In die Bewertung der deutschen Autobauer sind m.E. im wesentlichen drei Dinge negativ eingepreist:
1) "Böse" Branche (vergleichbar mit Öl oder Tabak etc.)
2) E-Autos zerstören das Geschäftsmodell der Premiumautohersteller, da diese vergleichsweise einfach herzustellen sind und der Know how-Vorsprung bei Verbrenern künftig nichts mehr wert ist
3) Die trägen deutschen Hersteller haben den E-Trend verschlafen und hinken Tesla diesbezüglich uneinholbar hinterher.
Inzwischen zeichnen sich aber Trends ab, die dieses Narrativ in Frage stellen:
Zu 1): Die Premiumhersteller drängen inzwischen mit Macht in das E-Segment und haben hier bereits beeindruckende Angebote am Start. Je großer der Anteil an E-Autos wird, desto mehr verbessert sich das Image. Am Ende landed man sogar noch bei den "Guten"
Zu 2) Die nackten technischen Daten (Fahrleistungen, Verbrauchseffizienz) waren bislang auch nicht alleine ausschlaggebend für den Markterfolg der deutschen Autobauer. Sondern vor allem auch deren Fähigkeit, komfortable und schicke Qualitätsprodukte zu einem halbwegs vernünftigen Preis anzubieten. Wenn man sich die aktuellen Neuerscheinungen ansieht, scheinen Meredes, BMW, Porsche und Audi gerade hier künftig wieder die Standards zu setzen.
Zu 3) Der Vorsprung von Tesla ist gar nicht so groß, da ja die E-Antiebe eine vergleichsweise simple Technik sind. Die deutschen Neuerscheinungen (wie auch die asiatischen) brauchen sich auch vor den Leitungsdaten der Teslas nicht zu verstecken und können sogar gut mithalten.
Fazit: Ich sehe hier durchaus eine gewisse Antizyklik - zumindest auf Sicht der nächsten Jahre. Wie sich der Automarkt darüber hinaus langfristig entwickeln wird - who knows?