich als Gewinn.

    Im Zentrum der Diskussion stand ja nicht in erster Linie dieses Forum sondern der Nutzen/Schaden von Likes allgemein in sozialen Medien.

    Und hier sehe ich unter dem Strich den Schaden halt höher, Stichwort: Förderung von Konformisierung, Blasenbildung und Gefallsucht.

    All das trifft auf das Forum wohl nicht zu, aber das Publikum hier ist auch weit überdurchschnittlich "erwachsen" würde ich sagen ;-)


    Politische Diskussionen auch zu komplexen Themen hier finde ich persönlich übrigens voll ok und oft sehr spannend (wir sind ja grad in einer).

    Sie tragen ja in sehr vielen Fällen auch bei zu Erkenntnissen bzgl. Börse.

    Gold, Brexit, Finanzsystem, KI, Regulierung, EU, Trump, you name it: Alles Politik UND Börse.


    Und bisschen kontroverse Ansichten helfen auch mal aus der eigenen Filterblase raus zu kommen.

    Also ich find das zB schon spannend wenn jemand eine von der meinigen abweichende (und fundierte!) Meinung postet z.B. zu Klimawandel, Trump, Atom, Demographie etc.

    Aber ein Like gebe ich dann doch nicht, weil es eben nicht klar ist ob das Zustimmung oder nur Anerkennung signalisiert. Falls diese Schreiber sich dann durch den Mangel an Likes entmutigt fühlten, würde ich das dennoch bedauern. Da hat die Heterogenität hier leider etwas nachgelassen.


    wp

    "Nicht Völker führen Kriege gegeneinander, sondern Regierungen führen Kriege gegeneinander"

    "If you act out of fear, anger, despair or suspicion - this will ruin everything." - Thich Nhat Hanh


  • Ich habe übrigens nicht den Eindruck, das hier die politischen Diskussionen zurückgegangen sind. Allenfalls durch den Abgang von Willy ist das weniger geworden.


    Ich finde aber gut, dass wir kein "Dislike" Button haben (Siehe auch den alten Dikussionsthread zum Thema Buttons).

    „Das große Karthago führte drei Kriege. Nach dem ersten war es noch mächtig. Nach dem zweiten war es noch bewohnbar. Nach dem dritten war es nicht mehr aufzufinden.“

  • und mein short rauscht in den keller ;(


    Jaja, ich weiß ich weiß, ihr hattet mich alle gewarnt...

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    "If you act out of fear, anger, despair or suspicion - this will ruin everything." - Thich Nhat Hanh


  • Ich glaube da ist der Dilbert näher an der Wahrheit. Was wird man schon für Antworten bekommen, wenn man Drogensüchtigen ihre Droge wegnimmt? Dilberts Kollege würde natürlich Facebook vermissen, wenn er es nicht mehr hätte, um seinen künstlichen Erfolg zu genießen.

    „Das große Karthago führte drei Kriege. Nach dem ersten war es noch mächtig. Nach dem zweiten war es noch bewohnbar. Nach dem dritten war es nicht mehr aufzufinden.“

  • Wieso weiß Facebook eigentlich nicht, wer infiziert ist? Die wissen doch sonst alles. Wie war das, nach 6 Likes wissen sie mehr über einen als der Partner, nach 21 Likes mehr als man selbst. Und nach 12.895 Likes immer noch halb so viel wie Google. Oder so ähnlich.


    Jetzt steigen die VZ-Portale aus ihren feuchten Gräbern. Und die bieten ihren Wiedernutzern an, erstmal die Daten aus ihre alten Profilen in die neuen Profile zu importieren. Da haben sie noch 8 Millionen von. Hoffentlich ist das GDPR-konform.


    https://www.faz.net/aktuell/wi…en-facebook-16746103.html

  • Hm, ich hab mal wieder Facebook angeschaut und, naja, was soll man sagen, die sind eigentlich ziemlich günstig. Für die aktuellen Markt-Verhältnisse umso mehr. Bitte mich nicht falsch zu verstehen, Facebook ist mir so sympathisch wie ein Sack Läuse (sonst hätte ich sie wohl spätestens im Frühjahr gekauft), aber ganz nüchtern betrachtet geht das KGV langsam richtig "Value", während der Gewinn weiter massiv wächst und das vor allem auch eine CashFlow-Maschine mit hoher EK-Quote und großer NetCash-Position ist.


    Es ist schon faszinierend, wenn man sich diesen Faden seit Anfang einmal durchliest und auch die Gewinnentwicklung seitdem betrachtet:
    https://www.boerse.de/fundamen…cebook-Aktie/US30303M1027


    Es gibt also schon immer wieder Unternehmen, die in hohe Bewertungen hineinwachsen. Öft hörte man, dass das Nutzer-Potenzial schon fast ausgereizt sei, und sich auch nicht entsprechend monetarisieren lasse. Auch das bitte nicht falsch verstehen, ich hatte sie ja nie und fand sie sicher auch immer zu teuer. Geht rein um eine Rückbetrachtung und einen Lerneffekt.


    Eins ist natürlich klar, es gibt gewissen Gegenwind, z.B. soll in Australien wohl von FB und Google für verlinkte Medien-Inhalte bezahlt werden. Und dann ist die Sache mit Whatsapp, wo immer mehr Leute Datenschutz-Bedenken haben, Musk Werbung für andere macht, etc.

    Aber ist die Erfahrung nicht, dass den meisten Leuten das dann oft egal ist und die Nutzerzahlen insgesamt weiter wachsen? Und vor allem in Asien, bzw. außerhalb von Nordamerika und Europa scheint es in den letzten Jahren und aktuell noch einiges an Wachstum gegeben zu haben und zu geben.


    Also ich würde mir da nicht allzu viel erwarten, aber bei dem EK, CashFlow etc., sollte das inzwischen mindestens eine defensive Werbe-Aktie sein. Würde ich evtl. sofort kaufen, wenn's mir nicht so unsympathisch wäre. Aber man sagt immer wieder, dass man dort sehr zielgerichtet werben kann und das ist im 4Q wohl auch schon wieder sehr angezogen.

    When a management with a reputation for brilliance tackles a business with a reputation for bad economics, it is the reputation of the business that remains intact.


    W. B.


    Investment is most intelligent when it is most businesslike.


    B. G.

  • Und ich muss sagen, vielleicht kauf ich doch ein paar, denn dieses Gesetz in Australien find ich genau genommen überhaupt nicht ok. Es geht völlig am Kern vorbei und beschränkt gar nicht die Marktmacht der Großen, sondern will nur, dass die dafür was abgeben. Klientelpolitik vom feinsten.


    https://www.golem.de/news/face…eiligten-2102-154306.html


    Wenn ich dann lese, dass Alphabet an die News Corp. Abgaben zahlen will, während FB sich wehrt, finde ich FB's Vorgehen eigentlich besser als das von Google. Ich dachte mir eben genau das im Vorfeld schon, dass die Sache, was den Profit betrifft, so schlecht nicht ist, weil man die Strukturen ja eben nicht durchbricht, sondern eher festigt + Abgaben. Nur dass FB da wohl tatsächlich eher korrekt ist, so sehe ich es zumindest. Google sagt wohl eher, Kompromiss und gut. Auch wenn's ein m.M. nach sehr schlechter ist.


    https://www.reuters.com/articl…ges-go-dark-idUSL1N2KO01X


    Grundsätzlich erscheint es mir einfach völlig unlogisch, dass Verlinker für die Inhalte der Links zahlen sollen. Eher wäre andersrum angebracht. Wenn man dann mit der Marktmacht argumentiert, naja, wer hat die denn zugelassen!? Ich lange mir eh immer an den Kopf, wenn heute Gemeinden etc. meinen, sie müssen auf FB vertreten sein. Wenn man private Unternehmen auch konsequent als solche behandeln würde, müsste man sich danach nicht darüber echauffieren, dass sie vermeintlich öffentliche Aufgaben nicht erfüllen.


    PS:

    https://www.golem.de/news/aust…nknicken-2101-153657.html

    Hier wird ebenfalls das Thema Google und News Corp. genannt, am Ende. Find das ganze schon ziemlich komisch, vor allem weil gerade bei den Medien die Großen gewinnen würden, also noch einmal das Gegenteil von weniger Marktmacht.

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    W. B.


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    B. G.

    2 Mal editiert, zuletzt von buccaneer ()

  • Genau mein Reden (auch wenn ich den Artikel leider nicht öffnen kann):


    https://www.barrons.com/articl…7399483?mod=hp_LEADSUPP_3


    Nur die 20 % find ich schräg. Entweder sind sie günstig und wirken langfristig lukrativ, oder nicht. Das ist doch kein Asset Play.

    When a management with a reputation for brilliance tackles a business with a reputation for bad economics, it is the reputation of the business that remains intact.


    W. B.


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    B. G.

  • Der Kritik schließe ich mich an.

    Nur, Appelle werde nichts bringen.


    https://www.tagesschau.de/ausl…-whistleblowerin-101.html


    Meine kids sind noch nicht im Facebookalter.

    Aber ich bekomme das von anderen Eltern mit, gut ist das nicht. Und Instagram ist richtig schlimm. Für Jugendliche, aber durchaus auch für narzisstisch veranlagte Erwachsene.


    Würde mich freuen wenn unsere Regierungen die Eier hätten das zu strikt zu reglementieren, zB Zeitbudgets für Jugendliche.

    China kann das ja auch.

    "Nicht Völker führen Kriege gegeneinander, sondern Regierungen führen Kriege gegeneinander"

    "If you act out of fear, anger, despair or suspicion - this will ruin everything." - Thich Nhat Hanh


  • Du forderst, dass die Regierung die Menschen dergestalt in ihrer Freiheit einschränken sollen, dass sie Zeitbudgets für Jugendliche vorschreiben?

    Nicht nur die FDP würde gegen diese Freiheitsbeschränkung Amok laufen - völlig zu Recht.

  • Jo, fordere ich.

    Harte Drogen verbietet man ja auch zu Recht.

    Oder Rauchen unterhalb gewisser Altersgrenzen.

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  • Du forderst, dass die Regierung die Menschen dergestalt in ihrer Freiheit einschränken sollen, dass sie Zeitbudgets für Jugendliche vorschreiben?

    Für Kinder und Jugendliche gilt auch bei uns das Jugendschutzgesetz. Wenn man diese Medien für schädlich für Kinder hält, und für diese Vermutung gibt es ausreichend Hinweise, dann macht ein Verbot diese Produkte an Kinder und Jugendliche zu verkaufen durchaus Sinn. Auch in der Form, dass ein Gebrauch von z.B. über 2 Stunden ab Tag als schädlich angesehen wird.


    Übrigens wäre für Eltern ein solches Verbot, auch wenn es vom Staat selbst nicht kontrolliert und durchgesetzt würde, für Eltern eine enorme Argumentationshilfe zu Hause.

    „Das große Karthago führte drei Kriege. Nach dem ersten war es noch mächtig. Nach dem zweiten war es noch bewohnbar. Nach dem dritten war es nicht mehr aufzufinden.“

  • Würde mich freuen wenn unsere Regierungen die Eier hätten das zu strikt zu reglementieren, zB Zeitbudgets für Jugendliche.

    Übrigens wäre für Eltern ein solches Verbot, auch wenn es vom Staat selbst nicht kontrolliert und durchgesetzt würde, für Eltern eine enorme Argumentationshilfe zu Hause.

    Nanny hurra.

    Am besten die Kinder kommen alle ins Staatsinternat. Dann ist auch Schluss mit der Ungleichheit.


    Leute, schon mal was von Eigenverantwortung gehört? Das schließt auch die Erziehung der Kids ein.