Dom Perignon 2003 !

  • Hallo,


    Auf der Suche nach alternativen Anlageformen in Form von "Sachwerten" bin ich auf Dom Perignon gestoßen .
    Hier handelt es sich aber speziell um den Jahrgang 2003.


    Dieser wird zur Zeit im Kaufland für 111,¤ / Flasche angeboten, d.h. Mit ca. 20% Rabatt auf den Normalpreis (hier könnte man sozusagen eine Margin of Safety von 20% einkalkulieren).


    Bisher ist ja nix interessantes an meiner Idee, aber vielleicht wird's interessant:


    "Der 2003er ist ein wahrlich ungestümer Champagner, der viele Jahre der Reife und Zähmung benötigt, kein Vergleich mit dem großen, cremigen Schmeichler 2002. Die Zeit wird zeigen, ob es richtig war, 2003 als Dom Pérignon Jahrgang zu deklarieren. Auf jeden Fall wird dieser Jahrgang historisch sein, denn es gibt nur sehr wenige Jahrgangs-Champagner aus 2003. Fast alle großen Marken haben verzichtet bzw. sich nicht getraut, den 2003er zu bringen."


    Quelle: weinrouten.de
    http://www.weinrouten.de/wr/ne…display_news.php?n_id=136


    Meine Idee ist folgender:


    Wie bei vielen Sachen, die selten oder rar sind, kommen irgendwann Neureiche und mochten es später für viel Geld haben, um es Ihrem Nachbar zu zeigen.
    Indemfall kann ein 2003 Dom Perignon nicht mehr nachproduziert werden und somit ist der Punkt der Angebotsverknappung vorhanden.
    Ich denke im Läufe der Zeit werden einige Flaschen, die verkauft wurden verkonsumiert oder gehen durch Bruch kaputt.
    Somit besteht die Wahrscheinlichkeit, dass dieser Jahrgang eine absolute Rarität werden kann.


    Ich denke, bei der Rolex mit der Daytona war es genauso. Am Anfang wollte es niemand haben und jetzt überbieten sich sich um einiges.


    D.h. Ich kaufe 20 Flaschen Dom Perignon 2003 mit einer Margin of Safety von 20%. Lagere die Flaschen im Keller und versuche diese dann später mit Gewinn zu veräußern.
    Im schlimmsten Fall (in einer Depression) kann ich es ja versaufen oder im Kriegsfall (ubertriebener Pessimismus) als Tauschmittel einsetzen.


    Was meint Ihr ?

  • lt. Ebay gibts dem 2003er bei mehreren Adressen für 115 EUR.


    Also Margin of Safety haste da bei 111 EUR eher wenig.


    Ansonsten habe ich von der Wertentwicklung bei Schampus wenig Ahnung.


    MMI

  • Hier ist der Livex - ein DAX für Bordeaux Weine. Problem würde ich insbesondere darin sehen, dass man beim Kauf/Verkauf einen relativ großen Spread haben wird der zusätzlich an der MoS knabbert.


    Im Ende säuft man das Zeug dann nacher selber. Wenn das von Anfang an das Ziel ist - kann man sich hier die Ausrede sparen ;D



    http://www.liv-ex.com/

    Value investing is at its core the marriage of a contrarian streak and a calculator - Seth Klarman

  • Coole Sache. Ich mag diese Art von kreativem um die Ecke denken. Das ist nämlich auch genau meine Art des Investierens.



    Einen Vorteil habt ihr übrigens vergessen: Selbst wenn man den Champagner nicht trinkt und er im Wert nicht steigt, hat man immer noch ein Statussymbol, mit dem man richtig schön protzen kann. Besser als mit 1000 Hornbach-Aktien. LOL.


    Was ist denn das besondere am Charakter des 2003er Champagners?

  • Stimmt bei eby, gehen die Flaschen im Moment um die 115¤ + Versand weg. Somit ist die "Margin of safety" in diesem speziellen Fall nicht wirklich groß, aber der "downturn" ist somit gesichert. (Preisgrenze nach unten ist also z.Zt. bei 115¤, nach oben ist Polen offen :-))


    Anscheinend gibt es sehr wenige Anbieter von hochwertigen Champagner aus dem Jahr 2003, da dieser JAhrgang mit extremen Wetterbedingunge zu kämpfen hatte. Und dieser Dom schmeckt anscheinend anders als die vorherigen. (laut weinrouten.de)

  • Zitat

    Original von mobilpage
    Im schlimmsten Fall (in einer Depression) kann ich es ja versaufen oder im Kriegsfall (ubertriebener Pessimismus) als Tauschmittel einsetzen.


    Was meint Ihr ?


    Irgendwann dürfte der edle Tropfen in Weinessig mutieren. (Mit etwas Glück.)


    Dann braucht man eine Verkaufs-Strategie für Edel-Essig.

  • Ein paar Flaschen kaufen zum Spaß ist sicher in Ordnung. Als Wertanlage ist der 2003 wohl eher nicht geeignet. Um signifikante Wertsteigerungen zu erwarten, müssen ein paar Parameter stimmen. Unter ihnen:
    - Renommee: Das ist bei Dom Perignon gegeben
    - Jahrgang: Der 2003 ist ein Hitzejahr gewesen (fast überall in Europa). Das verursacht einen geringeren Säuregehalt, was wiederum die Lagerfähigkeit beeinträchtigt. Andere meinen, dass das Extrakt der entscheidende Faktor ist (dies ist beim 2003er hoch).
    Jedenfalls war 2003 in der Champagne ein Unjahrgang, wegen des Frostes, der v.a. Chardonnay arg zusetzte und wegen der unerwünschten Hitze (für ein cool-climate-Gebiet wie die Champagne eine Katastrophe, sollte sowas öfter vorkommen). Im 2003er ist unüblich viel Pinot Noir enthalten.
    - Parker hat für den Wein 93 Punkte gegeben, was eine Wertsteigerung praktisch ausschließt. 97-100 P sind fast ein Muss.


    Dass 2003 kaum Jahrgangschampagner abgefüllt worden sind macht den Wein zu einem Exoten, was ihn natürlich interessant macht, aber dass sich in ein paar Jahren die Welt darum reißt ist äußerst unwahrscheinlich.


    Ein interessanter Wert in Fr. (Bordeaux) ist momentan sicher Pontet Canet 2009/2010. Nach Umstellung auf biodynamische Bewirtschaftung hat die Qualität dramatisch zugenommen und ist sowohl 2009 als auch 2010 (2 Jahrhundertjahrgänge) mit bis zu 100P bewertet worden. Der Preis ist dementsprechend gestiegen, ist er ja angeblich einer der ganz wenigen Weine, der neuerdings konsequent auf Augenhöhe mit seinen viel teureren Premier crus Mouton Rothschild, Lafite und Latour (selbe Appellation-> Pauillac) ist. Lafite kostet 2010 ca. 1000¤, Pontet Canet 150¤, hier könnte es in den nächsten Jahren eine Angleichung im Preis geben (wie gesagt, was die Weine unterscheidet ist momentan fast einzig das Prestige).
    Mein Tipp: Lieber ne Kiste vom PC 2010 kaufen und im Notfall selbst trinken (Trinkreife übrigens 2020-2060)


    Gruß Toska

  • Für Leute die Spaß am Einlagern (und einen großen Keller) haben gibt's natürlich auch die Alternative einfache, billige, alltägliche Verbrauchs-/Gebrauchsgegenstände für den Krisenfall einzulagern, z.B. Getreide, Reis, Salz, Zucker, etc.


    Wäre eine interessante Wette, ob in 5, 10 oder 20 Jahren der Champus oder das Salz die höhere Rendite bringt? ;-)


    Ideen für die Kontra-Investition findet man hier:
    http://www.ernaehrungsvorsorge…notvorrat/vorratstabelle/
    http://www.kopp-verlag.de/?web…erlag&ci=000468&ref=Krise

    First focus on risk, before focus on return! (Seth Klarman)

    2 Mal editiert, zuletzt von Achtsamkeit ()

  • Zitat

    Original von Achtsamkeit
    Für Leute die Spaß am Einlagern (und einen großen Keller) haben gibt's natürlich auch die Alternative einfache, billige, alltägliche Verbrauchs-/Gebrauchsgegenstände für den Krisenfall einzulagern, z.B. Getreide, Reis, Salz, Zucker, etc.


    Wäre eine interessante Wette, ob in 5, 10 oder 20 Jahren der Champus oder das Salz die höhere Rendite bringt? ;-)


    Ideen für die Kontra-Investition findet man hier:
    http://www.ernaehrungsvorsorge…notvorrat/vorratstabelle/
    http://www.kopp-verlag.de/?web…erlag&ci=000468&ref=Krise



    Danke für den Tipp, aber ich suche nix für den Krisenfall.
    Glaube schon, dass es zwar ruppig werden könnte, aber dass wir in extremen Krisenmodus einschwenken, glaube ich nicht.
    Bei Getreide musst Du übrigens aupassen, dass keine Würmer entstehen wegen feuchter Lagerung im Keller.
    Da bin ich zu optimistisch.
    Mir gehts nur um Rendite.


    Das Risiko, dass der Schampus in Wein mutiert ist mir auch bewusst.
    Aber ich denke Menschen, die sich irgendwelche Weine kaufen die zwischen 50-100 Jahre alt sind, kaufen diese nicht um zu trinken, sondern um etwas seltenes aus der alten Zeit in Ihrem Besitz zu haben.
    Sozusagen Statussymbol.
    Und hier ist der Punkt "selten" gegeben.
    Mag sein, dass der 2003 schlecht ist, aber er ist "historisch".


    Wenn man sich die Auktionshäuser anschaut, dann werden Dinge für viel Geld versteigert, die sehr selten sind.
    Das Marketing wird natürlich von denen übernommen.
    Oder wie kann man sich sonst erklären, dass die berühmten Maler sehr Arm gestorben sind, weil niemand die Bilder haben wollte und jetzt die Neureichen Unsummen an Geld für ein Bild bezahlen.


    Hat zwar mit Wein und Schampus nichts zu tun, aber
    einen Audi A2 wollte damals auch niemand haben. Mittlerweile steigen die Preise für Gerbauchte, weil jeder bemerkt hat: Alu-Karosse rostet nicht und ist ewig haltbar ! Und das Ding wird immer seltener. Wurden ja auch nur sehr wenige produziert. Und die, die auf den Strassen sind, bauen eine Unfall oder werden "misshandelt" und somit verschwinden wieder einmal ein paar Audi A2.
    Ich besitze einen :-)

  • Ähm, bei Ebay gingen die Flaschen für 85-100 Euro + Versand weg (ohne Sonderedition). Die signierte David-Lynch-Sonderedition gibt es billiger bei Gourmondo, derzeit um 25% reduziert: http://www.gourmondo.de/g/page…=small&query=Dom+Perignon
    Vor ein paar Tagen gab es den sogar für 99 Euro. Mit Qipu-Cashback wird es nochmals 10% billiger, also 98,91 ¤. :)
    Ich würde als Laie trotzdem die Finger davon lassen.

    „Wir haben die gesamte Führung fast aller Berliner Sicherheitsbehörden ausgetauscht und dort ziemlich gute Leute reingebracht." – Benedikt Lux, Grüne Berlin

  • Zitat

    Original von Winter
    Ähm, bei Ebay gingen die Flaschen für 85-100 Euro + Versand weg (ohne Sonderedition). Die signierte David-Lynch-Sonderedition gibt es billiger bei Gourmondo, derzeit um 25% reduziert: http://www.gourmondo.de/g/page…=small&query=Dom+Perignon
    Vor ein paar Tagen gab es den sogar für 99 Euro. Mit Qipu-Cashback wird es nochmals 10% billiger, also 98,91 ¤. :)
    Ich würde als Laie trotzdem die Finger davon lassen.


    Danke, dann werd ich mal bei ebay ein paar verfolgen.


    Aber bei den Bildern war oder ist es doch auch so.
    Zu Lebzeiten will niemand den Marktpreis den der Maler will bezahlen, weil die Angst da ist, dass der Maler noch mehr Bilder malen und verkaufen könnte . Wen er stirbt und es vergehen dann ein paar Jährchen, dann wollen alle die Bilder, die es ganz selten gibt und zahlen Unsummen.
    Ich frag mich heute noch was den Preis für ein Gemälde von mehreren Millionen Euro rechtfertigt? ( by the Way ist eine sehr gute Schwarzgeldanlage, die auch noch wertsteigernd wirken kann)


    Und ist es nicht der Ansatz des Value Investing, dass man etwas kauft, wenn die Masse den Wert nicht richtig erkennt, bzw. einschätzen kann?
    Hier wird etwas rares zum Teil bei ebay unter Marktpreis verkauft.


    Und wenn ich mir 20 Flaschen anlege und der Wert steigt nicht, dann mache ich 20 Jahre lang zu Weihnachten einem anderen eine riesen Freude, wenn er oder Sie etwas Rares geschenkt bekommt.


    D.h. Ich kann nur gewinnen: entweder monetär oder auch sozial !

  • wobei die David Lynch Edition ist schon cool.....



    Wenn es nicht läuft, dann kann man immer noch die "Twin Peaks" Sammlung rausholen und sich einen hinter die Binde schütten ;-)



    Wie ist das eigentlich bei Schmapus, muss man den temperiert lagern ?


    Dann hat man ja auch ziemlich "cost of carry" was den Strom angeht...

  • Bei der Kunst ist aber der Trick, dass man einen Künstler findet, dessen Kunstwerke nach seinem Tod auch im Wert steigen. Das trifft schließlich nur auf wenige Künstler zu. Dürfte ungefähr so einfach sein wie das Stockpicking kleiner Biotechfirmen...

    "The only function of economic forecasting is to make astrology look respectable." - John Kenneth Galbraith


  • Schampus richtig lagern:


    http://www.champagner.com/champagner-lagerung.html


    Und hier mal ein Bericht was neureiche Chinesen, die in Geld schwimmen für alten Schampus zahlen.


    http://www.dom-perignon-dinner.de/dom-perignon-champagner/


    http://www.welt.de/print/wams/…rickelnde-Geldanlage.html



    Und vermutlich war das hier ein Schnäppchen . Aus dem Keller eines Ganoven :-) ?


    http://www.zoll-auktion.de/auktion/auktion.php?id=290703

  • Wenn ich den text richtig lese war 2003 aber eher ein mäßiges Jahr:


    http://champagner.com/champagner-jahrgang.html

    Zitat

    Eine interessante Studie stellt auch das Jahr 2003 dar: Im April des Jahres setzte ein böser Frost ein, welcher den früh- ausschlagenden Chardonnay-Rebstöcken übel zusetzte. Die Hälfte des erhofften Chardonnay-Ertrags wurde vernichtet. Daraufhin folgte ein äusserst heisser Sommer, welcher die frühste Ernte seit dem Jahre 1822 bedingte. Pinot Noir und Pinot Meunier waren zwar ausserordentlich gesund und süß (hohes Alkohol-Potential), jedoch mangelte es ihnen allgemein erheblich an der typischen Säure. Die Chardonnay-Reben, nach dem üblen Frost am Anfang der Saison überlebten, galten zum Schluss von der Qualität her jedoch allgemein als eher etwas minderwertig im Sinne der sortentypischen Eleganz. Der Ertrag der Ernte war zwar verhältnismässig klein, aber die Winzer waren mit der Qualität der Trauben allgemein sehr zufrieden. In Anbetracht der besonderen Umstände in der Champagne, gestattete die EU den Winzern die Möglichkeit der Zufügung von Säure(1.5g/l). Um der eher geringfügigen Ernte entgegen zu wirken, gestattete der Verband C.I.V.C. die Ergänzung von vorrätigen Überschussweinen aus den ertragreichen Jahren 1998, 1999, 2000. Im Jahre 2006 werden die ersten Champagner ohne Jahrgang mit Wein aus dem Jahr 2003 erscheinen. Frühestens 2007 werden sich die ersten Jahrgangs-Champagner 2003 melden. Viele Häuser werden jedoch keinen Jahrgangschampagner 2003 vorstellen.

    „Das große Karthago führte drei Kriege. Nach dem ersten war es noch mächtig. Nach dem zweiten war es noch bewohnbar. Nach dem dritten war es nicht mehr aufzufinden.“

  • Aus Wikipedia:


    Dom Pérignon (Champagner)
    Wechseln zu: Navigation, Suche
    Eine Flasche Dom Pérignon


    Dom Pérignon (Aussprache: dT peirT) ist eine berühmte Champagnermarke von Moët & Chandon. Der Name stammt von dem Mönch Dom Pérignon. Der Dom Pérignon wird normalerweise als Cuvée aus den Rebsorten Chardonnay und Spätburgunder angeboten, in guten Jahrgängen wird auch eine höherwertige Vintage produziert. Angeboten wird er als Weißwein und als (seltenerer) Roséwein. Eine wesentlich längere Lagerung erhält der degorgierte[1] als Oenothèque verkaufte Dom Pérignon.[2]


    Die Produktionsmenge ist sehr hoch, sie liegt wahrscheinlich bei ein bis zwei Millionen Flaschen oder auch mehr.
    Jedoch wird er nur in ausgewählten Jahren produziert und lange gereift.[4]


    "Geschmackslotto für Reiche und Angeber " (Stuart Pigott über Domper)

  • die "Wein ist ist ein tolles Real Wert Investment" Blase scheint gerade geplatzt zu sein:


    http://www.cnbc.com/id/100818281


    Die Erfolge der letzten Jahre scheinen auf einer ähnlichen Methode wie bei den OIFs zu beruhen:


    Zitat

    Envious rivals argue that most of the fund's profits have come from unrealized accounting gains on inventory, not from actual sales of wine. They say that a number of the bottles in the Nobles Crus portfolio are freely available at cheaper prices elsewhere.


    Na denn Prost !!