Ja, von dem Fonds als Großaktionär habe ich gelesen. In Spanien wird auch bei der 30%-Schwelle ein Pflichtangebot fällig? Aber das wäre dann vermutlich auch nur der gewichtete Mittelkurs und damit nicht besonders attraktiv.
Interessanter Gedanke zum EV. Mit EBIT-Margennormalisierung kam ich auf ein KPV von 8,x. Nicht extrem, aber doch günstig für eine Firma mit aussichtsreichem Geschäft, das halt aktuell nicht läuft. Ich schau mir das mal an, danke.
Nachtrag, vergessen: Eine Ewigkeitsanleihe hat Mediqon auch noch emittiert, unter pari, mit 7% Kupon erst ab 2025. Die fiel in den letzten Tagen ebenfalls von umsatzlosen 70-75% auf 40%. Dabei gab es. sofern comdirect das richtig ausweist, fünf Umsätze mit der Gesamtsumme von 10 Mio. Euro Nominalwert. Von den 2020 begebenen 25 Mio. Euro wurde seltsamerweise genau die Hälfte bereits 2021 einem Rückkaufangebot angedient (ob das mit den Investoren so abgeklärt wurde?), d.h. es wurde in den letzten Tagen ein Großteil des noch ausstehenden Volumens gehandelt! 7%/40% = 17,5% Rendite ab 05/2025. Könnte attraktiver sein als die Aktien, erst recht wenn sie vorher noch zurückgezahlt wird, z.B. 2023 zu 84%.
Ich hatte nur das Vorwort zum GB überflogen. Der Basiswert scheint tatsächlich so absurd zu sein, wie ich beim ersten Gedanken befürchtete, und nicht etwa der Anschaffungspreis:
ZitatAlles anzeigenDer Bewertung der Anteile an den durch die Beteiligungsplattformen erworbenen Unternehmen liegt
folgende Bewertungslogik zu Grunde: Auf Basis des gezahlten Kaufpreises im Verhältnis zum für die
Bewertung bei Kauf zu Grunde gelegten Adjustierten EBITDA der operativen Gesellschaft ergibt sich
ein Multiple für 100% der Anteile. Multipliziert mit dem Adjustierten EBITDA des jeweilig betrachteten
Geschäftsjahres ergibt sich der Unternehmenswert. Abzüglich der Nettoverschuldung (Banken- und
Verkäuferdarlehen zuzüglich des nicht für den operativen Betrieb benötigten Kassenbestands) auf
Ebene der jeweiligen Akquisitionsgesellschaft ergibt sich der Eigenkapitalwert für 100% der Anteile.
Die Liquiditätspräferenz von Gesellschafterdarlehen sowie gesellschaftsrechtlich vereinbarte
kapitaldisproportionale Anteile (z.B. durch Vorzugsdividenden auf Kapitalrücklagen) werden bei der
Bewertung berücksichtigt.
Die Gesellschaft hat sich bewusst dafür entschieden, bei der Bewertung das Einstiegsmultiple zu
Grunde zu legen und nicht auf z.B. Multiplikatoren aus vergleichbaren, kürzlich stattgefundenen
Transaktionen abzustellen, um den Basiswert über viele Jahre hinweg konsistent – und unabhängig
von der Unternehmensbewertung an den Börsen – zu berechnen und darzustellen.
Das ist in der Tat kompletter Schwachsinn! Anders kann man es nicht formulieren. Die Bewertung erfolgt doch sinnvollerweise nicht auf Basis eines Einzeljahres! Also man kauft z.B. antizyklisch in einem schwachen Jahr und zahlt wahrscheinlich dann (gerechtfertigterweise) ein etwas erhöhtes EBITDA-Multiple, weil schon ein wenig eine Normalisierung einpreist wird, z.B. nach der Corona-Delle 2020. Wenn das EBITDA dann wie erwartet steigt, oder auch nur zyklisch bedingt, steigt also auch der Basiswert mit? Oder aber, es werden bei Wachstumsaktien die üblichen hohen Multiples aus 2021 zugrundegelegt, die man beim Einstieg zahlte, die 2022 aber nicht den aktuellen Wert widerspiegeln. Das besagt also herzlich wenig. Also bleibt die Ertragsbewertung:
Der GpA aus 2021 wird sich zwar erhöhen, wenn die Mittel aus der Kapitalerhöhung investiert werden. Aber dann hat man bei >10 Euro pro Aktie immer noch ein KGV von >20. Prost!