• In den letzten Jahren ist Öl auf hohem Niveau geblieben.
    Derzeit liegt der Preis mal wieder auch aus kurz-mittel- langfristiger Sicht historisch hoch.


    Bei einer Deflation sollte man doch erwarten, dass auch Rohstoffe sinken.
    So auch eine gewisse Skepsis gegenüber Gold, da es letztendlich auch nur ein Rohstoff ist, ohne Goldstandard.
    Nagut, bei Gold gibt es noch einige Argumente, aber bei Öl?
    Mit Öl kann man nicht als Geldmittel bezahlen.
    Die Produktion sinkt, die Nachfrage nach Öl demnach auch.
    Die USA kontrollieren den Irak und somit sogar noch eine Menge unerschlossener weiterer Quellen.
    Es sollte also kein aufwärtstrend bei Öl aufkommen, aber wenn man die Entwicklung so anschaut ist Öl absolut gefragt.


    Eine Erklärung dazu?
    Und wie stark beinflußt der Preis des Öls das Wirtschaftswachstum/ Gewinne etc.?

    “It’s the little things that matter. It’s one thing to tell someone they look like the first day of spring. It’s another thing to tell them they look like the last day of a long, hard winter.” - Zig Ziglar

  • Die Produktion von Öl sinkt nicht, weil die Nachfrage sinkt, sondern weil Öl zur Neige geht. Apeman hatte irgendwo einen Link zu einer entsprechenden Studie gepostet (PDF):
    http://www.energiekrise.de/news/docs/TAB_Studie_komplett.pdf
    Da paßt es prima ins Bild, daß Royal Dutch kürzlich die Menge an verfügbaren firmeneigenen Reserven um 20% gekürzt hat.

    "The only function of economic forecasting is to make astrology look respectable." - John Kenneth Galbraith

  • Aus der FTD vom 15.01.04:


    Ölmarkt: Steigende Vorräte an Destillaten drücken Preise
    Von Tobias Bayer, Frankfurt


    Trotz einer weiteren Abnahme der US-Rohölbestände, die sich nun mit 264 Millionen Barrel (ein Barrel entspricht 159 Liter) auf ihrem tiefsten Niveau seit 1975 befinden, gaben die Ölpreise in London leicht nach.


    Weiter geht's auf http://www.ftd.de/bm/ma/1073815414395.html?nv=hpm


    Meine Meinung: an den meiner Ansicht nach langfristig steigenden Perspektiven für den Ölpreis ändert das gar nichts.

    "The only function of economic forecasting is to make astrology look respectable." - John Kenneth Galbraith

  • ROHSTOFFMÄRKTE


    Ölpreis steigt auf 21-Jahres-Hoch


    Der Preis je Barrel Rohöl ist in New York am frühen Dienstag auf mehr als 44 Dollar gestiegen. Zuvor hatte das Erdölkartell Opec bekannt gegeben, dass es einen weiteren Anstieg des Ölpreises nicht verhindern könne. Experten befürchten, dass die Benzinpreise drastisch angehoben werden.




    Singapur - Purnomo Yusgiantoro, der Präsident der Organisation Erdöl Exportierender Länder (Opec), sagte vor Journalisten in Jakarta, dass der Ölpreis außer Kontrolle geraten sei. "Wenn die Preise weiter steigen, was kann die Opec dann tun? Die Preise sind verrückt." Am gestrigen Montag war bereits der Preis für einen Barrel (159 Liter) Opec-Öl auf ein 14-Jahres-Hoch geklettert.


    Noch drastischer verlief der Preisanstieg an der Terminbörse New York Mercantile Exchange (Nymex). Getrieben vom Handel in Asien kletterte der September-Kontrakt für Öl der Marke Light Sweet Crude am Dienstagmorgen erstmals auf über 44 Dollar je Barrel. In der Spitze notierte Rohöl bei 44,24 Dollar. Das ist der höchste Stand seit der Eröffnung der Nymex im Jahr 1983.


    Experten verweisen darauf, dass eine Besserung zunächst nicht in Sicht ist. "Da draußen gibt es keine freien Kapazitäten", sagte Jurg Kiener von Swiss Asia Capital gegenüber der Nachrichtenagentur Bloomberg. "Die Russen fördern alles, was sie haben. Der Output in der Nordsee wird voll genutzt." Saudi-Arabiens Ölminister Ali al-Naimi hatte am Montag erklärt, dass auch der Opec kurzfristig die Hände gebunden seien. Man könne das Angebot an Öl aufstocken, "aber das kann nicht sofort passieren, es braucht Zeit".


    Nach einem Bericht der "Bild"-Zeitung befürchtet der Automobilclub von Deutschland (AvD) in den kommenden Wochen Preiserhöhungen von bis zu zehn Cent pro Liter. Sollte die weltweite Terrorangst weiterhin groß bleiben, könne der Preis für den Liter Superbenzin erstmals bis auf 1,30 Euro steigen. Ende vergangener Woche hatte ein Liter Super bundesweit durchschnittlich 1,20 Euro gekostet. Für Diesel-Kraftstoff befürchtet der AvD Preiserhöhungen auf über einen Euro pro Liter.


    Quelle: http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,311391,00.html

  • contrarian : Cool!!
    Wo hast Du diesen Chart her?


    Gruß


    Joe

    “It’s the little things that matter. It’s one thing to tell someone they look like the first day of spring. It’s another thing to tell them they look like the last day of a long, hard winter.” - Zig Ziglar

  • Das einzige was dieser "Moderator" kann
    (zur Erinnerung fuers Forumsarchiv: er nannte sich DAQel)
    ist Andersdenkende aus Norbert's ehemals tollem Forum zu ekeln.
    Unser "Moderator" ist ein Troll
    und das finden wir ganz toll!

  • Hallo,


    so langsam wird ein antizyklisches Investment in Öl interessant. Die Übertreibung und Spekulation wird gerade abgebaut. Wenn die Korrektur bis 36$(das Juni Tief) für Light Oil läuft, denke ich an einen Einstieg. Es ist aber wohl keine Eile geboten.

    Dateien

    • oel.gif

      (13,17 kB, 334 Mal heruntergeladen, zuletzt: )

    They did not know it was impossible, so they did it! --Mark Twain

  • In der ftd ist heute Artikel, der sich damit beschäftigt, wie lange das Öl reicht http://www.ftd.de/rd/29505.html:


    Dossier Knappes Öl macht erfinderisch
    von Christiane Schulzki-Haddouti
    Wie lange reicht das Öl? Mit diesem Artikel startet eine Serie über Technologien, die durch den steigenden Rohölpreis interessant werden.


    Ein saudisches Sprichwort sagt: Mein Vater ritt auf einem Kamel, ich fahre ein Auto, mein Sohn fliegt ein Düsenflugzeug. Der Enkel wird wohl auf einem Kamel reiten müssen. Die Ölvorräte in Saudi-Arabien sind groß, aber endlich, wie überall.


    Wann also wird das Öl aufgebraucht sein? Die Förderung in einem Ölfeld folgt einer glockenförmigen Kurve: Zu Beginn kann nur wenig gefördert werden, sobald das ganze Ölfeld bekannt ist, werden weitere Quellen angebohrt, die Förderung steigt. Ab einem bestimmten Punkt geht die Menge zurück, selbst wenn noch mehr Quellen angebohrt werden. Dieser Zeitpunkt ist erreicht, wenn die Hälfte des Öls im Ölfeld gefördert worden ist.


    Auf diesen Verlauf stieß der US-Geophysiker Marion King Hubbert bei der Auswertung der Prospektionsgeschichte in allen 48 US-Staaten außer Alaska im Jahre 1949. Mit seiner Prognose, dass der Scheitelpunkt zwischen 1966 und 1972 überschritten würde, lag Hubbert richtig - seit 1970 geht die Fördermenge in den USA zurück. Bei seiner Schätzung für das globale Fördermaximum hatte Hubbert keinen Erfolg: Auch nach dem Jahr 2000 steigt die Ölförderung weiter.



    Zenit überschritten


    Wie lange noch? Prognosen, die auf Verbesserung von Hubberts Methoden beruhen, setzen den Zeitpunkt zwischen 2004 und 2015. Die Internationale Energieagentur IEA etwa sagte 1998 das Fördermaximum für das Jahr 2015 voraus. Der Erdölexperte Colin J. Campbell kam gemeinsam mit Jean Laherrère 1998 in einem Beitrag für den "Scientific American" zu dem etwas pessimistischeren Schluss, dass der Scheitelpunkt vor dem Jahr 2010 erreicht sein wird. Sie waren davon ausgegangen, dass Öl exportierende Länder ihre Vorräte zu hoch einschätzten. Der Anstieg der bekannten Reserven in den letzten Jahren sei eine "Illusion". Etwa 80 Prozent des gegenwärtig geförderten Öls stammten aus Feldern, die vor 1973 entdeckt wurden. Die meisten hätten bereits ihren Zenit überschritten.


    Die Schätzung ist schwer, denn die Produktionskapazitäten der Opec sind geheim. Deshalb behalfen sich Campbell und Laherrère damit, die Ölvorräte auf das Jahr ihrer Entdeckung zurückzudatieren. Demnach wurden zu Beginn der 60er Jahre die meisten Vorkommen entdeckt. Zwischen 1957 und 1967 wurden jährlich im Schnitt 48 Milliarden Barrel gefunden; in den 90er Jahren waren es durchschnittlich nur noch neun Milliarden Barrel. Heute wird für vier verbrauchte Barrel nur noch ein neues entdeckt.


    Hubbert-Kritiker wie der Statistikprofessor Björn Lomborg von der dänischen Universität Aarhus gehen davon aus, dass es noch zahlreiche unentdeckte Reserven gibt. Allerdings werden durchschnittlich immer kleinere Ölfelder gefunden. Lomborg wendet ein, dass bereits gefundene Felder effizienter ausgebeutet werden könnten. Dies wurde jedoch bereits von den Hubbert-Jüngern berücksichtigt. Sein drittes Gegenargument besagt, dass jederzeit Ersatz für einen knappen Rohstoff gefunden werden könne. Allerdings enthalten sowohl Kohle als auch Ölschiefer sehr viel weniger Energie pro Tonne.



    Preise werden steigen


    Tatsächlich ist die Frage der Nettoenergie entscheidend: Walter Younquist, ein emeritierter Geologieprofessor der Universität von Oregon, weist darauf hin, dass man den Aufwand in Relation zu der Energiemenge des damit geförderten Öls setzen muss. In der US-amerikanischen Ölindustrie hatte 1916 das Verhältnis noch 1 zu 28 betragen, 1985 nur mehr 1 zu 2. Für das Jahr 2005 schließlich wurde für das Finden und Fördern von einem Barrel Öl genau ein Barrel Öl an Energie verbraucht.


    Genau wird das globale Fördermaximum erst erkennbar sein, nachdem es bereits eingetreten ist. Denn dann wird die Ölförderung zurückgehen - und die Preise werden extrem ansteigen. Auch, wenn der Zeitpunkt nicht genau feststeht, lohnt es sich bereits , nach technischen Lösungen für Ölknappheit Ausschau zu halten.


    Nächste Folge: Die Wiederentdeckung der günstigen Winde - Lenkdrachen und Flettner-Rotoren, zwei deutsche Erfindungen, könnten Containerschiffe antreiben.



    ------------------------------------------------------------


    Nach dem Höhepunkt


    Ölfelder erreichen ihre maximale Fördermenge, nachdem etwa die Hälfte des kostbaren Rohstoffs gefördert wurde. Einige Geologen rechnen damit, dass dieser Scheitelpunkt für die globalen Ölvorkommen in den kommenden zehn Jahren erreicht wird. Danach geht die Menge zurück, und die Preise steigen.


    Energieeffizient lassen sich neue Ölfelder bereits nicht mehr erschließen. Im Durchschnitt wird derzeit die in einem Barrel Öl enthaltene Energie verbraucht, um ein Barrel Öl im Boden aufzuspüren und zu fördern.


    Aus der FTD vom 08.11.2005
    © 2005 Financial Times Deutschland, © Illustration: Bloomberg

  • Moin moin,


    nachdem der Ölpreis nun etwas zurückgekommen ist, denke ich über einen Einstieg nach. Ich suche nun nach einem eher konservativen und langfrsitigem Investment. Da ich mir aber schlecht Ölfässer in die Wohnung legen kann, glaube ich, dass ein Endlos-Zertifikat auf den Ölpreis eine gute Wahl ist.


    Ich bin mir hierbei aber noch nicht ganz sicher, denn
    - welches Zertifikat ist nun das richtige?
    - wie wird das Zertifikat besteuert? Gilt auch hier die Jahresfrist, oder wird es es von vorne herein als Investment gesehen, welches der reinen Spekulation dient und damit nicht mehr steuerfrei ist? Ich habe gehört, dass es zumindest bei Optionsscheinen so ist und wohl auch auf einige Arten von Zertifikaten zutrifft...


    ich glaube, dass die Entwicklung für einen steigenden Ölpreis spricht und sich somit als langfristige Anlage auf jeden Fall eignet. Vielleicht kann ich damit in 20 Jahren noch eine Tankfüllung bezahlen ;)


    Wer kann mir weiterhelfen?

  • Hallo Milchmaedchen,


    warum nicht Oel-Aktien oder villeicht eine Mischung aus Zertifikaten und Aktien? Mir fallen da Royal Dutch-Shell, ENI oder Repsol YPF ein. US-Titel wuerde ich wegen des Dollars nicht als langfristige Anlage kaufen.


    Der Grund fuer diese Bemerkung ist der, dass das Zertifikat eine `unproduktive' Anlage ist (genauso wie ein Fass in den Keller stellen), waehrend die Firmen Gewinne erwirtschaften koennen. Gerade bei einer langfristigen Anlage wuerde ich diesen Unterschied nicht unterschaetzen.


    Wenn z.B. der Oelpreis ueber 5 Jahre bei 60 USD/barrel konstant bleibt, hast Du mit dem Zertifikat einen leichten Verlust wegen der Gebuehren. Bei der Aktie (deren Kurs natuerlich noch von vielen anderen Faktoren als nur dem Oelpreis abhaengt) hast Du aber jedes Jahr die Dividende. Die firmenspezifischen Risiken musst Du natuerlich tragen und ggf. diversifizieren.


    Die genannten Oel-Aktien tauchen uebrigens bei einer Berwertung nach der `magic formula' von Joel Greenblatt ganz oben mit auf.


    Wie steht es mit dem Risiko nach unten? Was ist riskanter, das Zertifikat oder die Aktie? Wenn der Oelpreis wieder auf etwa 30 Dollar zurueckgeht (wie zu Beginn des Irakkrieges, wenn ich das richtig im Kopf habe; das fanden damals alle normal, und es ist beileibe nicht ausgeschlossen, dass der Oelpreis nochmal soweit sinkt), verlierst Du mit dem Zertifikat etwa 50%. Demgegenueber sehen die Aktien nicht uebermaessig riskant aus, oder? Umgekehrt, wenn der Oelpreis auf 90 USD/barrel steigt, wirst Du dann mit den Aktien 50% Gewinn machen? Wenn alles friedlich bleibt, vielleicht ja, vielleicht auch weniger. Wenn der Oelpreis aufgrund einer Krisensituation steigt, bist Du mit dem Zertifikat wahrscheinlich besser dran - aber das ist ja dann keine langfristige Investition.


    Ich will Dir jetzt nicht Aktien aufschwatzen - das musst Du natuerlich selbst entscheiden, und auch das Risiko musst Du bedenken und am Ende selbst tragen - aber ich waere vorsichtig, eine langfristige Anlage ausschliesslich auf Zertifikate zu stuetzen, eben weil da nichts produktives hintersteht, sondern stattdessen nur Kosten anfallen.


    Viele Gruesse,


    Balkenchart

  • Befinde ich mich hier denn schon in einem antizyklischen Forum?


    Könnte der steigende Ölpreis nicht einfach daran liegen, daß so gut wie alle Rohstoffe stark gestiegen sind in den letzten Jahren? Ohne viel davon zu verstehen, nur das, was ich aus der Zeitung weiß: die Ölvorräte werden auf jeden Fall noch Jahrzehnte reichen. Selbst wenn alle Maßnahmen der Industrieländer, unabhängig vom Öl zu werden, nicht schnell umgesetzt werden können bzw. keine ausreichenden Effekte erzielen können (?), so stelle ich mir doch die Frage, ob das bereits auf Sicht von ein paar Jahren weiter steigende Ölpreise rechtfertigt? Länger wird der Anlagehorizont der meisten wohl auch nicht sein.


    Ich lese gerade Gallea & Patalon. Dieses Buch beginnt mit einem Kapitel über Ölpreise: Anfang der 70er Jahre wollte niemand mehr etwas vom Ölgeschäft wissen, 10 Jahre später dagegen wurden bei einem Ölpreis von 40$ von allen Experten Ölpreise von 100$ für die nächsten Jahre vorhergesagt. Die Argumente werden damals wohl ganz ähnlich gewesen sein wie heute. Wir wissen, daß alles ganz anders kam, die Ölpreise sanken und in den 90er Jahren sogar langjährige Tiefststände markiert wurden. Zu dieser Zeit gab es offenbar auch die Angst, daß alle Rohstoffe immer knapper werden würden (so das Buch) ...

    „Lasst uns doch die Quadratur des Kreises probieren.“Robert Habeck über sein Politikverständnis

  • Hallo Winter,


    das ist richtig, dass Rohstoffanlagen jetzt nicht gerade antizyklisch sind. Das schliesst aber nicht aus, dass es evtl sinvolle Anlagen sind.


    Mal zum Vergleich: Der Anstieg der Rohstoffpreise in den 70ern lief ueber gut 10 Jahre und endete 1982 (korrekt ?) bei einem Preis von etwa 40 USD/barrell (korrekt ?)


    Der Oelpreis ging danach danach deutlich zurueck, und zwar aus vielen Gruenden, darunter:
    - Einflussverlust der OPEC
    - Erschliessung neuer Vorkommen, z.B. in der Nordsee
    - Energiesparen, Waermedaemmung zu Hause, usw.
    - verstaerkte Nutzung anderer Energiequellen
    - Spannungen in Nahost wurden als weniger bedrohlich wahrgenommen (?)
    - Inflationserwartung sinkt und Rohstoffanlagen werden nicht mehr fuer so wichtig gehalten (?)
    Aehnliches kann sich in Zukunft wiederholen.


    Der jetzige Oelpreisanstieg laeuft seit 3 Jahren, und der derzeitige Oelpreis von etwa 60 USD/barrell entspricht in 1982er Realwert vielleicht so 30-35 USD/barrell.


    Preisfrage: Wie lange wird die derzeitige Rohstoff-Hausse noch laufen?


    Ich gehe davon aus, dass unser Milchmaedchen nicht ihr ganzes Vermoegen in Oel (und anderen Rohstoffen) anlegen wird. Wuerde ich auch nicht.


    Balkenchart

  • Hallo Balkenchart,


    vielen herzlichen Dank für Deine ausführliche Antwort.


    Alles, was Du zum Thema Zertifikate angebracht hast, stimmt auch meiner Meinung nach: Keine Dividendenrendite, keine Teilhabe an Firmenentwicklungen etc. Ähnliche Überlegungen habe ich auch angestellt und in der Vergangenheit mit Ölaktien ordentliche Gewinne einstreichen können (Tatneft war und ist der Renner in meinem Depot). Ich bin aber aufgrund der derzeitigen Lage dabei, den Cash-Anteil meines Depots erheblich zu erhöhen und verkaufe deshalb (nicht nur meine Öl-Aktien) in steigende Kurse hinein.


    Die Überlegungen, die ich derzeit für den Kauf von Zertifikaten auf den Ölpreis anstelle, sind die folgenden:
    - Altbekanntes zum Thema Peak: Öl ist eine knappe Ressource, die zudem zum grössten Teil in politisch instabilen Gebieten zu finden ist. Ich glaube, dass das Problem, welches wir derzeit mit Islamismus haben, erst der Beginn und nicht der Höhepunkt der Entwicklung ist. Zum Thema Iran wird uns wahrscheinlich noch in Monatsfrist einiges an bösen Überraschungen ins Haus stehen. Der Bedarf an fossilen Brennstoffen wird jedoch auch weiterhin hoch bleiben, da Alternativen in der Energiedichte, wie sie Öl aufweist, noch nicht gefunden wurden.
    - Die Kosten für Exploration und Förderung werden mittelfrisitg dramatisch steigen und den Gewinn von Ölfirmen nicht unerheblich schmälern. Große neue Vorkommnisse sind seit Jahren nicht gefunden worden.
    - Dem gegenüber steht aktuell ein Aktienmarkt, der im Energiebereich erheblich heiss gelaufen und reif für eine Konsolidierung ist. Die MACDs sind teilweise jenseits von gut und böse.


    In der Summe glaube ich für den Horizont von ein bis zwei Jahren, dass Öl-Zertifikate besser laufen könnten als Öl-Aktien. Langfristig werde ich auf jeden Fall wieder in Öl- und Explorationsfirmen investieren wollen.


    Viele Grüße
    Milchmädchen